Amys Geheimnis - Deborah O'Brien

  • Ein kleines Geheimnis... :brief


    Das Cover mit dem Mädchen, welches die Vögel aus dem Käfig befreit, passt als Metapher zu diesem Buch sehr gut. Genau wie Amy die im 19 Jahrhundert lebt und sich aus ihrem goldenen Käfig befreit, welches ihr Vater der ein streng gläubiger Reverend ist, ihr auferlegt. In diesem Buch geht es um zwei Frauen, einmal Amy die ihm 19 Jahrhundert lebt und Angie aus der Gegenwart. Zwei Frauen, die versuchen ihren Weg zu finden. Eines Tages muss Amy von Sydney, wo sie bei ihrer Tante Molly gelebt hat, nach Milllbrooke um ihrer Mutter zu helfen. Bei Besorgungen in der Stadt, sieht sie zufällig das Warenhaus, von Charles Chen, welches so voller Magie scheint, die im restlichen Millbrooke fehlt. Als sie es zaghaft betritt, kann sie sich dem Zauber, den fremden Gerüchen, den exotischen Stoffen und dem Charme des attraktiven Charles nicht mehr entziehen.
    Die Witwe Angie führt ein kurzer Ausflug mit ihren Freundinnen nach Millbrooke, wo sie sich sofort in das alte Pfarrhaus, wo Amy einst gelebt hatte, verliebt. Daraufhin beschließt sie das Haus, von dem mürrischen wie eigenwilligen Richard zu mieten. Schon bald nachdem sie einen alten Koffer mit Amys Schätzen erhält, erforscht sie deren Leben. Stück für Stück findet sie Amys Geheimnis raus.
    Die Geschichte ist wunderbar aufgebaut und die Autorin verfolgt einen roten Faden, den man gut nachvollziehen kann. Auch das hin und herspringen, zwischen damals und heute, ist anschaulich und nachvollziehbar gestaltet. So das man keine Mühe hat, der Geschichte zu folgen. Dennoch hat mich Angies klischeebehaftete Geschichte ein wenig gelangweilt, ich wollte immer wissen wie es mit Amy weitergeht.
    Mir hätte ein Buch allein über Amy besser gefallen. Ihre Geschichte war traurig schön, romantisch und ich habe mich gefühlt, als sei ich mit ihr dort, in diesem magischen Warenhaus.
    Ein leichtes Buch für ein paar ruhige Lesestunden. Trotz vieler Klischees, derer sich die Autorin hier bedient, lesenwert, wenn man ein Buch ohne viel Tiefgang und großer Emotionen sucht.
    Gut gefallen haben mir auch die kurzen Zitate aus L´histoire d´Aladdin und die Zeichnungen, die das Buch in Abschnitten, der jeweiligen Jahreszeiten unterteilt.

  • Da Angie Wallace sehr um ihren Mann trauert, wollen ihre Freundinnen sie ablenken. Sie machen einen Ausflug nach Millbrooke, ein ehemaliges Goldgräberdorf. Angie verliebt sich in ein altes und heruntergekommenes Pfarrhaus und mietet es kurzerhand. Weder ihre Kinder noch ihre Freundinnen haben dafür Verständnis. Aber das Leben in Millbrooke tut Angie gut. Sie beginnt wieder zu malen und will Malkurse geben. Die Treffen find zwar regelmäßig statt, aber es wird mehr geredet als gemalt und ist sowie fast eine Psycho-Therapie.
    Eine Bergbaugesellschaft will sich in Millbrooke ansiedeln. Die Bewohner des Ortes sind sehr unterschiedlicher Meinung über diese Pläne. Ein Angestellter der Gesellschaft mietet sich bei Angie ein und die beiden haben ein Verhältnis. Davon ist Angies Vermieter nicht begeistert. Er gibt Angie eine Kiste mit einigen Habseligkeiten, die er im alten Pfarrhaus gefunden hat. Dies veranlasst Angie sich näher mit der ehemaligen Besitzerin Amy Duncan und der Geschichte von Millbrooke zu beschäftigen. Es wird fast zu einer Obsession.
    Amy Duncan musste seinerzeit ihre Tante in Sydney verlassen und zu ihren Eltern in Millbrooke reisen, weil ihre Mutter unter ihrer Schwangerschaft litt. Sie kümmerte sich um Haushalt und unterrichtete ihre Brüder. Der Vater war ein engstirniger Pfarrer, der Vergnügen als Sünde ansah. Deshalb musste Amy selbst ihre Bücher verstecken. Die Bibel war das einzige Buch, dass der Vater tolerierte. In der kleinen Stadt lernt Amy Charles Chen kennen und lieben. Da Amy’s Vater eine Heiratet ablehnt – für ihn sind die Chinesen nicht vollwertig -, fliehen die beiden und heiraten mit Hilfe von Amy’s Tante in Sydney. Damit ist Amy für ihren Vater gestorben, selbst die Brüder dürfen nicht mehr mit ihr reden.
    Zwei sehr unterschiedliche Zeiten, zwei Frauen, die ihr Schicksal meistern müssen – ein Ort der sie verbindet. Alles kommt in diesem Buch vor: Abneigung gegenüber Fremden, Frauenrollen, Geschichte und Umweltprobleme. Aber alles bleibt an der Oberfläche.
    Dieses Buch hat mich nicht wirklich überzeugt, es ist zwar ganz nett zu lesen, aber nach der Leseprobe und der Buchbeschreibung hatte ich mir mehr davon versprochen.