Taschenbuch: 160 Seiten
Verlag: Goldmann Verlag (22. Juni 2015)
Sprache: Deutsch
ISBN-10:
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ASIN/ISBN: 3442482062 |
Kurzbeschreibung (Amazon)
Holly ist die Frauenzeitschrift in Deutschland. Holly sagt, was Mode ist, und bestimmt die Trends. Jeden Monat arbeiten viele Frauen (und ein paar Männer) an der nächsten Ausgabe des Magazins. Sie sind jung, alt, dick, dünn, It-Girls, Intellektuelle, Bitches und Muttis. Sie wollen Karriere machen, Kinder kriegen, aufregenden Sex, die Welt verbessern und neue Schuhe. Machtkämpfe und Intrigen stehen in der Redaktion auf der Tagesordnung – Journalisten befehden sich, Freundschaften werden geknüpft, und verbotene Affären könnten jeden Moment ans Licht kommen. Die neueste Intrige betrifft einen jungen Mann. Einen schmalen, blassen, sehr jungen Mann. Er sieht aus wie ein Nerd und ist ein Nerd, und niemand kann ahnen, dass die Verlegerin Elisabeth Salditt ausgerechnet ihn ins Vertrauen gezogen hat. Salditt hat ein großes Geheimnis und es stellt sich heraus, dass der Nerd schneller begreift als sie, wie gefährlich dieses Geheimnis ist …
Meine Eindrücke
Im sechsten und abschließenden Band dieser Reihe dreht sich das Holly-Karussell besonders turbulent. Vielleicht, weil so ziemlich alle angerissenen Handlungsstränge noch einmal, zumindest kurz, thematisiert werden sollen. Ob das wirklich für alle gelungen ist, vermag ich nicht zu beurteilen, dafür war es insgesamt zu unübersichtlich.
Hier nimmt nun das bislang nebulös gebliebene Projekt von Elisabeth Salditt eine gewisse Gestalt an. „Alea“ soll es heißen, und „den Journalismus ein paar Lichtjahre weiterschießen, eine Synthese aus digitaler Technik und menschlicher Urteilskraft schaffen“…. Nunja, für mich klingt das alles reichlich abstrus, aber ich kenne mich in diesen Dingen nicht besonders und vielleicht liegt darin ja tatsächlich die Zukunft des Journalismus :gruebel.
Für fast alle Angehörigen des Holly-Kosmos eröffnen sich neue Wege, ob es gute Wege werden – keine Ahnung. Ihre Schicksale haben mich nicht berührt, denn zu keiner Zeit blieb die Geschichte lange genug bei einem der Protagonisten um ihm wirklich nahe zu kommen. Die Reihe ist eine Aneinanderreihung von Momentaufnahmen, worauf schon von Anfang an die omnipräsente Kamera Bezug nimmt. (Und was irgendwie auch zu dem von Elisabeth Salditt geplanten Projekt passt).
Am Ende bleibt alles irgendwie offen und in der Schwebe, man weiß nicht, wohin es gehen wird. Auch mein Lieblingsstrang mit Annika Stassen findet keinen halbwegs befriedigenden Abschluss.
Mir hat Band 6 wieder weniger gefallen als Band 5, zu verworren und unverständlich, zu viele pseudowissenschaftlichen und -philosophischen Worthülsen, die nach meinem Empfinden nicht mit Sinn gefüllt wurden.
Es gab schon ein paar Themen, die mich angesprochen haben, aber auch viele, mit denen ich wenig bis gar nichts anfangen konnte. Letztlich ging es über alles „dünn drüber“, bei den interessanten Themen schade, bei den anderen erfreulich *g*. Insgesamt hat mich dieses Konzept nicht überzeugt.
Möglicherweise ist eine weitere Staffel in Vorbereitung, der ich aber nicht mehr folgen möchte. Für mich ist Holly hier definitiv zu Ende.