Katharina Gerlach: Paralans Kinder
Independent Bookworm 2013. 220 Seiten
ISBN-13: 978-3956810145. 8,51€
Kindle edition, 449 KB. 2,99€
Kurztext
Frisch von der Akademie ist die ehrgeizige Galaktipol Offizierin Vera Staven in die einzige menschliche Siedlung auf dem Eisplaneten Paralan versetzt worden. Außer Schmuggel sind Verbrechen selten und die Selbstmordrate hoch. Doch bei dem neuesten Fund kommt Vera einiges seltsam vor, auch wenn es keinerlei Anzeichen gibt, dass es sich nicht um einen Selbstmord handelt.
Als sich der einheimische Galaktipol Offizier Joloran Durim Brunàhgan mit der Mutter seiner Kinder zum jährlichen Eiöffnungsfest trifft, ahnt er nicht, dass ihm der schlimmste Fall seiner Karriere bevorsteht. Am nächsten Morgen fehlen fünfzehn paralanische Kinder, alles Mädchen. Eine Katastrophe für die Einheimischen. Joloran stürzt sich mit Feuereifer in die Ermittlungen, auch um den Mord an zwei Kindern zu verdrängen, den er vor vielen Jahren nicht aufklären konnte.
Doch Paralaner und Menschen begegnen einander mit Vorurteilen, und so hat es Joloran schwer, allen Spuren zu folgen. Gegen seinen Willen fordert seine Vorgesetzte Unterstützung von den Menschen an. Ihm wird POK Vera Staven zugeteilt, die einzige Frau der Galaktipol Station auf Paralan. Und die Zeit drängt. Mit jedem Tag, der verstreicht, sinkt die Wahrscheinlichkeit die paralanischen Kinder lebend wiederzufinden. Doch nur als Team haben Joloran und Vera eine Chance. Können beide ihre Vorurteile überwinden und sich rechtzeitig zusammenraufen, oder werden sie auch diese Kinder ausgeweidet in den eisigen Weiten der Sonnen abgewandten Seite des Planeten finden?
"Dieses Buch ist DRM-frei. DRM ist eine Form der Verschlüsselung, die eine legale Benutzung des eBooks auf anderen Lesegeräten unmöglich macht. Da ich meinen LeserInnen keine Steine in den Weg legen will, verzichte ich auf DRM. So kann jeder, der ein Exemplar meiner eBooks gekauft hat, sie mit einem Programm wie Calibre (kostenlos) in das Format umwandeln, das er/sie braucht." K. Gerlach
Die Autorin
Katharina Gerlach wurde 1968 geboren und wuchs mit drei jüngeren Brüdern mitten in einem Wald im Herzen der Lüneburger Heide auf. Schon früh verschwand sie tagelang in magischen Abenteuern, vergangenen Zeiten oder unheimlichen Märchenwäldern, denn auch junge Wilde lernen irgendwann Lesen. Es blieb nicht beim Lesen. Während einer Lehre zur Landschaftsgärtnerin schrieb sie ihren ersten Roman, ein Buch voller Anfängerfehler. Zum Glück gab es auch Bücher darüber, wie man es richtig macht, und so erschienen bald die ersten Kurzgeschichten. Zurzeit lebt sie mit ihrem Mann, drei Kindern und einem Hund in einem Häuschen nicht weit von Hildesheim und - na, was wohl - schreibt an ihrem nächsten Roman. Katharina Gerlach hat diverse Kurzgeschichten in Anthologien veröffentlicht, sowie ein E-Book für die Serie "The 33 Worst Mistakes Writers Make About..." der bekannten amerikanischen Fantasy-Autorin Holly Lisle.
Inhalt
Vera Staven ist übel gelaunt. Als bisher einzige Frau tritt sie Galaktipol bei, dem Polizeidienst des Eisplaneten Paralan. Wenn der Boss "seine Männer" heranpfeift, hat auch Vera zu springen. Am Verhalten ihrer neuen Kollegen ihr gegenüber hat Vera sofort allerlei auszusetzen. Vera findet sich in einer doppelten Außenseiterrolle, als einzige Frau bei Galaktipol und als ungeliebte Terranerin unter Mitarbeitern diverser anderer Kulturen. Warum Vera als Polizistin vergleichsweise empfindlich reagiert, bleibt offen.
Außer Spielsucht und dem suchtartigen Konsum bestimmter Algen gibt es auf Paralan eine hohe Selbstmordrate. Die menschlichen Siedlungen sind ins Eis gebaut und durch Tunnel und Aufzüge miteinander verbunden. Ungewöhliche Lebewesen mit Tentakeln, Rüsseln und Flügeln kommen in der eisigen Welt offenbar gut zurecht.
Auf Paralan leben insgesamt nur ein paar Tausend Bewohner, darunter die dem Leben im Eis optimal angepasste Spezies der Schneebären. Schneebärenkinder haben ein Fell und schlüpfen aus Eiern. Zwischen der Schneebärenpopulation und der Spezies Mensch kommt es regelmäßig zu interkulturellen Verstimmungen, weil Menschen die körperlich kleinen Schneebären traditionell herablassend behandeln. Gemeinsam mit ihrem Schneebären-Kollegen Joloran und weiteren Spezialisten soll Vera den Fall von gleich 15 entführten weiblichen Schneebären-Jungtieren aufklären. Joloran wollte auf keinen Fall mit einem Terraner zusammenarbeiten. Doch immerhin hält er nun Vera als Frau für empathisch genug, mit ihm die Fahndung nach den kleinen Fellkugeln voranzutreiben. Der beunruhigende Entführungsfall führt Jorolan und Vera schon bald auf den Planeten Terra.
Fazit
Das Szenario eines Eisplaneten und seiner Bewohner finde ich insgesamt schlüssig und gut ausgearbeitet; die Entwicklung des Plots und die Auflösung des interplanetaren Falls hat mir zum Ende weniger zugesagt. Veras und Jolorans inneren Monologen kann man als Leser sehr anschaulich folgen. Ansprechend wirkte auf mich auch der Perspektivwechsel, der Jorolans Sicht auf den ihm unbekannten Planeten Terra schildert. Vera als Figur fand ich interessant, aber mit ihrem Problem in der Männerwelt Galaktipol auch sehr anstrengend. Weitere Figuren tragen zwar vielversprechende Namen, bleiben in der insgesamt recht kurzen Geschichte jedoch leider nur Randgestalten.
7 von 10 Punkten