Gavin Extence: Das unerhörte Leben des Alex Woods oder warum das Universum keinen Plan hat

  • Ich habe mir das Buch aus der Bücherei mitgenommen, weil ich meinte, dass ich darüber schon positive Stimmen gehört habe. Worum es ging, wusste ich nicht so recht und den Klappentext lese ich sowieso selten.


    Daher hat mich der Roman erstmal etwas überrascht und herausgefordert, denn ich kam nicht so recht rein. Alex war seltsam und ich wusste nicht, worauf das alles hinauslaufen würde. Doch bevor ich abbrach, guckte ich noch in die Rezis hier und entschied, dass ich weiterlesen würde. Soviele gute Rezensionen können doch nicht irren.


    Und dann packte es mich, ich las und las und konnte das Buch nicht mehr weglegen. Mag es durch den Unfall mit dem Meteoriten sein oder bereits vorher in Alex' Natur gelegen haben, er sieht die Welt etwas anders, als andere Menschen und mit seiner teilweise pragmatischen Einstellung kommt er gut durchs Leben. Seine außergewöhnliche Freundschaft zu Mr. Peterson ist etwas ganz besonderes. Das Thema, das den letzten Teil des Buchs betrifft, hatte ich nicht erwartet, doch mich hat es gefesselt, wie man mit einer unheilbaren Krankheit umgeht.


    Mir hat es sehr gut gefallen und mich berührt. 8 Punkte von mir.

  • Alex Woods führt von jeher ein ungewöhnliches Leben. Mit zehn Jahre alt fällt ein Meteorit auf das Haus, das er zusammen mit seiner hellseherisch begabten Mutter bewohnt, und trifft ihn am Kopf. Danach hat er mit Epilepsie zu kämpfen und kann ein Jahr lang nicht in die Schule gehen. Dadurch ist er dort später noch mehr der Außenseiter, der er ohnehin schon war. Sein einziger Freund in der Stadt ist der verbitterter Vietnamveteran Isaac, mit dem er die Leidenschaft für die Bücher von Kurt Vonnegut teilt. Als Isaac krank wird, beschließt der mittlerweile zum Teenager gereifte Alex, ihm zu helfen.

    Die Grundidee des Romans ist ungewöhnlich, die Charaktere sind schrullig und wachsen einem schnell ans Herz. Neben der eigentlichen Handlung erfährt man viel über das Seelenleben von Alex und auch manche philosophische Frage wird erörtert. Durch manche kuriose Ereignisse erinnert die Geschichte fast ein wenig an Winston Grooms „Forrest Gump“, allerdings trifft Alex keine historischen Persönlichkeiten und auch der Grundtenor des Buches ist letztendlich ein gänzlich anderer. Obwohl Charaktere und Handlung durchaus interessant sind, wird die Geschichte durch die schleppende Erzählweise und die vielen Reflektionen immer wieder ausgebremst. Einige Kürzungen wären nicht schlecht gewesen. Es handelt sich auch definitiv um kein Gute-Laune-Buch, sondern eine Geschichte zum Nachdenken und auf sich Einwirken zu lassen.