Jessica Park - "Im freien Fall oder wie ich mich in eine Pappfigur verliebte" (13-16 J.)

  • •Gebundene Ausgabe: 384 Seiten
    •Verlag: Loewe; Auflage: 1 (21. Juli 2014)
    •Sprache: Deutsch
    •ISBN-10: 3785578679
    •ISBN-13: 978-3785578674
    •Vom Hersteller empfohlenes Alter: 13 - 16 Jahre


    Inhaltsangabe:


    Julie kann es nicht fassen: Statt die ersten Tage am College zu genießen, beaufsichtigt sie plötzlich eine 13-Jährige, die keinen Schritt ohne die lebensgroße Pappfigur ihres Bruders Finn unternimmt. Zugegeben, ihres sehr gut aussehenden Bruders Finn. Der befindet sich zwar gerade auf Weltreise, schreibt aber E-Mails, die Julies Knie butterweich werden lassen. Doch wieso zögert er seine Rückkehr immer weiter hinaus? Weshalb stört sich niemand an seinem platt gedrückten Doppelgänger? Und verliebt Julie sich tatsächlich gerade in eine Pappfigur?


    Meine Meinung:


    Titel: Wenn eine Pappfigur dein Leben durcheinander bringt, was dann?


    Bevor ich mit der eigentlichen Bewertung starte, möchte ich einmal das quietschbunte Cover loben, was mir außerordentlich gefällt. Und noch toller finde ich, dass es zu diesem Hardcover das eBook kostenlos dazu gibt, so dass man das Buch auch unterwegs auf dem eReader, Smartphone oder ähnlichem mitnehmen kann, wenn man mal wenig Platz in der Tasche hat.


    Im Buch selbst begleitet der Leser die 18 Jährige Julie Seagle, die in Boston mit ihrem Studium beginnen möchte, nur hat sie bei ihrer Ankunft ein Problem: ihre gemietete Wohnung existiert gar nicht. So kommt sie bei der Freundin ihrer Mutter unter und zieht kurzerhand bei der Familie Watkins ein. Doch die Familie ist irgendwie alles andere als normal. Die Eltern sind selten zu Hause, der große Bruder Finn auf Weltreise, der mittlere Bruder Matt ein Nerd und die kleine Schwester Celeste schleppt eine Pappfigur ihres großen Bruders mit sich herum. Ist das nicht total verrückt?


    Die Autorin hat hier sehr interessante Protagonisten geschaffen, die einen auch nach dem Lesen des Buches noch beschäftigen. Vor allem die Mitglieder der Familie Watkins fand ich sehr ansprechend dargestellt. Aber auch Julie konnte mich auf weiten Strecken als Hauptcharakter überzeugen, nur war sie mir manches Mal etwas zu oberflächlich, aber dennoch eine Person mit Herz.


    In der Geschichte geht es um sehr viel mehr als nur um Alltagsprobleme einer Familie oder den Sorgen einer Collegestudentin, aber lasst euch überraschen. Zudem ist alles sehr modern, denn die Jugend kommuniziert via Facebook und Co und das Internet spielt eine entscheidende Rolle im Verlauf der Geschichte.


    Die Schreibe der Autorin ließ sich ungemein leicht lesen und die Geschichte wurde durch Chattexte zusätzlich aufgelockert.


    Mich hat doch sehr interessiert was das Geheimnis der Familie ist, so dass ich kaum aufhören konnte zu lesen und auch erst ganz am Ende erfolgt eine lückenlose Auflösung und alle offenen Fragen klären sich.


    Fazit: Ein bewegendes Jugendbuch, das mich sehr gefesselt hat, weshalb ich eine absolute Leseempfehlung ausspreche. Große Klasse!


    Bewertung: 10/ 10 Eulenpunkten

  • Julie sitzt mitten auf der Straße – und zwar im wahrsten Sinne des Wortes. Die Wohnung, die sie im Internet angemietet hat, existiert nicht und dabei beginnt in wenigen Tagen schon das College. Glücklicherweise kommt sie vorübergehend bei einer alten Freundin ihrer Mutter aus Collegezeiten unter.


    Julie fühlt sich wohl, auch wenn die 13-jährige Celeste ein äußerst merkwürdiges Verhalten aufweist. Was nicht zuletzt an der Pappfigur liegt, die immer und überall dabei sein muss. Eine Pappfigur ihre Bruders Finn, der durch die Weltgeschichte reist und dabei Emails schickt, die Julie immer mehr zu Herzen gehen. Und bald ist die Pappfigur nicht mehr nur eine Pappfigur.


    „Im freien Fall oder wie ich mich in eine Pappfigur verliebte“ von Jessica Park wäre mir beinah durch den Radar geschlüpft, da mir der Titel natürlich sofort ins Auge gesprungen ist, mich aber nicht dazu bewogen hat die Kurzbeschreibung durchzulesen. Nun bin ich froh, dieses wundervolle Buch gelesen zu haben, denn hinter diesem kuriosen Titel verbirgt sich eine Geschichte, die mehr zu bieten hat, als es auf den ersten Blick erschienen mag.


    Jessica Park erzählt auf eine humorvolle Art und Weise die Geschichte einer Familie, deren Leben durch Julie vollkommen durcheinander gewirbelt wird. Sowohl Julie als auch Celeste, Matt und Finn erwecken nicht nur Sympathie, sondern sind durch ihre Eigenart lebhaft und äußerst unterhaltsam. Dadurch sprüht die Geschichte vor Witz und ganz besonderem Charme.


    Doch bei all dem Witz thematisiert die Autorin in „Im freien Fall oder wie ich mich in eine Pappfigur verliebte“ viel mehr, als es auf dem ersten Blick erscheinen mag. Die Geschichte besitzt Tiefgang, der vielleicht erst auf den letzten Seiten ersichtlich ist, aber den Leser nicht minder im Herzen berührt.


    Das Ende ist ein an sich abgeschlossenes und hinterlässt auch keinerlei offene Fragen. Im Gegenteil, die letzte Seite wird mit einem guten und zufriedenen Gefühl gelesen. Im Original gibt es noch eine Novelle, in der aus Matt's Sicht die Geschichte aus „Im freien Fall oder wie ich mich in eine Pappfigur verliebte“ erzählt. Sowie einen weiteren Band, in dem jedoch Celeste die Hauptfigur spielt. Ich hoffe, dass auch diese übersetzt und beim Verlag erscheinen werden.


    Fazit
    „Im freien Fall oder wie ich mich in eine Pappfigur verliebte“ von Jessica Park bietet nicht nur einen kuriosen Titel, sondern auch eine Geschichte voller Witz und Charme und mehr Tiefgang, als es auf den ersten Blick erscheinen mag. Absolut lesenswert!


    8/10

    Und manchmal ist ein Buch die Welt für mich!


    Mein Blog



    :lesend Laini Taylor - Daughter of Smoke and Bone - Zwischen den Welten



    Langzeitprojekte:
    Margaret George - Maria Stuart LR

  • ,,Im freien Fall oder wie ich mich in eine Pappfigur verliebte'' ist ein sehr tiefgründiges und schönes Buch. Dabei bringt es einen oft zum Lachen.
    Die erste Hälfte des Buches fand ich gut, aber nicht überragend. Bis dahin war ich sogar etwas enttäuscht von dem Buch, das ja von so vielen hochgelobt wird. Manchmal nervte mich sogar, dass die Unterhaltungen zwischen Julie, Finn und Matt nur so vor Ironie strotzten. Als könnten sie sich nicht normal unterhalten. Aber richtig gestört hat es mich nicht. Ich habe mich trotzdem wohl gefühlt in der Geschichte und mochte die Charaktere.
    Aber auf den letzten 100 Seiten setzte eine Wendung ein, die mich vom Hocker riss und mit ihrer Aufklärung sehr berührte. Ja, die Story hat dadurch nochmal einen richtigen Schub nach oben gemacht, so dass ich den ''nicht allzu berauschenden Anfang'' sogar regelrecht vergaß und das Buch so, so, so gerne mochte. Dadurch hat die Autorin noch einmal alles rausgerissen, so dass ich 9 Eulenpunkte vergeben kann.
    Der Schreibstil ließ sich leicht und flüssig lesen, das Buch ist wie gesagt, oft sehr witzig und hat dennoch Tiefgang. Ich würde es weiterempfehlen.


    Achja, den Titel finde ich einfach nur genial! Ich liebe skurrile Buchtitel.