Uwe Laub - Blow Out

  • Über den Autor


    Uwe Laub, 1971 geboren, arbeitete einige Jahre als Börsenhändler, bevor er sich selbständig machte. Er hat eine Tochter und lebt in der Nähe von Stuttgart. »Blowout« ist sein erster Roman.
    (Quelle Amazon)


    Das Buch


    Wie Uwe Laub den Zustand der Welt im Jahr 2052 zeichnet, möchte ich als beängstigend und äußerst ungemütlich bezeichnen. Die Weltmeere sind über die Ufer getreten. Viele Städte und Dörfer sind bereits überflutet und der Meeresspiegel steigt weiter. Die Gletscher in der Antarktis sind geschmolzen. Statt Eis und Schnee befindet sich dort die neue und pulsierende Metropole Antarctic City und es herrschen milde 18 Grad Außentemperatur.
    Emma Fisher ist eine hochrangige Mitarbeiterin in der amerikanischen Botschaft in Berlin. Entsprechend ihrem Status reagiert sie dann auch genervt und verärgert, als der Botschafter sie bittet eine alte Akte in den Archiven zu suchen. Als sie die Akte dann aber schließlich findet merkt sie schnell welche Brisanz diese Papiere besitzen. Emma entschließt sich entgegen ihrem Ehrenkodex die Akte zu kopieren und aus der Botschaft zu entwenden. Diese Entscheidung ruft mächtige Gegner auf den Plan, die Emma zu einer atemlosen Flucht zwingen. Einzig ihr Freund, der Journalist Nick Schäfer, kann Emma jetzt noch helfen den Mord an vier Wissenschaftlern aufzuklären und damit den größten Umweltskandal der letzten Jahrzehnte der Weltöffentlichkeit bekannt zu machen.


    Anders als von mir erwartet beschäftigt sich Blow Out nicht mit einer drohenden Umweltkatastrophe, sondern man wird als Leser mitten in die Katastrophe hineingezogen, die dann aber auch nur den Rahmen der Handlung bildet.


    Uwe Laub gibt sich große Mühe seine Story möglichst fesselnd zu gestalten und lässt dem Leser kaum Zeit für Verschnaufpausen. Genau darin liegt aber meiner Meinung nach auch das größte Problem des Romans. Die Aneinanderreihung von Actionszenen und brutalen Verbrechen war mir schlicht „too much“ und ließen kaum Raum für atmosphärische Dichte oder die Entwicklung der Charaktere. Daher konnte mich „Blow Out“, obwohl kurzweilig, nicht wirklich packen. So mancher wissenschaftlicher Zusammenhang blieb mir beim Lesen ebenso verschlossen, wie auch die Tatsache, weshalb sich ein deutscher Autor eines so amerikanischen Hintergrunds bedienen muss und warum ganz klischeehaft „Uncle Sam“ so verdorben, korrupt und böse dargestellt wird. In dieser Hinsicht haben mir die verschiedenen Blickwinkel ganz eindeutig gefehlt.


    Fazit: Unterhaltsames Debüt mit viel Luft nach oben.

  • Ich kann Quasselstrippes Rezi größtenteils unterschreiben.


    Erst als U Bahn Buch - also für unterwegs und nicht in einem durchlesend, habe ich mir das Buch vorgenommen, bis es dann ab dem letzten Drittel zu einem - "muß ich sofort weiter und durchlesen Buch" wurde :grin


    Klappentextmäßig hat es mich in der Bücherhalle sofort angesprungen - Thriller und Wissenschaftsthriller, da kann ich selten einfach vorbeigehen.


    Der Prolog beginnt 2015 - also sozusagen im hier und jetzt - auf einer Bohrinsel, die nicht Erdöl, sondern, da das ja bekanntermaßen als endlich gilt, einen neuen Rohstoff fördern soll.
    Es kommt wie es kommen muß und Verbrechen geschehen....


    ....Sprung ins Jahr 2052.
    Hier begegnen wir den Hauptpersonen Emma Fisher, Botschaftangehörige der USA in Berlin, die dort einen relativ hohen Posten innehat.
    Sowie Nick Schäfer, einen deutschen Journalisten, der für die Zeitschift Welt im Wandel schreibt.



    Die Welt wie wir sie heute kennen existiert nicht mehr so, sondern Umweltkatastophen haben den Meeresspiel in Höhen treiben lassen, daß Städte wie Amsterdam, an der Nord und Ostsee nicht mehr oberhalb des Meeresspiegels sind sondern mittlerweile - wie Atlantis :grin - unter Wasser verweilen.


    Es herrschen Temperaturen, von denen zwar einige träumen mögen, ich sie aber schon heute nicht mag. 35°-40° C sind Normalzustand.
    Es gibt weltweit Klimaflüchtlinge, die ihrer nicht mehr existenten Heimat entfliehen.
    Zudem ist ein neuer Kontinent in der Antarktis entstanden, da dort das Eis komplett geschmolzen ist und sich dort viele Menschen neu niedergealssen haben.


    Soweit die aktuelle Lebensituation in der Zeit.


    Durch einen Zufall bekommt Emma eine Akte in die Hand, in der hochbrisante Fakten stehen.
    Sie entschließt sich, entgegen ihrer sonstigen eher loyalen Art, diese Akte zu kopieren und in die Öffentlichkeit zu bringen.


    Aber, wie wir ja alle aus aktueller Erfahrung wissen, haben es Whistleblower, die die Wahrheit sagen, auch in der Zukunft ziemlich schwer,......


    Emma wendet sich an den einzigen Menschen, dem sie zutraut, den Inhalt der Akte am besten zu verwerten und zu veröffentlichen.
    Eben jenem Nick Schäfer.


    Kaum wird das fehlen der Akte entdeckt, werden schon Menschen avisiert, die Jagd auf die beiden machen, damit der Inhalt auf keinen Fall bekannt wird.


    Soviel zum - eigentlich doch spannenden Inhalt.



    Und spannend ist es, rasant, sehr aktionreich.
    Da muß ich dann eben Quasselstrippe zustimmen - es wird doch leicht mit der Aktion übertrieben.
    Für einen Aktionfilm durchaus ok, ist er doch in Schriftform hier leicht überbordend.
    Nicht die Handlung des Geschehens als solches, eher das agieren und die Handlungsweise vieler Protgonisten.


    Die übermenschliche Leidensfähigkeit, die Brutalität einiger Menschen, psychopatholisches Verhalten... empfand ich schon als extrem - und ich bin nun durchaus thrillergewohnt.
    Vermutlich lenkt es in dieser Masse und Form eben einfach zu sehr von der Realität ab - denn die Thematik des Buches ist hoch interessant und auch gar nicht so weit hergeholt. Nur eben die Herangehensweise der agierenden Personen macht ein Großteil dessen eben zu sehr sience fiktion lastig.



    Nichts destotrotz - das Buch liest sich spannend, der Schreibstil ist super und lädt durch die kurzen Kapitel zum immer weiterlesen ein.
    Auch bleibt es trotz der leicht übertriebenen Handlungsweise einiger, eben doch sauspannnend.


    Nick als Person mochte ich sofort und das blieb auch so. Mein eigentlicher Lieblingsprotagonist.
    Mit Emma hatte ich anfangs mehr Schwiergikeiten, da sie mir zu unnahbar war, zu zickig. Glücklicherweise gab sich das nach und nach. (Ok, kein Wunder, bei dem, was ihr alles zustossen mußte :grin )


    Ich warte dann doch gespannt auf eine weiteres Buch in der Richtung von Uwe Laub, denn fesselnd schreiben kann er.



    Fazit
    Ein spannender Wissenschafts-Aktionthiller, der zwar ab und an doch leicht übertrieben daherkommt, im großen und ganzen aber sehr gut und vor allem flüssig zu lesen ist.
    Die Thematik ist hochbrisant, leider viel zu realistisch, dadurch aber eben auch spannungserzeugend.