Schneefall - Michael Peinkofer

  • Schneefall - Michael Peinkofer




    Inhalt
    Krimiautor Peter Fall steckt in einer Schaffenskrise. Sein Verleger schickt ihn in die Alpen, was so gar nicht Peters Fall ist. Hier, in stiller Abgeschiedenheit, soll er endlich seinen nächsten Roman zu Ende schreiben. Doch ein Schneesturm sorgt dafür, dass Peter Falls Leben aus den Fugen gerät. Unvermittelt findet er sich in einem kleinen Bergdorf wieder, das infolge des heftigen Schneefalls komplett von der Außenwelt abgeschnitten ist. Als dann auch noch ein Mord geschieht, bitten die recht merkwürdigen Dörfler Peter um Hilfe. Der lässt sich darauf ein, denn was keiner weiß: Der Mörder geht genau nach seinem neuen Roman vor - dem, den er noch gar nicht fertig geschrieben hat ...



    Autor
    Michael Peinkofer, 1969 geboren, studierte Germanistik, Geschichte und Kommunikationswissenschaften und arbeitete als Redakteur bei der Filmzeitschrift »Moviestar«. Mit seinen Bestsellern um die »Orks« avancierte er zu einem der erfolgreichsten Fantasy-Autoren Deutschlands.



    Meine Meinung
    Ein Krimi der etwas anderen Art - wär jetzt so spontan das Erste, das mir einfällt zu diesem ersten Teil um den Krimiautoren Peter Fall.


    Das ist aber positiv gemeint.
    Ein humorvoller Krimi mit einem "Ermittler", der eigentlich gar keiner ist, sondern normalerweise nur dafür sorgt, daß andere Krimis lesen können.


    Zugegriffen habe ich, da ich von Michael Peinkofer, die Jugendabenteuerbücher kenne und sehr gerne mag.
    Um seine Phantasiebücher hingegen mache einen großen Bogen, was allerdings nicht am Autoren, sondern am Genre liegt.


    Peter schreibt Krimis, ist ein sehr erfolgreicher Schriftsteller der beliebten Krimireihe um Nick Stahl, den "härtesten Bullen von Berlin".


    Problematisch nur, daß er gerade keine guten Ideen mehr hat und ihm sein Verleger anordnet - nachdem er das neueste Manuskript gelesen hat - daß Peter an einen Ort der Ruhe und Abgeschiedenheit fährt, um dort in Ruhe endlich wieder zu altem Schung zu kommen.
    Dafür bietet er ihm sein Chalet in den Bergen an - bzw. befielt ihm eher, sich dorthin zurückzuziehen und erst wieder anzutanzen, wenn er den neuen Krimi fertig und in alter Form geschrieben hat....


    Peter fährt los, mietet sich einen Leihwagen und gerät in ein extremes Schneegestöber.
    Es kommt, wie es kommen muß, er hat einen Unfall und landet bewußtlos in einem kleinen Dorf, das zudem noch komplett von der Außenwelt abgeschlossen ist, da es eingeschneit ist. Weder Telephon, Internet oder sonst eine Verbindung zur Welt außerhalb des Dorfe besteht.


    Kaum erwacht aus seiner Bewußtlosigkeit, passiert ein Mord in dem Dorf.


    Mangels Polizisten oder Menschen mit annähernder Ahnung von Mordermittlungen oder der Möglichhkeit, derartige kommen zu lassen, wird Peter mit der etwas undankbaren Aufgabe betraut.
    Er schreibt ja seit Jahren Krimis, da wird er ja wohl auch in der Lage sein, sie aufzuklären :grin



    Jou, nun muß der Arme da also durch und beginnt seine Emittlungen, die ihm auch nicht gerade leicht gemacht werden, da er auf wenig Equipment der mordernen Kriminalistik zurückgreifen kann.
    Aber, er wäre ja kein Autor, wenn er nicht kreative Ideen hätte, wie man mangels Ausrüstung trotzdem Fingerabdrücke nehmen kann oder wo aufgrund fehlender Pathologie mal eben einen Leiche zwischengelagert werden kann, damit sie länger frisch bleibt.....



    Die Figuren sind skurril, liebenswert, teilweise verstockt - man könnte sagen, sie entsprechen teilweise dem typischen Klischee der dörflichen Einsamkeit von Menschen, wo jeder alles über den anderen weiß, oder das zumindestens denkt.


    Peter selber ist wahrlich kein typischer Ermittler - der er ja eigentlich auch gar nicht ist. Eher ein normaler Mensch, der da ganz unverhofft in die Rolle gestoßen wird und selber erst einmal damit klarkommen muß.


    Das Ganze humorvoll beschrieben, dabei spannend, da es doch nicht einfach ist, dem Tatgeschehen auf die Spur zu kommen.
    Selbst die bayrischen Ausdrücke, die einigen der Bewohner in den Mund gelegt wurden, die des hochdeutschen nicht mächtig sind, waren für mich als Norddeutsche zu verstehen.
    Es hätte nicht sein müssen, viele der Bewohner im Dialekt sprechen lassen zu müssen, störte mich aber überraschenderweise auch nicht so sehr, wie sonst bei andern Büchern, wo darauf nicht verzichtet wird.


    Der Schreibstil so, daß es sich hervorragend in einem durchlesen läßt.


    Das war aber erst der Anfang - und das ist gut so, da ich gerne noch mehr von Peter Fall lesen möchte.




    Fazit
    Ein humorvoller Krimi um einen Krimiautoren der unverhofft in die Rolle des
    Ermittlers gestoßen wird.
    Skurrile Personen, eine "typische" Dorfgemeinde, dabei spannend und die Atmosphäre des eingeschneiten Dorfes gut eingefangen.
    Der erste Teil der neuen Reihe um Peter Fall, den Ermittler wieder Willen.

  • Danke Johanna, nach Deiner Beschreibung hört sich das gut an. :-) Ich mag Thriller mit Humor, gibt viel zu wenig davon.

    Schon der weise Adifuzius sagte: "Erst mit dem letzten Menschen stirbt auch die Hoffnung, es sei denn, die Natur hofft, dass der Mensch nie wieder kommt.":chen

  • Johannas Rezi hat mir soviel Appetit gemacht, dass ich mich auf die Suche nach dem Buch gemacht und es tatsächlich in unserer Stadtbücherei aufgetrieben habe! :grin
    Und es hat sich wirklich gelohnt, dieser Ausflug ins tiefverschneite Fall.


    Peter Fall ist eigentlich ein erfolgreicher Krimi-Autor bzw. er war es zumindest, bis ihn die Trennung von seiner Frau in eine tiefe Schaffenskrise gestürzt hat. Damit er zumindest beruflich wieder in die Spur kommt, schickt ihn sein Verleger in die Alpen, wo er in Ruhe und Abgeschiedenheit sein neuestes Buch zu Ende schreiben und mit dem nötigen regionalen Flair ausstatten soll, den "Regio sells!" und einen Verkaufserfolg hat Peter bitter nötig.


    Doch das Schicksal will es anders und so gerät Peter auf dem Weg zum Chalet seines Verlegers in einen Schneesturm und strandet in dem kleinen Dorf Fall, das nach einem Lawinenabgang komplett von der Außenwelt abgeschnitten ist - inklusive nicht funktionierender Telefon- und Funkverbindungen.
    Kaum ist Peter wieder Herr seiner Sinne, geschieht auch schon ein Mord und mangels Polizei wird Peter zum Chef der Ermittlungen berufen, denn einer, der drüber schreibt, wird das ja wohl auch "in echt" können. Doch so einfach gestaltet es sich nicht, auch wenn Peter die Sache mithilfe des Pfarrers und des örtlichen Kinobetreibers (ebenfalls ein Zugereister, der in Fall hängengeblieben ist) recht findig angeht. Aber die Dorfbewohner sind abergläubisch und misstrauisch, ein Schuldiger ist schnell gefunden und keiner mag dem fremden Schreiberling gegenüber so recht mit der Sprache herausrücken. Doch Peter lässt sich nicht einschüchtern und so kommt er gemeinsam mit seinen Freunden zu guter Letzt der Wahrheit doch noch auf die Spur...


    Mir hat "SchneeFall" sehr gut gefallen - die Geschichte ist durchweg spannend und gut erzählt, die Charaktere wirken lebendig und authentisch, auch wenn natürlich das eine oder andere Klischee bedient wird. Die Spannung in der Handlung entsteht natürlich auch dadurch, dass Peter Fall keinerlei moderne Hilfsmittel zur Verfügung hat, sondern sich ganz allein auf sein Gespür und seine Intuition verlassen muss - und auf seine Kreativität, wenn es um Spurensicherung und kriminaltechnische Untersuchungen geht. Die äußeren Umstände tragen natürlich ebenfalls zur Spannung bei, die meiste Zeit schneit es, es ist kalt und unwirtlich und oft auch dämmerig oder finster.


    Das alles zusammen mit Michael Peinkofers flüssigem Schreibstil macht "SchneeFall" zu einem sehr unterhaltsamen Lesevergnügen und ich habe das Buch auch fast in einem Rutsch durchgelesen. Zwar war mir relativ früh klar, in welche Richtung es gehen wird, aber trotzdem blieb die Spannung bis zum Schluss erhalten und ich habe bis zuletzt mitgerätselt, ob sich meine Vermutung denn nun bestätigen würde oder nicht.


    Was mir auch sehr gut gefallen hat: in "SchneeFall" wirkt der Dialekt, den die Dorfbewohner sprechen, endlich mal authentisch. Es ist kein aufgesetztes, halb-hochdeutsches Pseudobayrisch, sondern es sind Sätze, die man sich tatsächlich so gesprochen vorstellen könnte - und die trotzdem auch für Nichtbayern verständlich sind.


    Leider endet das Buch mit einem ganz gemeinen CliffHanger, sodass ich jetzt bis zum Erscheinen des nächsten Bandes (voraussichtlich im Juli 2015) warten muss, bis ich erfahre, wie es mit Peter Fall und seinen Abenteuern in den Alpen weitergeht! :fetch


    Von mir gibt es auf jeden Fall hochzufriedende 9 Punkte und ein dickes Dankeschön an Johanna für diesen Tipp! :-]


    LG, Bella

  • Zitat

    Original von belladonna


    Leider endet das Buch mit einem ganz gemeinen CliffHanger, sodass ich jetzt bis zum Erscheinen des nächsten Bandes (voraussichtlich im Juli 2015) warten muss, bis ich erfahre, wie es mit Peter Fall und seinen Abenteuern in den Alpen weitergeht! :fetch


    Von mir gibt es auf jeden Fall hochzufriedende 9 Punkte und ein dickes Dankeschön an Johanna für diesen Tipp! :-]


    Gern geschehen.
    Nun sind wir auf jeden Fall schon zu zwei, die auf das Buch zu warten. :grin

  • .. und hier meldet sich Kandidatin Nr. 3, denn ich werde beim nächsten Fall wieder dabei sein :chen


    Ich habe das Buch auch in einem Rutsch gelesen. Die Einwohner waren zwar klischeehaft, aber manchmal ist die Realität auch genau so! Den Dialekt fand ich völlig ok, nicht zuviel und vor allem auch für Nordlichter verständlich (winkt in Richtung Johanna). Kein Fall, bei dem man einen Herzinfarkt bekommt, aber einfach nett zu lesen und entspannen - vor allem nach meinem letzten Skandinavien-Flop!


    Von mir auch zufriedene 9 Eulenpunkte