Galveston - Nic Pizzolatto

  • Metrolit, 2014
    Gebundene Ausgabe: 256 Seiten


    Aus dem Amerikanischen von Simone Salitter & Gunter Blank


    Kurzbeschreibung:
    Der in New Orleans und später in der texanischen Hafenstadt Galveston angesiedelte Roman von Nic Pizzolatto, dem Drehbuchautor der gefeierten HBO-Serie True Detective, schildert in der Tradition von Jim Thompson und Charles Willeford die Läuterung des Syndikat-Killers Roy Cady, dessen Leben eine abrupte Wendung nimmt, als ihm vormittags Lungenkrebs diagnostiziert wird und sein Boss ihn abends wegen einer Eifersuchtsgeschichte umlegen lassen will. Bei dem Anschlag rettet er nicht nur sich, sondern auch einen Teenager, mit dem er sich fortan auf der Flucht befindet. Pizzolatto belebt das Genre des Krimi Noir neu und schafft mit Roy Cady eine Figur, die die Genre-Stereotypen nicht nur aufbricht, sondern auch stilprägend werden könnte. Ein Antiheld, der im Scheitern zu wahrer Größe findet, eine Story, die einen bis zur letzten Seite fesselt: Pizzolatto hat mit »Galveston« ein großartiges, trauriges und kraftvolles Buch geschaffen, das lange nachklingt.


    Über den Autor:
    NIC PIZZOLATTO wurde in New Orleans geboren. Er erhielt zahlreiche Auszeichnungen für sein Schreiben. Seine Kurzgeschichtensammlung »Between Here and the Yellow Sea« stand auf der Longlist des Frank O’Connor International Short Story Award. Er ist auch als Drehbuchautortätig, u.a. für »The Killing« und die hochgelobte HBO-Serie »True Detective«.


    Mein Eindruck:
    Noir hat in Film und Roman eine lange Tradition und ist heutzutage doch eher selten anzutreffen.


    Der Ich-Erzähler Roy ist ein harter Typ, tough und voller Wut, die dicht unter der Oberfläche sitzt. Nachdem er von einem Arzt erfährt, dass er an Lungenkrebs sterben muss und nach einer Auseinandersetzung mit Killern, die ihn töten wollten, taucht er unter. Zufälligerweise hat er bei der Flucht von New Orleans nach Texas ein Teenager-Mädchen und deren kleine Schwester am Hals.


    Roy ist ein melancholischer Antiheld und Nic Pizzolatto verfügt über eine angemessen Sprache. Es wird außerdem in zwei Zeitebenen erzählt. Das merkt man fast nicht, deswegen muss man ganz schön aufpassen.


    Jim Thompson wird als Vergleich genannt, aber dieser melodramatische Roman mit Thrillereinschlag erinnert mich im positiven Sinne auch an den Poeten des Noir, David Goodis.


    Dem Roman ist ein Nachwort des Herausgebers und Übersetzers Gunter Blank angefügt, in dem er interessant über die Tradition des Noir berichtet.


    Für am Noir Interessierte Leser eine echte Empfehlung!