'Delete' - Seiten 390 - Ende

  • Zitat

    Original von Karl Olsberg


    Warum habe ich das trotzdem so enden lassen? Erstens, weil ich den Leser zum Nach- und Weiterdenken anregen wollte (was wäre, wenn es wirklich so wäre?). Zweitens, weil es meines Erachtens "perfekte Auflösungen" nur in Krimis gibt, nie in der Realität. Da kommen überführte Verbrecher dank gerissener Anwälte wieder frei, Leute landen unschuldig im Knast, Mörder kommen viel zu milde davon und Handlanger müssen für unbekannte Hintermänner den Kopf hinhalten. Manchmal bleiben Gauner sogar Staatsoberhäupter (siehe z.B. Berlusconi), oder es gelingt ihnen wie hier irgendwie die Flucht. Ein großer Teil der Verbrechen wird nie oder nur teilweise aufgeklärt. Deshalb mag ich allzu saubere und ordentliche Thrillerenden nicht, weil sie einfach unrealistisch sind. Ich hoffe, Du verzeihst mir das. ;-)



    Mein Problem mit dem Ende, ist da ich denke, es ist noch ein zweiter am Werk, einer der Julius hilft. In der Klinik hätte er immerhin die Möglichkeit gehabt, ganz oder teilweise geheilt zu werden. Der Leser weiß jetzt nicht, wer von der SEGI auf 2 Hochzeiten tanzt. Klausen und Morani traue ich nach wie vor nicht. :schlaeger
    Das Leben ist traurig genug - da mag ich wenigstens "ordentliche" Enden in Büchern. :wave


    Aber das, lieber Karl, ist wie Du anhand der anderen Meinungen siehst, Geschmackssache. Die Leserunde hat mir trotzdem Spaß gemacht.


    Aber noch eine Frage: Ole Karlsberg ist doch ein Namensdreh von Karl Olsberg, oder? :gruebel

    Don't live down to expectations. Go out there and do something remarkable.
    Wendy Wasserstein

  • Zitat

    Original von Lesebiene
    Mein Problem mit dem Ende, ist da ich denke, es ist noch ein zweiter am Werk, einer der Julius hilft.


    Gut möglich. Aber diesen Unbekannten braucht es nicht, um die Handlung vor Julius' Festnahme zu erklären. Vielleicht hat er ihn oder sie erst in der Klinik kennengelernt und ihn so mit seiner eigenen Paranoia infiziert, dass der/diejenige ihm geholfen hat, zu fliehen?


    Ich weiß wirklich nicht, wie es genau passiert ist, auch wenn ich eine Theorie dazu habe. Aber da bin ich in guter Gesellschaft: Als J.R.R. Tolkien den zweiten Teil von "Der Herr der Ringe" schrieb, wusste er nach eigenem Bekunden zu Beginn auch nicht, was mit Gandalf in den Minen von Moria geschehen war. ;-)


    Zitat


    Der Leser weiß jetzt nicht, wer von der SEGI auf 2 Hochzeiten tanzt. Klausen und Morani traue ich nach wie vor nicht. :schlaeger


    So viel darf ich wohl verraten: Die vier haben alle ihre Dämonen in der Vergangenheit, aber keiner von ihnen hat Julius geholfen.


    Zitat


    Das Leben ist traurig genug - da mag ich wenigstens "ordentliche" Enden in Büchern. :wave


    Das verstehe ich sehr gut! :wave


    Zitat


    Aber das, lieber Karl, ist wie Du anhand der anderen Meinungen siehst, Geschmackssache. Die Leserunde hat mir trotzdem Spaß gemacht.


    Das freut mich!


    Zitat


    Aber noch eine Frage: Ole Karlsberg ist doch ein Namensdreh von Karl Olsberg, oder? :gruebel


    Na klar. Ein bisschen selbstironisch sollten die Stellen mit dem Schriftsteller schon sein. Die Idee mit dem Namen stammt übrigens von meinem Lektor Andreas Paschedag.

  • So, ich bin jetzt auch durch, am Ende ging es ja wirklich schnell.


    Mina hat sich gsd befreien können - ich hoffe, dass sie wirklich kein Trauma davongetragen hat; auch wenn sie sich jetzt gut fühlt, kann sie das ja später immer noch wieder einholen.


    Julius Handschellentrick hat mich auch überrascht, denn die Vorhängeschlösser hat ich so nicht mehr auf dem Schirm. Ich hatte eher gedacht, dass Mina in der Eile die Handschellen nicht richtig zugemacht hat und er sie so wieder aufbekommen hat.


    Um Eisenbergs Vater tut es mir Leid. Ich mochte den alten Richter auch sehr gern und auch wenn er nicht mehr lange zu leben hatte, diesen qualvollen Tod hatte er nicht verdient!


    Dass Julius sich auch aus der Klinik "gelöscht" hat, war stimmig, auch wenn ich mir im Moment nicht erklären kann, wie er es geschafft hat. Aber dies ist jetzt schon der 3. Roman innerhalb eines Jahres, wo es jemand schafft, spurlos aus einem Hochsicherheitstrakt zu verschwinden, sodass es da sicherlich Möglichkeiten geben wird.


    Mit den Thesen in Epilog II kann ich nicht viel anfangen - diese Gedankenexperimente über eine virtuelle Welt sind mir echt zu abgefahren.


    Insgesamt hat mir das Buch aber sehr gut gefallen und ich werde meine Augen offenhalten nach einer Fortsetzung des SEGI-Teams! :-)


    LG, Bella