'Schlaf der Vernunft' - Seiten 001 - 072

  • Bibliocat, noch ein vertrautes Gesicht! :-) Stefan Austs Buch ist allerdings kein Roman, sondern ein Sachbuch. Inzwischen sind einige Dinge überholt, aber es ist immer noch ein sehr wichtiges Dokument, vor allem, weil Stefan Aust natürlich Zeitzeuge war. Er war ein junger Kollege von Ulrike Meinhof bei "Konkret", und später derjenige, der ihren Töchtern wahrscheinlich das Leben rettete, als er sie in Sizilien holte. Sonst wären sie nämlich in einem palästinensischem Lager gelandet, das kurze Zeit später bombadiert wurde. (Aust hatte von Meinhofs zeitweiligem Freund erfahren, wo die Mädchen sich befanden.)


    Regenfisch, dann muß für deinen Vater der Herbst 77 doppelt schrecklich gewesen sein.


    Alle: filmisch gesehen, kann ich Breloers Zweiteiler "Das Todesspiel" (ein Dokudrama sowohl mit "echten" Interviews als auch gespielten Szenen) mehr als den Film "Der Baader Meinhof Komplex" empfehlen, u.a., weil er übersichtlicher ist und sich auf einen engeren Zeitraum konzentriert. Aber auch, weil Breloer eben auch die Opfer zu Wort kommen läßt - gerade bei der Entführung der Landshut.

  • Zitat

    Original von Saiya


    All das was sie als 17jährige in Berlin während des Besuchs des Schahs erlebt und ihr Gedanken dazu, kann ich sehr gut nachvollziehen. Das muss ein Schock für dieses behütet aufgewachsene Mädchen gewesen sein. Auf ihren Weg in dieser Geschichte bin ich bis jetzt am meisten gespannt. Das wirkt alles sehr authentisch und es ensteht eine gewisse Nähe zu den Figuren, die mir sehr gefällt. Interessant finde ich auch die Verbindung zur ehemaligen DDR. Hier erfahren wir sicher noch mehr.


    Was mich aus persönlicher Sicht immer "fasziniert" hat an diesem Teil der deutschen Geschichte, ist einerseits das Verständnis, das ich für die Proteste der jungen Menschen, ihre Aussagen und Forderungen hatte und habe und andererseits mein Entsetzen über die grauenhaften Auswirkungen durch die Radikalisierung der Proteste und die Gründung der RAF. Das spüre ich auch ein wenig hier beim Lesen von Angelikas, Alex, Steffens und Martinas Geschichte.


    Dieses Berlin-Kapitel habe ich heute gelesen und ich kann deine Eindrücke nur unterschreiben.

  • Zitat

    Original von Tanja Kinkel
    Bibliocat, noch ein vertrautes Gesicht! :-) Stefan Austs Buch ist allerdings kein Roman, sondern ein Sachbuch. Inzwischen sind einige Dinge überholt, aber es ist immer noch ein sehr wichtiges Dokument, vor allem, weil Stefan Aust natürlich Zeitzeuge war. Er war ein junger Kollege von Ulrike Meinhof bei "Konkret", und später derjenige, der ihren Töchtern wahrscheinlich das Leben rettete, als er sie in Sizilien holte. Sonst wären sie nämlich in einem palästinensischem Lager gelandet, das kurze Zeit später bombadiert wurde. (Aust hatte von Meinhofs zeitweiligem Freund erfahren, wo die Mädchen sich befanden.)


    Vielen Dank für die Infos. Wir hatten das Buch zweimal - einmal die überarbeitete Ausgabe. Aber es ist halt ein Sachbuch - und lange nicht so spannend geschrieben wie Dein Roman! :knuddel1