JUDAS PRIEST - 08.06.2015 in der Sporthalle Hamburg

  • „Do want fucking heavy metal?“
    Antwort: „Priest – Priest – Priest…….“ aus mehreren tausend Kehlen.
    „Hello Hamburg. The PRIEST is back!“


    Bob Halford, „the Godfather of Heavy Metal“ begrüßte auf gewohnte Art und Weise seine Jüngerinnen und Jünger, sehr viele davon auch schon in die Jahre gekommen – aber an diesem Abend konnte sie (die Alten, die Fuß- und Senilkranken) ihre Gebrechen für eine rasende Fahrt durch die Heavy-Metal-Landschaft vergessen.


    Und Judas Priest legten los, als seien sie nicht bereits 40 Jahre im Geschäft. Da war nichts mit „Alte-Männer-an-der--Gitarre-festklammern-um-nicht-umzukippen“ – nee, da war sofort volle Breitseite Dröhnung auf die Ohren, da war Action pur auf der Bühne.


    Die Pioniere des Heavy Metal powerten wie die Feuerwehr und hielten dieses Tempo die knapp 100 Minuten (einschließlich der Zugaben) durch. Natürlich ist das nicht mehr die Stammformation der ersten Stunde, aber Glen Tipton (E-Gitarre) und Ian Hill (Bass) sind nach wie vor dabei. Und eben auch Bob Halford – der ja in den Jahren 1992 bis 2004 pausierte.


    Bob Halford mit kahlem Kopf, Sonnenbrille und Leder-Cut – und markantem Stimmeneinsatz, eine Mischung aus Graf Dracula, Nosferatu und Hannibal Lector, war der Hingucker und Hinhörer des Abends.


    Der Mann ist einfach nur genial! Eine Ikone des unverwüstlichen Heavy Metals.
    Das neue Album „Redeemer of Souls“ stand im Mittelpunkt, garniert von ein paar alten Krachern.



    Zwei Konzerte geben Judas Priest in Deutschland, heute am Abend sind sie in Berlin. Es lohnt sich!


    Vorgruppe war Five Finger Death Punch. Eigentlich eine der guten Metalformationen, leider aber an diesem Abend mit einem unterirdisch schlechten Sound ausgestattet. Ein Klangbrei aus Bass, Bass, Bass und ich glaube aus noch einem Bass. Das war der musikalische Sound-Super-GAU.


    Aber eine Frage hat mich dann doch beschäftigt: Wieso geben Menschen über 60 EUR für eine Eintrittskarte aus und machen während des Konzertes nichts anderes als pausenlos Bier heranzuschaffen. Rin inne Kantüffeln – ruut ut de Kantüffeln.


    Was bleibt noch zu sagen?
    Wollte mir ein Konzert-T-Shirt kaufen, gab es aber nicht in meiner Größe – die Zeltabteilung hatte schon geschlossen.


    Ein gelungener Konzertabend – gerade auch so für unverbesserliche Nostalgiker wie ich nun mal einer bin.


    ……und es bleibt (leider) die Erkenntnis, man ist keine 30 oder 40 mehr. Der Tribut dafür ist am heutigen Dienstag zu entrichten.

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • Hallo, Voltaire.


    Danke für den netten Bericht.


    "British Steel" und "Killing Machine" habe ich in den frühen Achtzigern eine Zeitlang rauf- und runtergehört. Die Alben liegen auch noch im Keller. Wo sie gut aufgehoben sind.