Die fernen Tage - Sally Beauman

  • Die fernen Tage - Sally Beauman


    Cambridge, Anfang der Zwanzigerjahre: Um sich von einer schweren Krankheit zu erholen, reist die junge Lucy Payne nach Ägypten. Bald schon ist sie fasziniert von der Schönheit des fremden, magischen Landes, wo sie sich in der Gesellschaft bedeutender Archäologen und ihrer Familien wiederfindet. Mit der lebhaften Frances verbindet sie auf Anhieb eine große Freundschaft, gemeinsam erleben die beiden die aufregenden Entdeckungen im Tal der Könige mit und erforschen die rätselhafte Welt der Erwachsenen - eine Welt aus Halbwahrheiten und dunklen Geheimnissen. Diese werfen noch Jahre später ihre Schatten auf Lucys Leben und gefährden ihre große Liebe..-


    Über die Autorin
    Sally Beauman


    Sally Beauman, geboren 1944 im englischen Devon, studierte in Cambridge Englische Literaturwissenschaft. Nach ihrem Studium lebte sie drei Jahre in den USA und begann ihre Laufbahn als Journalistin. Sie arbeitete für viele angesehene Zeitschriften in England und Amerika, u. a. für die »New York Times«, den »Daily Telegraph«, den »Observer« und für »Vogue«. 1987 wurde die Autorin über Nacht mit ihrem ersten Roman »Diamanten der Nacht« berühmt. Ihre Bücher sind international äußerst erfolgreich und in über zwanzig Sprachen übersetzt. Sie lebt mit ihrem zweiten Ehemann Alan Howard, einem bekannten Schauspieler der »Royal Shakespeare Company«, in London, Gloucestershire und auf den Hebriden.


    Meine Meinung


    Ich muss gestehen, zuerst hat mich das Cover des Buches gepackt. Ich fand einfach es stach hervor, aus all den Büchern im Regal. Dann hat mich aber auch die Inhaltsangabe gepackt und die ersten Zeilen, die ich immer mal so probeweise lese. Also hab ich es mitgenommen. Und es auch nicht bereut.


    Erzählt wird die Geschichte von Lucy. Für eine Dokumentation über die Entdeckung des Grabes von Tutanchamun im Jahre 1923, lässt sie ihr Leben noch einmal Revue passieren und kehrt gedanklich zurück ins ferne Ägypten. Dorthin wurde sie zur Erholung nach einer Typhuserkrankung geschickt und durch Zufall lernt sie die Tochter von Herbert Winlock kennen, der damals die Ausgrabungen in Luxor leitete. Frances und Lucy spionieren gemeinsam die Erwachsenen aus und kommen deren Geheimnisse auf die Spur. Schnell ist Lucy fasziniert von Howard Carter, der wie besessen im Tal der Könige gräbt, in der Überzeugung ein unbekanntes Grab zu finden.


    Im wesentlichen geht es in dem Buch um die Entdeckung des Grabes und um die Person Howard Carter und Lord Carnavon. Es versucht möglicher Erklärungen abzugeben über den 'Fluch' des Grabes und um die Geheimnisse die sich um die Entdeckung ranken. Ich habe mich nie so richtig mit den Ausgrabungen beschäftigt, aber anscheinend ging nicht alles mit rechten Dingen zu. Auch die Person Howard Carter war mir nur dem Namen nach bekannt und ich weiß nach dem Buch nicht, ob ich sie sympathisch finde. Ich denke er war besessen davon, eine außergewöhnliche Entdeckung zu machen und als er sie dann gemacht hatte, konnte er nicht so richtig damit umgehen. Auch dass die Anerkennung in England ausblieb hat es für ihn nicht besser gemacht. Zum Schluss hin wirkte er auf mich verbittert und ein wenig perspektivenlos, wollte er doch als nächstes großes Ziel das Grab Alexander des Großen finden.
    Da das Buch nicht die Wahrheit für sich beansprucht, sondern eine mögliche Realität wiedergibt, sind die entscheidenden Stellen etwas nebulös, was geschickt gelöst ist, da sie ja durch Lucy als Augenzeugin wieder gegeben werden. Diese war zwar da, aber nicht immer in der ersten Reihe.


    Neben den vielen Persönlichkeiten die es wirklich gab, gibt es jede Menge fiktive Personen die geschickt in das Geschehen eingeflochten sind. So auch Rose und ihr Bruder Peter, die beide noch Rollen in Lucys wirklichem Leben spielen.


    Aufgeteilt ist das Buch in sechs Teile, wobei ich gestehen muss, richtig gepackt haben mich nur die in Ägypten. Vor allem der letzte Teil sind reine Fiktion, da sie nur Lucys Leben wiedergeben und ihr Schicksal. Auch das zum Teil sehr traurig und gut beschrieben, aber halt nicht so packend. Die Teile in Ägypten hingegen, lassen einen die Sonne und den Sand spüren. Man ist auf einem Schiff auf dem Nil und ist live dabei, als das Grab geöffnet wird. Ich konnte regelrecht die Faszination spüren, als man das ganze Gold und die Schätze gefunden hat. Ich habe die Schätze in Kairo gesehen und war auch im Tal der Könige und war damals so überwältigt davon, obwohl man die Sachen schon Bildern her kannte. Wie muss das also gewesen sein, als die Sachen zum ersten Mal ans Tageslicht kamen? Durch dieses Buch habe ich eine kleine Vorstellung davon bekommen.


    Ich kann das Buch jedem empfehlen, der von Ägypten träumt. Egal ob man schon mal da war oder nicht.


    Ich gebe dem Buch 8 Punkte. Zwei ziehe ich ab, weil es einfach auch Passagen gab, die irgendwie als Lückenfüller herhalten mussten.