Der Santorin-Schock - Alistair MacLean

  • Verlag: Heyne, 252 Seiten


    OT: Santorini
    Aus dem Englischen von Ingeborg F.Meier


    Kurzbeschreibung:
    Eine Yacht explodiert und versinkt im Mittelmeer. Ein Flugzeug stürzt vom Himmel auf den Meeresgrund in der nähe der Vulkaninsel Santorin - mit einer Bombe von unvorstellbarer Sprengkraft . Eine brisante Situation von Weltweiter Bedeutung und Geheimnissen !! Die Männer der "Ariadne" haben es mit Gegnern zu tun, die skrupellos ihren Vorteil verfolgen .


    Über den Autor:
    Der Schotte Alistair MacLean, geboren 1922, gestorben 1987, war ein erfolgreicher Bestseller-Autor von Thrillern und Kriegsromanen. Viele seiner Bücher wurden von Hollywood verfilmt: Die Kanonen von Navarone, Agenten sterben einsam, Eisstation Zebra.
    Einige Male schrieb er auch die Drehbücher dazu, z.B. bei Nevada Pass, Das Mörderschiff und Agenten sterben einsam.


    Über die Übersetzerin:
    Ingeborg F.Meier ist Übersetzerin und Lektorin im Heyne-Verlag.
    Sie übersetzte u.a. Desmond Bagley und Mary Higgins Clark,
    Sie hat sich auch als Malerin betätigt.


    Mein Eindruck:
    Der Santorini-Schock lese ich unter einem besonderen Aspekt, denn es ist der letzte Roman von Alistair MacLean.
    Ein letztes mal kehrte der schottische Schriftsteller dahin zurück, wo er auch begann: Aufs Meer, zur Royal Navy.


    Im Mittelpunkt steht Commander Talbot und seine Mannschaft der Fregatte Ariadne, ein britisches Schiff, das gut ausgerüstet und hochqualifiziert besetzt ist.


    Zur Mannschaft gehören u.a.:
    - der 1.Offizier, Lieutnant-Commander Van Gelder
    - der adlige Lieutnant Lord James Denholm (Johnny)
    - der Schiffsarzt Andrew Grierson
    - der Chief Engineer McCafferty
    - Obermaat Harrison
    - der Funker Myers
    - der Matrose Riley
    und viele andere


    Sie sind in Griechenland nahe der Vulkaninsel Santorin stationiert.


    Sie beobachten fast gleichzeitig zwei erstaunliche Dinge. Zum einen erhalten sie einen Notruf einer brennenden und sinkenden Jacht, dann stürzt auch noch ein unidentifizierbares Flugzeug direkt ins Meer.


    Vom Flugzeug kann niemand überlebt haben, aber sie nehmen ein Tickgeräusch wahr. Handelt es sich um eine Wasserstoffbombe, die möglicherweise einen Tsunami auslösen kann?


    Von der sinkenden Jacht Delos können sie 6 Überlebende aufnehmen. Darunter den Eigentümer Spyrus Andropulos und seine Nichte sowie deren Freundin. Es sind aber auch 3 Tote an Bord der Jacht, vermutlich ermordet.
    Da muss es einen Zusammenhang geben, den Talbert und seine Crew erkennen müssen.


    Die Handlung ist teilweise sehr umständlich erzählt und manchmal schwer zu lesen, deswegen war ich gezwungen, mir den ganzen Haufen Figuren und ihre Tätigkeit zu notieren. Leider hat ausgerechnet die Hauptfigur Commander Talbot kaum Profil, wie es bei MacLeans besten Romanen sonst immer der Fall war. Auch sind die Dialoge trocken, fast sachlich gehalten. Es fehlt also überwiegend der bekannte Wortwitz. Übrig geblieben ist eine milde Ironie, die in den Dialogen der Protagonisten enthalten ist.
    Darüber hinaus verhalten sich alle ungeachtet der Todesgefahr gelassen, höflich und edel. Ein Idealbild des Menschen, den sich MacLean vorstellt und der auch ein wenig der Grund ist, warum ich Alistair MacLean immer gerne gelesen habe.


    Ein Jahr nachdem MacLean diesen Roman geschrieben hatte, starb er.
    Der Santorin Schock ist ein wenig beachteter und wohl auch kein großer Roman, aber doch ein würdiger Abgang, da er viele der MacLean-typischen Elemente enthält.

  • Ich habe den Roman vor Unzeiten gelesen und muss feststellen, dass der Inhalt einer kompletten, literarischen Amnesie anheimgefallen ist. :wow Deine Rezi hat ihn mir wenigstens ein bisschen wieder ins Gedächtnis gehoben. Danke Herr Palomar! :wave


    Mit 15 hatte ich eine Phase, in der ich Bücher des Autors regelrecht verschlungen habe. Ein Re-Read wäre somit wirklich interessant.