Max Bentow - Das Hexenmädchen

  • Das Hexenmädchen von Max Bentow (Psychothriller, 2014)


    - trotz kleinerer Makel mehr als lesenswert -


    Bei dem Hexenmädchen handelt es sich um den 4. Teil der Nils Trojan-Reihe.


    Dieses Mal dreht sich alles um zwei unauffindbare Mädchen, denen im Voraus drei Morde vorausgegangen sind und die im Zusammenhang mit einem bekannten Kindermärchen stehen...



    Auch dieser Teil hat mir wieder gut gefallen. Der Thriller lässt sich aufgrund seiner Schreibweise, Story und nicht zuletzt seiner guten Schriftgröße in kurzer Zeit verschlingen.


    Wie die Teile zuvor handelt es sich allerdings wieder nicht um einen Psychothriller, auch wenn er abermals als Solcher ausgezeichnet ist. Wirklich psychologische Elemente, wie sie dafür typisch wären, sucht man hier wieder vergebens. Dafür wartet die Story mit tollen Cliffhangern auf, die einem das Lesen und Miträtseln versüßen, einfach weil man nie weiß, was es gerade hier oder damit auf sich hat. Somit ist auch die Spannung gesichert, auch wenn ich sie mir stellenweise noch explosiver gewünscht hätte, aber hiermit ist der Leser auch schon sehr gut bedient, da man unbedingt wissen muss, was sich hinter Allem verbirgt.


    Die Auflösung war für mich allerdings auch ein kleines Manko, denn war sie für meine Begriffe nicht lupenrein genug, sprich mir fehlte eine Kleinigkeit, sprich sie hätte noch intensiver sein können.


    Die Idee mit dem Märchen, die schon auf dem Klappentext angesprochen wird, hat mir sehr gefallen, auch wenn sie für meinen Geschmack noch intensiver hätte ausfallen können. Am Ende machte sie einen Sinn, auch wenn man vorher am rätseln war, was dahinterstecken mag.


    Fazit:


    Für mich wieder ein gelungener Bentow, der für meinen Geschmack allerdings nicht an Teil 2 und 3 heranreicht, allerdings deutlich besser, als Teil 1 ist. Für mich ganz klar lesenswert, denn schon das gelungene Cover macht auf die Story Lust aufs Lesen. Diesen Thriller sollte sich kein Crimethrillliebhaber entgehen lassen, also lesen.


    Note: 2+

  • Innerhalb weniger Tage werden zwei Männer tot aufgefunden.
    Sie starben beide in ihrer eigenen Küche, vor dem Backofen kniend, mit dem Kopf auf dem Rost.
    Fast zeitgleich verschwindet die 10 jährige Sophie. Kommissar Nils Trojan vermutet einen Zusammenhang zwischen den Morden und dem Verschwinden des Mädchens.


    „Das Hexenmädchen“ ist der 4. Teil der Serie um Nils Trojan. Die ersten drei Bände haben mir ausnahmslos gut gefallen, dieser hier aber ist für mich der bisher schwächste Teil.


    Es kommt zwar recht schnell Spannung auf, aber diese kann sich auf Grund der teilweise sehr hölzernen Sprache und der konstruiert wirkenden Handlung nicht durchgängig halten.


    Der ganze Thriller wirkt überfrachtet – zu viele private Probleme, zu viele Zufälle und ständig wechselnde Erzählstränge mit zu vielen Lösungsansätzen, sorgen für ein etwas verworrenes Durcheinander, bei dem ich so manches Mal den „Roten Faden“ verlor.


    Auch die Auflösung samt Motiv und Täter, konnte mich nicht richtig zufriedenstellen, wirkte unglaubwürdig und an den Haaren herbeigezogen.


    Auch wenn mir dieser Teil nicht so gut gefallen hat, wäre ich einem 5. Fall mit und um Nils Trojan nicht abgeneigt, denn hier kann es nur eine Steigerung geben.

  • Dieses Hörbuch lässt mich etwas Zwiegespalten zurück. Es gibt viel positives, aber auch viel negatives.


    Fangen wir mal mit dem an, was mir positiv aufgefallen ist. Die Idee zur Story ist genial. Ein Märchen als Inspiration zu einer Mordserie und sexuellen übergriffen auf kleine Mädchen, als wäre das Buch einem kindlichen Albtraum entsprungen. Zudem wird ein Großteil des Buches aus der Perspektive eines Kindes geschildert. Das macht das Geschehen noch erschreckender und greifbarer. Der Sprecher Axel Milberg hat mir gut gefallen.


    Nun zu den Kritikpunkten. Mir geisterten zu viele Personen durch das Buch. Anfangs war ich völlig verwirrt von den vielen Personen die nach und nach in den verschiedenen Handlungssträngen auftauchten. Außerdem widmete sich ein zu großer Teil dem Privatleben des Ermittlers bzw. dem Gesundheitszustand, welches noch nicht einmal sonderlich spannend war.
    Des Weiteren ist mir der Autor gerade am Anfang zu sehr zwischen den einzelnen Handlungssträngen hin und her gesprungen. Ich hatte wirklich Schwierigkeiten der Geschichte zu folgen, obwohl ich mich wirklich aufs zuhören konzentriert habe und nicht abgelenkt wurde.
    Die Auflösung der Taten am Ende war mir zu konstruiert und die Motive zu den Ofenmorden teils etwas fragwürdig. Ich mag es, wenn der Leser/Hörer Gelegenheit bekommt selbst dem Täter auf die Schliche zu kommen durch verschiedene Indizien. Bentow aber lässt den Leser/Hörer lange im dunkeln tappen.


    Was das Coverbild mit dem Inhalt zu tun hat, hat sich mir auch nicht wirklich erschlossen....



    Alles in allem würde ich aber trotzdem eine Lese-/Hörempfehlung aussprechen, da für mich die positiven Punkte schwerer als die negativen wiegen.

  • In Berlin geht anscheinend ein Serienmörder um. Nacheinander werden drei Opfer gefunden, brutal ermordet und zur Schau gestellt. Kommissar Nils Trojan sucht fieberhaft nach dem Täter, um weitere Morde zu verhindern.
    Dann verschwinden auch noch zwei Mädchen. Gibt es da einen Zusammenhang? Beide Kinder sprachen vor ihrem Verschwinden von einer Hexe, die sie anscheinend in Angst und Schrecken versetzte. Und beim Anblick der Toten muss Trojan unweigerlich an Hänsel und Gretel denken. Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt...


    Das Hexenmädchen ist der vierte Teil der Thriller-Reihe um Kommissar Nils Trojan aus Berlin. Der chronisch erschöpfte Polizist kommt auch diesmal nicht zur Ruhe. Seine Panikattacken und Angstzustände machen ihm nach wie vor zu schaffen. Hinzu kommt noch sein schlechtes Gewissen, weil er kaum Zeit für seine Tochter hat, die im Moment bei ihm wohnt. Und auch die Beziehung zu Jana leidet darunter. Keine einfachen Voraussetzungen, um einen Mörder zu jagen.
    Die Geschichte um die Morde ist gut konstruiert, der Schreibstil gewohnt flüssig und durch die häufigen Perspektivwechsel bleibt die Spannung bis zum Schluss erhalten. Zwischendurch gibt es Andeutungen, die einen anderen Täter vermuten lassen. Die Auflösung hätte ich dann auch nicht so vermutet.


    Alles in allem hat mich das Buch wieder gut unterhalten, wie auch schon die Vorgänger. Allerdings war es mir hier manchmal schon etwas zu viel mit Trojans ständiger Übermüdung, seinen Angstzuständen, Panikattacken usw. Ich denke, im echten Leben, wäre ein Polizist wie er schon krankheitsbedingt aus dem Verkehr gezogen worden. Jedenfalls hoffe ich das.
    Aber Das Hexenmädchen ist ja "nur" ein Buch. Das ich Thrillerfans auch durchaus empfehlen kann, ohne dass man die ersten drei Teile unbedingt gelesen haben muss.