"Tessa" von Nicola Karlsson

  • Tessas Beziehung geht aufgrund ihrer Eifersucht und ihres Selbsthasses
    zugrunde, sie ist abhängig von Drogen, Alkohol und Tabletten und nähert
    sich immer mehr dem Abgrund. Schafft sie es noch, diesem Sog zu
    entfliehen?


    Dieses Buch ist definitiv nichts für schwache Nerven und auch nichts
    zum Entspannen. Es rüttelt wach, lässt einen aufmerksam werden.
    Vielleicht sensibilisiert es auch, Anzeichen von Problemen zu erkennen?


    Zuerst ging mir Tessa mit ihrem \"Geheule\" doch auf die Nerven und ich
    dachte mir \"Mädel, hör auf dich selbst zu bemitleiden und mach es deinem
    Freund nicht so schwer.... und hör verdammt nochmal auf, soviel zu
    trinken\"


    So nach und nach tat sie mir aber doch etwas leid, weil man schnell
    merkte, dass sie vielleicht ohne Hilfe diesem Sog aus Drogen, Alkohol
    und Selbstmitleid allein nicht mehr entfliehen könnte.


    Dieses Buch lässt einen auf jeden Fall mit einem nachdenklichen Gefühl
    zurück und lässt mich auch mit Erschrecken feststellen, dass ich
    vielleicht gar nicht merke, wenn jemand dem ich begegne schon so nah am
    Abgrund steht.


    Der Schreibstil passt sehr gut zu Tessa. Durch die teilweise kurzen,
    etwas abgehakten Sätze entsteht ein \"ätzendes\" Gefühl, was Tessa und
    ihre Welt sehr gelungen widerspiegelt und die Stimmung sehr gut einfängt
    Dafür von mir volle Punktzahl


    Wer nicht vor der Realität zurückschreckt und nicht nur Bücher liest,
    um dem Alltagsstress zu entfliehen, sondern auch einmal ernsthaft
    nachdenken möchte, sollte dieses Buch lesen.

  • Das Buch habe ich abgebrochen. Für mich war es zu verstörend und agressiv. Gleich von Beginn an wird der Leser in einen Sog gezogen. Ich wurde wage an das Buch Rolltreppe abwärts erinnert - ohne mich noch genau an den Inhalt zu erinnern - Schule ist doch schon weit weg....


    Das Buch muss man mit einer gewissen Distanz lesen. Es ist keine leichte Lektüre. Und auch wenn ich es abgebrochen habe, es fesselt mich immer noch und dann musste ich querlesen. Ich musste wissen, ob Tessa aus dieser Spirale abwärts hinauskommt.


    Der Schreibstil der Autorin aber ist sagenhaft.

    Man muß noch Chaos in sich haben um einen tanzenden Stern gebären zu können - frei nach Nietzsche
    Werd verrückt sooft du willst aber werd nicht ohnmächtig - frei nach Jane Austen - Mansfield Park