Emotion Caching - Heike Vullriede

  • Taschenbuch (Klappenbroschur): 320 Seiten
    Verlag: LUZIFER
    Autorin: Heike Vullriede
    Sprache: deutsch
    ISBN-13: 9783958350625


    Inhalt:


    »Nichts bannt mich mehr, als der Schrei eines Menschen.« - Kim


    Die junge Kim und ihre drei Freunde spielen ein ungewöhnliches Spiel. Sie sammeln die Gefühle anderer Menschen. Bewaffnet mit der Kamera suchen sie nach dem großen Kick, und wenn der Zufall nicht mitspielt, helfen sie eben ein bisschen nach. Dabei hofft Kim, die Gefühlskälte, die sie seit dem Verlust ihres Vaters plagt, beim Anblick aufgewühlter Menschen vertreiben zu können. Bald merkt sie: Die wirklich überwältigenden Gefühlsausbrüche liefern Angst, Entsetzen und Verzweiflung.
    Was als harmloses Spiel beginnt, in dem Kim noch die Fäden in der Hand hält, nimmt immer bösere Züge an und entgleitet ihr mehr und mehr.


    meine Meinung:


    Von Heike Vullriede hatte ich bereits vor Jahren das Buch Notizen einer Verlorenen gelesen. Da mich dieses sehr gefesselt hatte, war ich natürlich gespannt, was sie dem Leser dieses Mal vorsetzt. Was soll ich sagen: Ich wurde nicht enttäuscht.
    Die Autorin verquickt mehrere Thematiken (Selbstfindung, Jugendliches Gefühlschaos, Geo Caching) zu einem interessanten Plot und lässt es so richtig "krachen". In meinen Augen eines der interessantesten Bücher dieses Jahres.
    Von daher: Absolute Leseempfehlung!


    über die Autorin:


    Heike Vullriede wurde in Essen geboren, lebt heute im Münsterland und führt ein turbulentes Leben in einer großen Familie. 2008 stieg sie aus ihrem Brotberuf aus und widmet sich seitdem hauptberuflich dem Schreiben (und Zeichnen), ohne Angst vor provokanten und umstrittenen Themen. 2012 erschien ihr erster Roman Der Tod kann mich nicht mehr überraschen, der als ironisch-tragisches Werk aus der Sicht eines sterbenden Menschen die Gemüter erhitzte und der sich zu einem echten Kultbuch in einer kleinen Fangemeinde entwickelt hat. 2013 legte sie mit Notizen einer Verlorenen einen melancholisch fesselnden Psychothriller zum Thema Selbstmord vor. Ende Juli 2015 erscheint der Thriller Emotion Caching, ein bitterböser Roman über den alltäglichen, mit Schadenfreude gespickten Voyeurismus mit der Kamera und die Nöte vierer Jugendlicher, die vom Weg abkommen.


    In ihrer Freizeit zeichnet und malt die vielseitig interessierte Künstlerin. Gemeinsam mit Künstlerinnen aus ihrer Autorengruppe LitVier arbeitet sie an der Verwirklichung Genre übergreifender Kunstprojekte. Nebenbei schreibt sie an einem spannenden Fantasieroman für Kinder und einige federleichte Geschichten. Gerade entsteht eine Novelle über einen Mord in einem nicht ganz so idyllischen Dorf.


    Meine Geschichten handeln von Menschen, die eine Entwicklung durchmachen. Dabei ist es egal, in welchem Genre sie sich bewegen. Die Gedanken eines Menschen, die Welt in seinem Kopf, bieten eigentlich schon alles, was eine spannende Geschichte ausmacht.


    Heike Vullriede ist Mitglied der Autorinnenvereinigung e.V., der Künstlervereinigung Rekener Farbmühle e.V. und der Deutschen Buddhistischen Union. Seit 2013 ist sie Teil der Autorengruppe LitVier.

    Lese gern spannende Bücher. Thriller, Horror, Dystopien.

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  • x Autorin: Heike Vullriede
    x Originaltitel: Emotion Caching
    x Genre: Thriller
    x Erscheinungsdatum: 30. Juli 2015
    x im Luzifer Verlag
    x 320 Seiten
    x ISBN: 3958350623
    x Erste Sätze: Nichts bannte mich mehr, als der Schrei eines Menschen. Ich war süchtig … süchtig nach Gefühlen. Nicht nur nach einem seichten Beben. Nein, ich verlangte nach einem Schmerz im Nervengeflecht meines Bauches und nach dem atemlosen Zustand meines Herzens.


    Klappentext:


    „Nichts bannt mich mehr, als der Schrei eines Menschen“ – Kim


    Die junge Kim und ihre drei Freunde spielen ein ungewöhnliches Spiel. Sie sammeln Gefühle anderer Menschen. Bewaffnet mit der Kamera suchen sie nach dem großen Kick, und wenn der Zufall nicht mitspielt, helfen sie eben ein bisschen nach. Dabei hofft Kim, die Gefühlskälte, die sie seit dem Verlust ihres Vaters plagt, beim Anblick aufgewühlter Menschen vertreiben zu können. Bald merkt sie: Die wirklich überwältigenden Gefühlsausbrüche liefern Angst, Entsetzen und Verzweiflung.


    Was als harmloses Spiel beginnt, in dem Kim noch die Fäden in der Hand hält, nimmt immer bösere Züge an und entgleitet ihr mehr und mehr.


    Rezension:


    Bei Heike Vullriedes „Emotion Caching“ sprach mich auf den ersten Blick das aussagekräftige Cover an – der Ausschnitt einer Kameraaufnahme. In Verbindung mit dem Klappentext war ich dann sehr gespannt auf diesen Thriller, weiß aber im Nachhinein nicht so ganz, was ich nun davon halten soll


    Bis auf Prolog und Epilog, welche aus der Egoperspektive der Protagonistin Kim verfasst sind, wird die Geschichte in der dritten Person erzählt. An sich hat mir Heike Vullriedes Art zu schreiben gut gefallen. Man kommt leicht durch den gut erzählten Text, und ich würde das Buch schon allein wegen des lockeren Stils eher als Jugendthriller bezeichnen.


    Im Mittelpunkt stehen Kim und ihre Freunde Nico, Benni und Lena. Sie alle haben die Schule gerade hinter sich gebracht und wissen nun nicht so recht, welche Richtung sie mit ihrem Leben einschlagen wollen. Eine Ausbildungsstelle hat niemand der vier Freunde, und so hängen sie meist im Dönerladen ihres Vertrauens herum.


    Neben der Perspektivlosigkeit sitzt jedem einzelnen ein mehr oder weniger kaputtes Zuhause im Nacken. Während Kim sich mit dem neuen Freund ihrer Mutter nicht abfinden kann, lebt Nico in einer großen aber unpersönlichen Familie. Benni hingegen hat unter seinem reichen, aber brutalen Vater zu leiden, und Lena muss ständig auf ihren kranken kleinen Bruder aufpassen.


    Es kommt, wie es unter solchen Umständen nun mal kommen muss: Es entwickelt sich eine verrückte Idee, die schließlich völlig entgleist. Durch den Verlust ihres Vaters, hat sich Kim emotional sehr abgekapselt. Um endlich wieder etwas zu fühlen, denkt sie sich ein ganz besonderes Spiel aus: Das Sammeln von Emotionen auf Video. Jeder der vier wählt eine Person, der ein Gefühl abgerungen werden soll – und welche Gefühle sind heftiger als Angst und Entsetzen!? Besonders eine Person findet perversen Gefallen an diesem Spiel, und so wird die Grenze zwischen einem gemeinen aber im Prinzip harmlosen Spaß und einer schwerwiegenden Straftat schon bald überschritten.


    Ich habe die Geschichte an sich gern gelesen und habe das Buch auch immer wieder zur Hand genommen, weil ich erfahren wollte, wie es weitergeht. Allerdings waren mir die vier Freunde wahnsinnig unsympathisch – von Seite zu Seite mehr; die Sorte Teenies, die auf der Straße herumlungert und fremde Leute belästigt …


    Ich finde, „Emotion Caching“ eignet sich am besten für Jugendliche. Ich kann mir gut vorstellen, dass sich diese am ehesten mit den Protagonisten identifizieren, aber durchaus lernen können, Dinge, die auf den ersten Blick wie Spaß aussehen, zu hinterfragen.


    Fazit:


    Zwar spannend, aber leider mit wahnsinnig unsympathischen Hauptpersonen besetzt.


    Bewertung:


    6 von 10 Sternen