John O'Farrell - Der Mann, der seine Frau vergaß

  • Gebundene Ausgabe: 384 Seiten
    Verlag: Manhattan (1. April 2013)
    Sprache: Deutsch
    ISBN-10: 3442547245
    ISBN-13: 978-3442547241
    Originaltitel: The Man Who Forgot His Wife


    Ich habe die englische Ausgabe gelesen (siehe Link im folgenden Posting).


    Wer hat's geschrieben?


    Der britische Bestsellerautor John O'Farrell studierte englische Literaturwissenschaft und Theaterwissenschaft an der Exeter University, bevor er nach London ging und sich dort zunächst als Stand-up-Comedian versuchte. Den Durchbruch erlebte er allerdings als Autor für Comedy-Shows und -Programme. Er schrieb u.a. für Spitting Image, ist Herausgeber von Großbritanniens populärster Satire-Website "NewsBiscuit" und tritt regelmäßig im Fernsehen und Radio auf. Als Schriftsteller ist er nicht nur mit seinen Romanen, sondern auch mit Sachbüchern und Kolumnen höchst erfolgreich. John O'Farrell lebt mit seiner Frau und seinen beiden Kindern in London.


    Worum geht's?


    Kann man sich zweimal in seine eigene Frau verlieben?
    Ehemänner vergessen so einiges: die Sachen aus der Reinigung zu holen, den Hochzeitstag oder dass ihre Frau einen dringenden Termin hat. Aber Jack Vaughan hat sogar vergessen, dass er verheiratet ist. Irgendetwas hat seine Erinnerungen komplett gelöscht – sein Name, sein Beruf, seine komplette Vergangenheit: alles verschwunden. Als er in diesem Zustand der hinreißenden Madeleine begegnet, verliebt er sich Hals über Kopf. Dumm nur, dass es sich bei ihr um seine eigene Frau handelt und dass die beiden vor dem Scheidungsrichter stehen. Jack muss alles daransetzen, seine Vergangenheit zurückzuerobern – vor allem aber seine große Liebe …


    Wie war's?


    Ja, man kann als Mann schon mal so einiges vergessen. Es soll ja sogar schon Männer gegeben haben, die ihre Frau an einer Autobahnraststätte vergessen haben ... Das ist aber nichts gegen das, was Jack Vaughan (Rufname: Vaughan) erlebt. Eines Tages sitzt er in der Londoner U-Bahn und sein komplettes Leben ist aus seinem Gedächtnis gelöscht. Er weiß nicht, wie er heißt, wo er wohnt, wer seine Eltern sind, ob er verheiratet ist, Kinder hat, alles ist ausradiert. John O'Farrell begibt sich mit Vaughan auf die Suche nach seiner Geschichte und Vaughan erfährt, dass er vor den Trümmern seiner Ehe steht und setzt alles daran, die Frau, die in die er sich auf den ersten Blick (erneut) verliebt hat, wiederzugewinnen. Was folgt ist ein vergnügliches Auf und Ab dieser Bemühungen. John O'Farrell erzählt diese Geschichte von einem Gedächtnisverlust kurzweilig, geistreich und mit einem großen Spritzer britischen Humors. Natürlich wirkt die Geschichte zeitweise vorhersehbar und auch ein klein wenig konstruiert, aber das tut dem Lesevergnügen - und es ist einfach ein vergnügliches Buch - meiner Meinung nach keinen Abbruch. John O'Farrell bleibt damit für mich einer der besten britischen Autoren der Gegenwart, wenn es um zeitgenössische Unterhaltungslektüre mit Augenzwinkern geht.


    Sprachlich stellt das Buch keine allzu große Herausforderung dar. Es hilft natürlich, wie bei jedem Werk der britschen Gegenwartsliteratur, wenn man mit den Gepflogenheiten auf der Insel ein wenig vertraut ist, aber auch jeder, der einen typisch britischen Autoren neu für sich entdecken oder einfach mal wieder was auf Englisch lesen will, wird auf seine Kosten kommen.


    Alles in allem sehr gute Unterhaltung für Zwischendurch und daher von mir gute 8 Punkte.

    With freedom, books, flowers and the moon, who could not be happy? - Oscar Wilde


    :lesend Rock My World - Christine Thomas

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  • Ein Man vergisst plötzlich wer er ist und verliebt sich spontan in eine tolle Frau – was für ein Glück das es seine Frau ist.
    Blöd ist nur das sie sich gerade scheiden lassen.


    Die Inhaltsangabe klang so schräg, das ich dieses Buch trotz des wahrhaft scheußlichen Covers zumindest anlesen wollte.


    Und der Anfang hält auf jeden Fall was der Klappentext verspricht. Die Geschichte ist so vollkommen absurd und dabei so leicht und locker erzählt – so etwas können die Briten wirklich am besten.


    Sobald allerdings die Grundproblematik soweit abgehandelt ist wars das auch mit dem Spaß – der Rest des Buches ist die übliche „Wie-gewinne-ich-meine-Frau-zurück“ – Sauce auf ZDF – Vorabendkomödienniveau. Ja, sogar den Humor lässt der Autor jetzt einfach weg, vermutlich hält er ihn aufgrund der spannenden Verwicklungen für überflüssig.


    Es reicht also dieses Buch bis Seite 102 zu lesen – wie es weitergeht kann man sich denken...