Justin C. Skylark – Träume … alles anders: Leere Augen

  • Justin C. Skylark – Träume … alles anders: Leere Augen


    • Broschiert: 230 Seiten
    • Verlag: dead soft verlag; Auflage: 3., Aufl. (März 2003)
    • ISBN-13:
    • Preis: 13,95 € (print), 5,99 € (ebook)


    Klappentext:


    »Träume - alles anders • Leere Augen« ist die spannende Fortsetzung des Romans »Craig`s little Dawn«.


    Das Leben auf der Straße hat für Craig und Dawn ein Ende gefunden. Doch die erhoffte Ruhe und eine sorgenfreie Zukunft bleiben dennoch aus.
    Unvorhersehbare Ereignisse stellen die Liebe der beiden jungen Männer auf eine harte Bewährungsprobe ...


    Mit diesem Buch legt der Autor gleich zwei Variationen der Fortsetzung vor. Packend bis zum Ende.


    Zum Autor:


    Justin C. Skylark wurde 1975 in Kiel geboren, nach dem Abschluss der Fachhochschulreife begann die Arbeit in einem Pflegeberuf. Seit 1998 folgten Veröffentlichungen von Romanen und Kurzgeschichten im Gay-, Erotik- und Fantasybereich bei verschiedenen Verlagen.


    Meine Meinung:


    Das Buch beginnt mit einem Gedicht von Toyotama Tsuno, dessen Melancholie die Grundnote des Romans aufzeigt.


    Die Fortsetzung von „Craig’s little Dawn“ ist zweigeteilt.


    Die erste Geschichte, die 60 Prozent einnimmt, beginnt mit der Entlassung Craigs aus dem Krankenhaus. Er hat den Angriff seines Stiefvaters überlebt und tastet sich nun zurück ins Leben. Ein Leben mit Geld, wie er es bisher nicht kannte. Die Veränderungen, die er dabei erfährt, setzen Dawn sehr zu. Gleichzeitig greift die Vergangenheit nach den beiden und verwickelt sie in dramatische Ereignisse.


    Dieser Teil liest sich flüssig, ist spannend. Trotzdem fehlt mir etwas. Mir persönlich erscheint der radikale Bruch von Craig und Dawn mit dem früheren Leben als Stricher und Drogenkonsumenten in der gezeigten Version eher unwahrscheinlich. Ich hätte einen stärkeren Kampf gegen alte Gewohnheiten erwartet. Von daher bewerte ich diesen Teil mit 7 bis 8 Eulenpunkten.


    Der zweite Teil des Buches „Leere Augen“ wird dem Leser als eine Möglichkeit präsentiert. Dawn, der in Alpträumen gefangen ist, spielt gedanklich durch, wie sein Leben verlaufen wäre, wenn Craig die Schussverletzung nicht überlebt hätte.


    Diese Geschichte ist derart dicht, dass sie mich wie ein Faustschlag in den Magen getroffen hat. Hier läuft der Autor zu seiner (von mir sehr geschätzten) Hochform auf, eine überzeugende Figurenpsychologie zu erschaffen. Schonungslos legt der die Seele von Dawn offen und obwohl man die Zuneigung des Autors zu seiner Figur Dawn spürt, nimmt er ihn nicht in Schutz, zeigt auch die dunklen, unschönen Seiten. Ich habe den Eindruck von Authentizität, ich glaube an die Figur. Deshalb für diesen Teil unbedingt 10 Eulenpunkte.


    Ich habe das Buch sehr gerne gelesen, auch wenn (oder gerade weil) es mich nachdenklich zurückgelassen hat.


    Erzählstimme in beiden Geschichten ist Dawn als allwissender Erzähler in der Ich-Perspektive, Präteritum.


    Ich gebe 9 von 10 Punkten.