Die Frau Müller hat mir schon wieder die Zähne geklaut!: Aus dem bewegten Leben einer Altenpflegerin

  • Informationen zum Buch:


    Taschenbuch: 256 Seiten
    Verlag: Heyne Verlag (14. April 2015)
    Sprache: Deutsch
    ISBN-10: 3453603362
    ISBN-13: 978-3453603363
    Größe und/oder Gewicht: 12,1 x 2,4 x 18,8 cm



    Kurzbeschreibung:



    Altenpflegerin ist ihr Traumberuf. Schwester Stefanie liebt ihren Job, weil sie die Alten liebt – mit all ihren Schrullen und Macken. Ob bettlägerig und kaum noch in der Lage, sich zu rühren, oder so dement, dass sie weder sich selbst noch die Familie erkennen: Stefanie Mann kann mit den Bewohnern lachen und streiten, Scherze machen und traurig sein. Denn noch im bemitleidenswertesten Pflegefall steckt ein Fiesling oder auch ein Schatz, und das spiegelt sich in den Geschichten, die Stefanie erzählt. Die sind mal witzig, mal derb und auch mal krass, aber immer voller Zuneigung und Lebenslust – so komisch und berührend wie das Leben selbst.



    Zur Autorin:



    Stefanie Mann, geboren 1988, tätowiert, gepierct, ist eigentlich gelernte Autolackiererin. Doch schon bald entschied sie sich, eine ganz andere Leidenschaft zum Beruf zu machen, und absolvierte eine Ausbildung zur Altenpflegefachkraft. Heute übt sie ihren Traumberuf aus und erlebt mit „ihren Alten“ so manches Abenteuer. „Stefanie Mann“ ist ein Pseudonym.




    Carina Heer ist freie Autorin und Lektorin und war unter anderem für Random House und die Münchner Verlagsgruppe tätig.




    Eigene Meinung:


    Stefanie arbeitet als Autolackiererin, ehe sie sich zu ihrem Traumberuf der Altenpflegerin umschulen lässt. Sie weiß, dass dieser Beruf Knochenarbeit und nicht immer leicht und einfach ist, aber dennoch bietet er ihr auch viel Schönes, so dass sie die Umschulung nicht bereut und dem Leser sogar ihren Beruf mit allen Macken und schönen Momenten vorstellen will.


    Eigentlich sehe ich mich nicht unbedingt als Zielpublikum für diese Art von Lektüre, doch da ich nun selbst damit konfrontiert werde, stieg bei mir das Interesse und ich habe es nach ein wenig reinschmökern dann doch bestellt.


    Stefanie – auch wenn das nur ein Pseudonym ist – beschreibt hier ihren Alltag, wobei sie auf der einen Seite nichts beschönigt, auf der anderen Seite aber auch Rücksicht auf „ihre Alten“ nimmt und diese durch erfundene Namen und Örtlichkeiten schützt.


    Das Buch ist teilweise sehr emotional. Beim Lesen habe ich mit Stefanie sowohl die schönen und lustigen Seiten des Berufs der Altenpflege kennenlernen dürfen, wie auch die traurigen. Stefanie beschönigt nichts, sondern übt teilweise sogar harte Kritik. Nicht nur an der Pflegeleitung, dem System, sondern auch an sich selbst, anderen Pflegekräften und den Angehörigen. Die Kritik wird dabei nicht wahllos in den Raum gestellt, sondern begründet und teilweise zeigt Stefanie sogar auf, wie man es besser machen könnte.


    Der Schreibstil ist einfach, leicht und dabei doch einfühlsam. Man erlebt das fiktive Altenheim Frankruh in all seinen Facetten, lernt die Bewohner kennen, ihre Macken und Eigenschaften, schließt Freundschaft und muss auch Abschied nehmen, wenn ein Bewohner dann stirbt.


    Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Es zeigt nicht nur die verschiedenen Facetten des Berufs auf, man blickt als Außenstehender hinter die Kulissen, sieht und erkennt, womit sich ein Altenpfleger tagtäglich herum schlagen muss und lernt, dass hinter dem Berufsbild mehr steckt, als man als Außenstehender auf den ersten Blick zu sehen glaubt.


    Am Ende des Buches bekommt der Leser noch einen Glossar an die Hand, mit dem sich manche Begrifflichkeiten aus dem Pflegealltag erklären.




    Fazit:


    Ein gelungener Einblick in einen Beruf, dem man sonst eher wenig Beachtung schenkt.