320 Seiten
Kurzbeschreibung
Ex-Polizistin Lilo Gondorf vermietet in Groß Zicker Ferienbungalows – und das mit großem Erfolg. Schließlich kann sie seit Jahren die Höchstwertung – Fünf Seesterne, verliehen von der Kurverwaltung Rügen – halten. Doch dann wird Lilos Gast Werner Koch, ein pensionierter Notar, bei einer Wanderung um den Bodden entführt. Die einzige Zeugin: seine blinde Ehefrau. Das macht Lilo ganz schön zu schaffen – und weckt in ihr die Sehnsucht nach dem alten Beruf. Und da die Polizei, unter anderem Lilos Tochter Verena von der Kripo Stralsund, auf der Stelle tritt, muss Lilo wohl oder übel selbst ermitteln. Gemeinsam mit ihrem Nachbarn Oskar kommt sie dem entführten Notar auf die Spur – und einem handfesten Verbrechen...
Über die Autorin
Nadja Quint wurde 1959 in Ostwestfalen geboren und ist im Hauptberuf Fachärztin für Psychosomatische Medizin– ihre Kinder schämen sich noch heute dafür, wenn sie den Beruf der Mutter irgendwo angeben müssen. Dabei hilft ihr das Wissen um die Psyche des Menschen ganz ungemein, wenn sie sich ihrer liebsten Nebentätigkeit widmet: Kriminalromane schreiben. Nach mehreren historischen Krimis hat sie nun mit der Krimireihe um Lilo Gondorf, die ermittelnde Pensionswirtin aus Rügen, einen Grund gefunden, ganz oft auf die beliebte Ferieninsel zu reisen – natürlich ausschließlich zu Recherchezwecken.
Meine Meinung
Lilo vermietet Ferienbungalows auf Rügen und ihre aktuellen Gäste sind ein älteres Ehepaar. Obwohl die Frau blind ist, brechen beide zu einer Wanderung auf. Dabei wird Werner Koch entführt, seine Frau steht wenige Meter entfernt, nimmt aber nur ein paar wenige Geräusche wahr.
Mit diesem Auftakt kombiniert mit dem wunderbaren Inselfeeling hatte ich mich das Buch gleich in seinem Bann.
Lilos Tochter arbeitet bei der Kripo und ermittelt in diesem Entführungsfall, und Lilo, die vor der Geburt ihrer Tochter auch bei der Kripo war, ermittelt auf eigene Faust mit. Unterstützt wird sie von ihrem Nachbarn Oscar, ein Fan besonderer Biersorten.
Gleichzeitig reisen neue Feriengäste an, eine sehr adrette Familie. Eigentlich Gäste wie aus dem Bilderbuch, doch Lilo vermutet, dass sie dennoch etwas zu verbergen haben. Auch die blinde Ehefrau des Entführten wirkt erstaunlich gefasst, steckt sie womöglich selbst hinter der Tat?
Der Krimi lebt von seinen Figuren und der zauberhaften Kulisse, besonders Lilo und ihr Nachbar sind einfach liebenswert - auch wenn mir Lilos Schwärmerei für die tolle Stimme des Pfarrers etwas auf die Nerven ging...
Sehr nett fand ich Lilos Steckbrief zu Beginn des Buches und ein Interview mit ihr am Ende.
Die Ermittlungen sind interessant, aber nicht sonderlich spannend. Doch das Miträtseln macht Spaß, es gibt einige falsche Fährten und ein überraschendes Ende. Diese Auflösung hat mich allerdings nicht ganz überzeugt, dazu wirkten die Täter auf mich ein wenig zu konstruiert.
Aber alles in allem habe ich das Buch gern gelesen und freue mich auf einen weiteren Fall mit Lilo!