Eine heitere Wehmut - Amélie Nothomb

  • Inhalt
    Amélie Nothomb wagt die Reise nach Japan, ins Land ihrer Kindheit, und vergleicht ihr Paradies von damals mit der Wirklichkeit von heute. Sie begreift: Alles, was wir lieben, wird zur Legende. Ein intimer Reisebericht zum Ursprung aller Geschichten: zu Erinnerung und Phantasie.


    Meine Meinung
    Amélie Nothomb reist mit einem Kamerateam nach Japan, um die Wurzeln ihrer Kindheit wiederzuentdecken und ihren Ex-Freund nach mehr als zwanzig Jahren noch einmal zu treffen.


    Leider konnte das Buch mich nicht überzeugen. Stellenweise sticht die Sprachgewalt von Amélie Nothomb hervor, aber leider nicht sehr oft. Die meiste Zeit schwankt das Buch zwischen Szenen die zu banal sind und anderen die zu intim sind, und nicht unbedingt hätten erzählt werden müssen.


    Amélie Nothomb bezeichnet sich selbst als nicht interessant, als so unwichtig, dass sie für sich allein kein Taxi bestellen würde, sondern den Métro nimmt um in der Masse unterzugehen. Ich hatte beim Lesen eher den Eindruck vom Gegenteil: Madame Nothomb nimmt sich sehr wichtig und reibt jedem, der es noch nicht weiss, unter die Nase, dass sie eine berühmte Autorin ist.
    Warum schreibt sie überhaupt dieses Buch über ihre Reise nach Japan. Hätte der Film nicht genügt? Sie setzt sich auf eine Kinderschaukel, die es damals noch nicht gab, das Kamerateam filmt, es ist ihr furchtbar peinlich, vor Kindergärtnerinnen wie ein Kleinkind zu nähen, das Kamerateam filmt, sie trifft ihr Kindermädchen, das Kamerateam filmt, sie wandert durch Parks, das Kamerateam filmt... Das ist kein Roman und auch keine Reportage, sondern ein PR-Artikel, ein Buch zum Film, vielleicht gibt es irgendwann noch die passende Nothomb-Zahnbürste dazu.