James Abel - Ice Trap
Inhalt
Ein amerikanisches U-Boot sendet Hilferufe aus den eisigen Gewässern der Arktis. Die über hundert Menschen an Bord stecken in Sturm und Eis fest - und sie leiden an einer mysteriösen Erkrankung. Colonel Joe Rush, Arzt und Biowaffenexperte, wird auf eine geheime Rettungsmission geschickt. Er soll die Seuche an Bord des U-Boots eindämmen und verhindern, dass dessen Torpedo-Technologie in feindliche Hände fällt. Joe Rush und sein Team sind vollkommen auf sich gestellt. Doch sie haben einen Verräter an Bord...
Der Autor
James Abel ist das Pseudonym des amerikanischen Thrillerautoren R. Scott Reiss. R. Scott Reiss ist erfolgreicher Autor und lebt in New York. Der ehemalige Journalist hat bereits mehrere Thriller veröffentlicht; außerdem schreibt er regelmäßig Sachbücher und arbeitet als Drehbuchautor.
Meine Meinung
Man könnte das Buch als Wissenschafts- und als Medizinthriller bezeichnen, dazu kommt die in der Inhaltsangabe angekündigte Thematik mit dem Verräter und damit Sabotagen sowie politische Scharmützel und Intrigen.
Auch in privater Hinsicht ist die Konstellation recht konfliktreich. Da der Autor so wie ich das verstanden habe eine Joe Rush Reihe schreibt, wird Joe Rush in diesem ersten auf deutsch erschienenen Band auch ausführlich vorgestellt und man erfährt, dass seine Frau mittlerweile mit einem anderen Offizier zusammen ist - der Teil der Crew der Rettungsmission wird.
Aber man lernt auch Joes besten Freund Eddie kennen, der ebenfalls als Arzt den Menschen zu helfen versucht. Aus ihrer gemeinsamen Vergangenheit bei Kampfeinsätzen erfährt man in Rückblenden auch, die gefielen mir gut, aber sie dienten eben eher der Darstellung der Person Joe Rush und hatten daher jetzt konkret für diesen Band wesentlich weniger Bedeutung als insgesamt auf die Reihe betrachtet, wo man ihn ja einführen muss.
Hm, wie bewerte ich das Buch insgesamt.
Die Crew:
Gewissermaßen hat man zwei Crews, da Joe Rush und das Militär einen zivilen Eisbrecher übernehmen mitsamt dessen Crew - das gibt interessante Konstellationen und natürlich ist da dann auch etwas politisches Scharmützel bereits in Form eines "Passagiers" aus dem Außenministerium mit dabei. Aber gewissermaßen hat man alle schnell in Schubladen sortiert, weiß, wer eher unbedeutend ist und wer nicht. Dazu kommt mein heimlicher Favorit neben Eddie - Clinton, ein Inuit, der den Eisbrecher durch das Eis lotst - diese Teile fand ich sehr interessant beschrieben und die ruhige sachliche Art erdete das Buch stets wieder ein. Meine Lieblingsnebenrolle.
Der Verräter / die Verräterin:
Die Politik:
Konflikt um die Vorherrschaft in der Arktis, wer mit wem, gegen wen, wann, wie...alles recht interessant, aber Fahrt nimmt die Geschichte da erst auf, als klar ist, dass sich in dem Buch im Wettkampf um das Erreichen des U-Boots dann ganz konkret China und die USA gegenüberstehen.
Die Rettungsmission:
Einerseits ist diese von zunächst offenen politischen Hintergrundgedanken und Fadenzieherei durchsetzt, was am Ende des Buchs jedoch aufgelöst wird, andererseits kommt es durch die sehr vorhersehbaren Sabotagen zu sehr vorhersehbaren Konstellationen...
Die Aufklärung, um was es sich bei der mysteriösen Seuche handelt, fand ich da sehr spannend und die ließ mich weiter am Ball bleiben.
Die mysteriöse Seuche:
Da kam ein wenig der wissenschaftliche Ansatz - neben Waffentechnik - durch und ich fand die Auflösung sehr interessant, leider verblieb für mich vieles (u.a. die Suche nach dem Heilmittel und der Prozess dabei) auch sehr an der Oberfläche, da hätte ich mir etwas mehr Detailtiefe erwartet, bin aber vielleicht auch selbst fälschlicherweise davon ausgegangen, dass es sich noch etwas mehr um einen Wissenschaftsthriller handeln wird, weil mich die anderen Teile dann doch in ihrer späteren Tiefe überraschten.
Das Ende gefiel mir etwas weniger, Teile davon habe ich etwas schneller überflogen und an anderen Stellen, wo es zu Sprüngen kam, hätte ich mir dann diese Tiefe wieder gewünscht. Das war etwas unglücklich. Auch inhaltlich konnte mich das Ende nicht ganz überzeugen, abgesehen von
Für mich wollte das Buch zu viel, auf zu vielen Ebenen kam es zu Verstrickungen und ich hätte mir da entweder mehr Seiten zu gewünscht oder eben auch gewisse Streichungen bzw. kürzere Abhandlungen, aber das ist jetzt ja nur mein persönlicher Leseeindruck davon, für andere kann das definitiv richtig sein.
Man sollte eben wissen, dass man Band 1 einer Reihe in der Hand hat um bei den Ausführungen zu Joes Person nicht gelangweilt zu werden. Ansonsten bleibt er die einzige Person, die ausführlich dargestellt wird, manche seiner Beziehungen und Rekationen konnte ich nicht so nachvollziehen bspw. bei Dr. Vleska, andere wie die kleinen Schlagabtäusche mit dem zivilen Kapitän DeBlieu, sein Freund Eddie oder auch Dr. Cristobel und Clinton waren interessant dargestellt und die Interaktionen für mich besser gelungen.
7 Punkte.