Sam Shepard: Drehtage. Stories

  • Sam Shephard: Drehtage. Stories
    S. Fischer 2013. 320 S.
    ISBN-13: 978-3100744395. 19,99€
    Originaltitel: Day out of days
    Übersetzerin: Uda Strätling


    Verlagstext
    Tijuana, Yucatán, der Grand Canyon oder Wounded Knee: nur einige der Orte, die Sam Shepard in »Drehtage« Anlass geben, von seiner Vision des amerikanischen Westens zu erzählen. Kurze Erzählungen, Gedichte und Gespräche fügen sich zu einem Cinemascope-Mosaik aus Erinnerung, Mythos und Gesang. Shepards Geschichten sind wie Shortcuts, die eine von Cowboys, Traumfängern und ruhelosen Wanderern bevölkerte Welt wachrufen – der amerikanische Westen, wie er einst war, und wie er jetzt ist.


    Der Autor
    Sam Shepard hat mehr als 45 Theaterstücke verfasst, für die er u.a. den Pulitzer-Preis erhielt. Er schrieb die Drehbücher zu Kultfilmen wie ›Zabriskie Point‹ und ›Paris, Texas‹, wofür er in Cannes mit dem Preis der großen Jury ausgezeichnet wurde. Als Schauspieler war der 1943 geborene Shepard u.a. in Filmen von Wim Wenders und Robert Altman zu sehen. Im S. Fischer Verlag erschien zuletzt ›Rolling Thunder‹, sein Reisetagebuch der legendären Comeback-Tournee Bob Dylans. Sam Shepard lebt in New York und Kentucky.


    Inhalt
    In extrem kurzen Kapiteln folgt der Erzähler seinen Figuren entlang verschiedener legendärer amerikanischer Highways. Das On-the-Road-sein bezieht sich u. a. auf Kerouac und spiegelt sich in aneinandergereihten Erlebnissen in Motels, Diners und Cafés. Manche Figur vollzieht eine Reise in die eigene Vergangenheit, zur nationalen Traumatisierung durch den Vietnamkrieg oder bis in Familiengeschichten aus der Zeit der Eroberung des Wilden Westens. Charakteristische Gerüche und Klänge lassen die Weite ahnen, die einmal wilden Pferden Lebensraum bot. Shephards Übergänge zwischen Wild-West-Legenden und der Wirklichkeit der Gegenwart sind nicht immer sofort zu erkennen.


    Fazit
    Von Shephard, der Anfang November seinen 70. Geburtstag feiern konnte, wird noch immer behauptet, er verkörpere gern die Rolle des US-amerikanischen Kultur-Cowboys. Seine Kurzprosa war für meinen Geschmack zu kurz, so dass die Persönlichkeit des Autors mich mehr beeindruckt hat als sein literarisches Bild des Wilden Westens.


    6 von 10 Punkten