Wenn die Liebe hinfällt* (Luisa Buresch)

  • KiWi Verlag


    Die Autorin


    Luise Buresch wurde 1969 geboren und ist Literaturwissenschaftlerin und Publizistin. Sie arbeitete unter anderem als freie Autorin für Zeitungen und Drehbuchprojekte. Mit „Wenn die Liebe hinfällt“ veröffentlicht sie ihr erstes Debüt. Aktuell lebt sie mir ihrer Familie in Berlin.


    *steht sie wieder auf


    Als ihr Freund Leander sie für eine andere nach zehn gemeinsamen Jahren verlässt, bricht für Alia eine Welt zusammen. Es ist doch ihr Leander, wie kann er eine andere lieben? Nichts ist mehr wie es war, Alia verliert kurzzeitig den Verstand, schafft ihre Prüfungen an der Universität nicht und lebt kurzerhand nur noch für ihre Tochter Katie. Leander scheint das alles nicht zu interessieren. Doch dann wacht Alia auf und beginnt ihr Leben zusammen mit ihren Freundinnen Majken, Stef, Nina und Bianca neu zu ordnen. Denn nicht immer läuft alles so wie geplant, aber vor allem für Alias kleine Tochter Katie ist ein geregelter Alltag wichtig. Dabei hilft ihr vor allem auch ihr liebenswürdiger Nachbar Kolja.


    Fazit


    Ein witziger, charmanter Roman voller Liebe, Schmerz, Gefühl und Leben. Alia ist eine interessante Protagonistin, die lange Zeit nicht verstehen kann, wie ihr Freund und Lebensgefährte sie so verletzen konnte. Leander war sich zwar der Schuld bewusst, nicht aber des Ausmaßes an Schmerz, den Alia nun ertragen musste. Diese Darstellung der Wut, des Zorns, der Eifersucht und des Schmerzes ist es allerdings auch, was mich am Roman ein wenig stört. Der Liebeskummer von Alia wird so extrem, dass sie sogar zum Psychologen und Arzt muss, Antidepressiva und Beruhigungspillen schluckt und Leanders neue Wohnung zerstört. Ich finde, dass der Schmerz natürlich nachzuvollziehen ist, dass Alia aber auch eine erwachsene Frau mit Kind ist und sich entgegen ihres immer wieder erwähnten sachlichen Charakters, sehr gehen lässt. Leander wiederum ist ihr Gegenpart, er nimmt das alles eher gelassen hin und kommt erst spät zur Besinnung.


    Majken und Bianca sind die tollsten Freundinnen, die man sich vorstellen kann. Sie kümmern sich rührend um Alia. Und auch ihr Nachbar Kolja, der ihren Schmerz hören kann, ist ebenso sympathisch wie eigensinnig, zudem hat er die schönste Freundin der Welt, Lichtgestalt Kim.


    Hervorheben möchte ich vor allem den Schreib- und Erzählstil der Autorin. Er ist ausgesprochen witzig, charmant und humorvoll. Aus der Sicht von Alia sind die Dinge oft noch schlimmer, als von Leander und sie schreibt es auf amüsante Art und Weise.


    Ein gelungenes Buch, welches es meine Ansicht nach an einigen Stellen übertreibt, aber trotzdem den Nagel auf den Kopf trifft.


    http://immer-mit-buch.blogspot…nfallt-luisa-buresch.html

  • x Autorin: Luisa Buresch
    x Originaltitel: Wenn die Liebe hinfällt
    x Genre: Liebe/Roman
    x Erscheinungsdatum: 10. April 2014
    x bei KiWi
    x 432 Seiten
    x ISBN: 346204639X
    x Erste Sätze: “Sie öffnete die Augen und spürte die Wärme seines Körpers neben sich. Wie war er hereingekommen? Die Tür war versperrt. Ein Lufthauch durchwehte das Zimmer. Das Fenster stand sperrangelweit offen. Sie fröstelte. Was für ein Blödsinn!”


    Klappentext:


    “Es gibt da eine andere …”


    Leanders Worte reißen Alia den Boden unter den Füßen weg. Dass ihre große Liebe Vergangenheit sein soll, kann und will sie nicht begreifen. Blind vor Schmerz stiefelt die liebenswert-chaotische Alia mit der gemeinsamen kleinen Tochter durch all die Dummheiten, von denen selbst ihre großartigen Freundinnen und der neue Nachbar sie nicht abhalten können. Als sie langsam begreift, dass es – oh Wunder! – auch ohne Leander geht, steht dieser plötzlich wieder in ihrer Tür.


    Rezension:


    “Wenn die Liebe hinfällt” von Luisa Buresch erregte zuerst wegen des Covers meine Aufmerksamkeit – die Erdbeeren in Milch sehen einfach zu lecker aus. Als ich mir dann den Klappentext ansah, dachte ich mir, ich könnte die Geschichte ja mal ausprobieren, obwohl ich Frauenromane normalerweise eher umgehe.


    In 87 betitelten Kapitel erzählt die Autorin aus Sicht der Protagonistin Alia vom Hinfallen der augenscheinlich großen Liebe mit dem Lebensgefährten Leander. Die beiden sind seit sehr langer Zeit ein Paar, haben eine gemeinsame kleine Tochter und der große Knall kommt mit den Worten “Es gibt da eine andere…” – ein Satz der immer wieder Welten einstürzen lässt.


    Der Schreibstil ist leicht zu lesen und gibt viel von Alias Charakter wieder, da man quasi direkt in ihrem Kopf sitzt. Ihr Zusammenbruch nach der Trennung ist mehr als nachvollziehbar und immer wieder schleichen sich Erinnerungsfrequenzen von den Anfängen der Beziehungen in ihren Kopf – angesiedelt direkt neben den Hassgedanken auf seine ‘Neue’, der Verzweiflung, wie es ohne ihn weitergehen soll und dem Trost, den ihr die kleine Tochter Katie unbewusst schenkt.


    Und dann gibt es da noch den neuen Nachbarn, der mit seiner Freundin nebenan einzieht und doch unwiderstehlich von Alia angezogen wird, was auf Gegenseitigkeit beruht. Aber neben Irrungen und Wirrungen entwickelt sich hier auch eine sehr stützende Freundschaft, die Alia in diesem Lebensabschnitt sehr gut gebrauchen kann.


    Ich finde, die Geschichte eignet sich besonders gut, für Leser, die sich gerade selbst in der Situation des ‘Verlassenwordenseins’ befinden und die Erkenntnis “Das Leben geht weiter” brauchen – und das braucht fast jeder in dieser Situation. Ich persönlich habe das Buch zwar gern gelesen, doch es wird wahrscheinlich nicht lange dauern, bis es aus meiner Erinnerung wieder verschwunden ist.


    Fazit:


    Zeigt Leidensgenossen “Es gibt ein Leben nach der Trennung”. Ansonsten ein netter Zeitvertreib, der aber nicht lange in Erinnerung bleibt.


    Bewertung:
    6 von 10 Sternen