Meg Rosoff: Was ich weiß von dir [ab 12]

  • Meg Rosoff: Was ich weiß von dir
    Fischer Verlag 2014. 272 Seiten
    ISBN-13: 978-3596856251. 14,99€
    Vom Verlag empfohlenes Alter: ab 12 Jahren
    Originaltitel: Picture Me Gone
    Übersetzerin: Brigitte Jakobeit


    Verlagstext
    Ein chaotisches Roadmovie und eine liebevolle Familiengeschichte
    Meg Rosoffs neuer Roman erzählt von Mila, einer sensiblen und scharfsinnigen Zwölfjährigen. Sie macht sich zusammen mit ihrem Vater auf die Suche nach dessen bestem Freund Matthew, der spurlos verschwunden ist. Zusammen fahren die beiden quer durch den Osten der USA bis hoch an die kanadische Grenze. Aber es ist auch die Geschichte einer besonderen Vater-Tochter-Beziehung, und darüber, wie unterschiedlich die beiden die Welt sehen. Mila findet Matthew schließlich und kann ihn zur Rückkehr bewegen. Was dann wird, kann sie nicht beeinflussen. Aber sie hat gelernt, dass die Suche manchmal mehr enthüllt als die Entdeckung. Mit einem frischen, poetischen Ton erzält Meg Rosoff von einem außergewöhnlichen Mädchen.


    Die Autorin
    Bevor sie anfing zu schreiben, arbeitete Meg Rosoff in vielen verschiedenen Jobs, unter anderem im Verlagswesen und in der Werbung. 1989 zog sie von New York nach London, wo sie heute mit ihrem Mann und ihrer Tochter lebt. Ihre Romane wurden mehrfach ausgezeichnet, u.a. mit dem Deutschen Jugendliteraturpreis und dem Luchs des Jahres. In Großbritannien stand sie mit ›So lebe ich jetzt‹ lange auf der Bestsellerliste.


    Inhalt
    Milas Mutter hält ihren Mann Gil für so schusselig, dass sie froh ist, wenn ihre 12-jährige Tochter ein Auge auf ihn hat. Mathew, der amerikanische Freund des Vaters, ist ohne ein Wort zu seiner Familie einfach verschwunden. Mila und ihr Vater werden in die USA reisen und versuchen Mathew aufzuspüren. Milas Familie lebt zwischen vielen verschiedenen Kulturen; Mutter Marieka bereist als Geigerin die ganze Welt, der Vater ist Übersetzer. Milas Vorfahren stammen aus so vielen Ländern, dass die Familie sich nur schwer auf eine Muttersprache einigen kann. Von ihrem Namen ist Mila genervt, weil in der Familie schon einmal ein Hund Mila genannt wurde. Genau genommen fühlt sie sich aber sehr gut charakterisiert; denn sie zeigt alle positiven Seiten eines Hundes: Mila ist schlau, schnell und treu, damit die ideale Begleiterin für ihren verplanten Vater. In den USA angekommen, treffen Vater und Tochter auf eine beunruhigende Situation. Mathews Frau scheint ihren Mann nicht wirklich zu vermissen, Mathew hat seinen betagten Hund bei seiner Frau zurückgelassen und niemand hat sich bisher darum gekümmert, ob Mathew sich evtl. nur in seine Hütte an der amerikanischen Ostküste zurückgezogen hat. Mila und ihr Vater werden sich in einem sehr winterlichen April auf die Reise machen, um Mathew aufzuspüren. Zur Erheiterung des Lesers betont Gil immer wieder, dass ihr Roadmovie sie durch das „echte“ Amerika führt, obwohl Vater und Tochter in einer reinen Touristengegend unterwegs sind. Hilfe bei der Interpretation der Ereignisse findet Mila in Gedanken an ihre gute Freundin Catlin und die Spionagespiele, die die beiden früher miteinander gespielt haben. Die vernünftige Mila bildet in ihrer sehr innigen Beziehung den Anker, Cat bringt das Funkeln in diese Freundschaft.


    Fazit
    Meg Rosoffs zwölfjährige Icherzählerin ist stets ein Quentchen zu scharfsichtig, zu altklug, zu selbstlos und zu eloquent, um glaubwürdig zu sein. Befremdlich finde ich, dass sich hier ein Kind als Zaungast in einem fremden Leben den Kopf zerbrechen muss um Familienkonflikte, die es selbst nicht betreffen, sondern ihr bisher unbekannte Erwachsene. Da Mila sich aber auch Gedanken um sich und Catlin macht und ich mich noch sehr gut erinnere, wie sehr ich als Jugendliche schlaue Heldinnen wie Mila mochte, wünsche ich den jungen Leserinnen des Buches viel Spaß mit Mila.


    8 von 10 Punkten