Klippenmord - Katharina Peters

  • - Taschenbuch: 315 Seiten
    - Verlag: Aufbau Taschenbuch; Auflage: 2 (7. April 2014)
    - Sprache: Deutsch
    - ISBN-13: 978-3746630182


    Kurzbeschreibung (Amazon)
    Der Tote von Rügen Romy Beccare ist verliebt – ausgerechnet in ihren Kollegen Jan von der Stralsunder Polizei. Und mit ihm muss sie sich einem mysteriösen Todesfall zuwenden. Holger Bruhlstedt liegt tot im Nationalpark, als wäre von den Klippen gestürzt. Was erst wie ein Unglücksfall aussieht, könnte der perfekte Mord sein. Wäre da nicht eine zurückgelassene Schleuder. Hat jemand Bruhlstedt den Schädel eingeschlagen? Lilly, die Schwester des Toten, scheint mehr zu wissen, doch sie schweigt und gilt als behindert. Dann findet Romy heraus, dass Bruhlstedt früher zu einer gewalttätigen rechtsradikalen Gruppe gehörte, bevor er ausgestiegen ist und für eine Weile spurlos verschwand. Hat sich jemand an ihm gerächt? Ein neuer Fall für die Kommissarin Romy Beccare – hochspannend und voller Atmosphäre.


    Über die Autorin
    Katharina Peters (Pseudonym für Manuela Kuck) ist in Wolfsburg geboren, lebt in Berlin und fühlt sich heimisch auf Rügen. Sie schreibt Krimis, Romane, Kurzgeschichten. "Hafenmord", im Februar 2012 erschienen, ist ihr erster Rügenkrimi, in dem Ramona Beccare, genannt Romy, die Kommissarin mit den südländischen Wurzeln, zum Einsatz kommt. Im Frühjahr 2013 folgt mit "Dünenmord" der zweite Fall der Ermittlerin; der dritte "Klippenmord" startet im April 2014.
    Mit der BKA-Kriminalpsychologin Hannah Jakob tritt eine weitere Ermittlerin auf den Plan, deren Hauptaufgabe darin besteht, vermisste Frauen und Kinder aufzuspüren. "Herztod" erscheint im August 2013, der Nachfolgekrimi im Herbst 2014.


    Mein Eindruck:
    Für dieses Buch habe ich mich voller Vorfreude entschieden, weil ich gerne Krimis lese, Nord- und Ostseeküste liebe und auch schon auf Rügen gewesen bin. Leider war es dann doch nicht der erwartete Volltreffer.


    Im Nationalpark Jasmund wird eine Leiche gefunden, unter mysteriösen Umständen von den Klippen gestürzt, heißt es. Was zunächst wie ein Unfall aussieht, mündet rasch in eine Morduntersuchung, die Romy Beccare und ihren Kollegen aus Bergen und Stralsund einiges abverlangt. Relativ schnell stoßen sie auf Verbindungen zur rechtsextremen Szene, doch irgendwie wollen die Fakten nicht zueinander passen. Erst als sie Ereignisse und Delikte aus der Vergangenheit in die Ermittlungen mit einbeziehen, kommen sie der Lösung näher.


    Klippenmord ist bereits der dritte Teil einer Rügen-Krimireihe mit und um die Kommissarin Romy Beccare. Vielleicht ist das ein Grund, warum ich gerade die Hauptfiguren so blass und belanglos fand. Denn die ersten beiden Fälle kenne ich nicht, und somit auch nicht die Vorgeschichte der Kommissare und ihrer Beziehungen untereinander.


    Gefallen hat mir das Thema, besonders, dass herausgearbeitet wurde, wie leicht und schnell man in solche Kreise geraten kann aus einer extremen emotionalen Notlage heraus. - Und einige der Nebenfiguren.


    Die Handlung und auch die Auflösung waren konstruiert und von vielen Zufällen begleitet. Bei Krimis ist das häufig der Fall und für mich kein Kritikpunkt, solange sich die Geschichte spannend und flüssig lesen lässt. Und genau das hat mir hier gefehlt, der Lesefluss.


    Mir gab es zu viele Dialoge in einem betont coolen, saloppen Ton. Die immer wieder geführten spekulativen Gespräche und Diskussionen der Ermittler fand ich ermüdend und konnte ihnen oft nur mit großer Konzentrationsanstrengung folgen.


    Die inflationär verwendeten „unnötigen“ Füllwörter wie „obwohl, allerdings, offensichtlich, natürlich, durchaus, nicht unbedingt, alles andere als,…“, ließen den Stil gestelzt und spröde wirken und haben mich von Seite zu Seite mehr genervt.


    Dazu immer wieder schrecklich konstruierte, ellenlange Sätze, die noch nicht mal in irgendeiner Weise schön formuliert waren. Nur ein Beispiel:
    „Auch seine Hoffnung, bei Recherchen zu den Vorgängen im Zusammenhang mit der Schließung des Sassnitzer Clubs und bezüglich der Widerstände gegen die geplante Wehrmachtsausstellung in der Prora, die schließlich nach Peenemünde verlegt worden war, auf erfolgversprechende Anhaltspunkte zu stoßen, erfüllte sich nicht.“ Wo ist da das Lektorat? Meine Deutschlehrerin hätte mir da „Nachklapp“ an den Rand geschrieben. ;-)


    Vielleicht habe ja nur ich damit ein Problem, denn die bisherigen Krimis von Katharina Peters wurden recht gut bewertet. Aber diese, für meinen Geschmack gravierenden stilistischen Mängel, ließen bei mir von Beginn an keinen Lesefluss aufkommen.
    Für mich hatte dieser Krimi keine Atmosphäre, keine Spannung, wenig interessante Figuren, wenig Lokalkolorit und der Humor, so weit vorhanden, war auch nicht der meine.