Camilla Läckberg - Die Schneelöwin

  • Die Autorin (Quelle: Buecher.de)
    Camilla Läckberg, geb. 1974, ist verheiratet und hat drei Kinder. Sie stammt aus Fjällbacka der kleine Ort und seine Umgebung sind Schauplatz ihrer Bücher. Ihre Kriminalromane erscheinen in dreißig Ländern und wurden bisher über sechs Millionen mal verkauft. Camilla Läckberg lebt in Stockholm.


    • Produktdetails )Quelle: Buecher.de)
    • Erica Falck und Patrik Hedström
    • Erica Falck und Patrik Hedström Bd.9
    • Verlag: List
    • Seitenzahl: 437
    • Altersempfehlung: 30 bis 75 Jahre
    • 2016
    • Ausstattung/Bilder: 2016. 448 S. 220 mm
    • Deutsch
    • Abmessung: 224mm x 149mm x 40mm
    • Gewicht: 630g
    • ISBN-13: 9783471351062
    • ISBN-10: 347135106X
    • Best.Nr.: 43703017


    Über das Buch
    Verwirrt und enttäuscht
    Die Reiterin sah, wie ein Mädchen aus dem Wald taumelte, von einem Auto erfasst und überfahren wurde. Als sie herbeigerufene Polizei ankam, mussten sie Entsetzliches feststellen…
    Fünf Mädchen waren in der Umgebung von Fjällbacka entführt worden. Eine einzige hatte es geschafft, zu fliehen, um dann von einem Auto überfahren zu werden. Noch einmal nahmen Kommissar Patrik Falck mit seinem Team die Menschen ins Verhör….Und Viktorias Leiche wurde obduziert, wobei der Gerichtsmediziner feststellte, dass sie Ketamin im Blut hatte…..
    Erica Falck recherchiert im Fall Vladek Kowalska. Sie möchte, dass seine, wegen Mordes verurteilte Ehefrau Laila ihr erzählt, was damals passiert ist, will über Gewalt in der Familie ein Buch schreiben. Doch Laila schweigt. Zwar darf Erica sie besuchen, doch sie sagt nichts. …
    Das Leben von Laila, seit ihrer ersten Begegnung mit Vladek, zieht sich wie ein – verwirrender - roter Faden durch das Buch.
    Jonas Persson hatte eine Tierarztpraxis in Fjällbacka und seine Frau Marta leitete einen Reitstall. Sie hatten eine Tochter namens Molly, die eine sehr gute Reiterin war. Im Zuge der Ermittlungen erfuhr Patrik, dass in Jonas‘ Praxis eingebrochen und u.a. Ketamin gestohlen worden war….. Jonas hatte jedoch ein Alibi…
    Dann waren da noch Jonas‘ Eltern, Helga und Einar Persson. Einar war ein Pflegefall, und er machte es seiner Frau nicht leicht….


    Was mussten die Polizisten so entsetzliches feststellen? Wieso hatte das tote Mädchen Ketamin im Blut? Woher kam das Ketamin? Aus Jonas‘ Praxis? War der Einbrecher der Täter? Was war das mit Leila? Warum schweigt sie, sagt nichts Näheres zu dem Mord an Vladek? War sie es vielleicht gar nicht selbst? Deckt sie jemanden? War Jonas‘ Alibi wirklich wasserdicht? Was war mit Einar, warum machte er es seiner Frau so schwer? Alle diese, und noch mehr Fragen beantwortet dieses Buch.


    Meine Meinung
    Würde ich jetzt sagen, dass das Buch leicht und flüssig zu lesen war, dann würde ich lügen. Gut es gibt schlimmere Unterbrechungen als Reisen in die Vergangenheit von Laila, aber es wäre schon schön gewesen, wenn man danach genauso klar gemacht hätte, dass es in der Gegenwart weitergeht! Dauernd gab es Cliffhanger, am Ende eines oft nur Abschnitts, die jedoch nicht immer aufgelöst wurden. Ich habe nirgendwo gelesen, was Jonas im Badezimmerschrank seiner Mutter fand. Das ist nur ein Beispiel. Was mich jedoch auch enorm stört ist, dass das Buch kein anständiges Ende hat. Gut, es geht in den Romanen von Camilla Läckberg um die Ermittlungen von Patrik und seiner Frau Erica. Aber trotzdem sollte der Roman abgeschlossen sein. Oder will Frau Läckberg den Fall im nächsten Buch weiterführen? Wenn ja, dann hat sie versäumt, dies in diesem Buch zu vermerken! Es ist nicht so, dass keine Spannung vorhanden gewesen wäre, im Gegenteil, zeitweise, war es ziemlich spannend aber dann wieder langatmig, und diese verwirrenden Unterbrechungen tun dem gar nicht gut. Und dann werden noch Sachen erzählt, die man nicht versteht, weil nicht näher erläutert. Eigentlich dachte ich, dass sich am Ende alles aufklärt, Aber das war wirklich nur teilweise der Fall. U. A. wieso war Lailas Tochter, so wie sie war? Obwohl der ‚rote Faden‘ meistens nur zwei Seiten des Buches einnahm – vielleicht aber gerade deswegen – hat er mich jedes Mal aus der Spannung gerissen, ließ mich verwirrt zurück, und ich musste sehen, dass ich den Anschluss wieder fand. Besser wäre gewesen, ein ganzes, mehrseitiges Kapitel (also mehr als zwei Seiten) über Laila zu schreiben, denn auch hier wurde es schwer, den Zusammenhang wieder zu finden. Ich habe wirklich schon öfter Bücher gelesen, die auf zwei Zeitebenen spielen, bin damit auch immer gut zurecht gekommen, nur hier nicht.
    Ich war schon einmal von einem Roman dieser Autorin enttäuscht, dachte aber, ich gebe ihr noch eine Chance. Aber es tut mir leid, dieser ist definitiv der letzte, den ich von Camilla Läckberg gelesen habe.

  • Das Konzept bei diesem Kriminalroman ist dasselbe wie in den Vorgängern auch – ein Verbrechen geschieht, dessen Anfang weit in der Vergangenheit zu suchen ist.
    Hier sind es verschwundene Mädchen, von denen eines, Victoria, schwer verletzt wieder auftaucht.
    Zeitgleich recherchiert Erica Falck für ihr neues Buch über häusliche Gewalt, in dem 40 Jahre zurückliegenden Fall des Mordes an Vladek Kowalski. Seine Frau Laila, die den Mord gestand, wurde zu einer lebenslangen Haftrafe verurteilt.


    Nachdem ich das Buch beendet habe, stellte sich mir die Frage, wie es passieren kann, dass eine Krimireihe, die vor Jahren durchaus spannend begann, mit den letzten beiden Bänden derart in Albernheiten und Realitätsferne abrutschen kann.


    So langsam aber sicher kommen mir die Mitarbeiter der Polizeidienststelle Vanum vor wie Dick und Doof. Sie werfen ihre geballte Inkompetenz in die Waagschale, dazu kommt der an akuter Selbstüberschätzung leidende Vorgesetzte, Bertil Mellberg. Wie sich jemand wie er in einer leitenden Position halten kann, ist mir ein Rätsel. Mittlerweile kann ich auch nicht mehr darüber lachen, sondern finde es einfach nur ärgerlich.
    Die Polizisten müssen sich von einem Psychologen ihre weitere Arbeit erklären lassen, glauben einfach alles, was ihnen Zeugen und Verdächtige erzählen. Jeder Leser hätte bis zur Mitte des Buches schon mehr Vermutungen angestellt und mehr in die Wege geleitet, als die Ermittler. Und um dem Ganzen die Krone aufzusetzen, ist natürlich Erica Falck immer mit den besten Ideen, den richtigen Fragen zur richtigen Zeit an der richtigen Stelle. Als einzige zieht sie natürlich auch die richtigen Schlussfolgerungen, während ihr Mann Patrik, als Polizist in schierer Bewunderung daneben sitzt.


    Obwohl meine Vermutung bezüglich des Täters weitestgehend bestätigt wurde, war die Auflösung eher verwirrend als erhellend. Dazu kam noch das offene Ende, das quasi eine Fortsetzung androht.


    Nein, auf ein Wiederlesen mit Erica Falck und Patrik Hedström lege ich keinen Wert!


    4 Punkte gebe ich für den flüssigen, gut zu lesenden Schreibstil und für die ab und zu mal aufblitzende Spannung.

  • Erica Falck hat sich ein neues Projekt vorgenommen. Sie recherchiert für ein Buch über Gewalt in Familien und hier speziell über Laila Kowalska. Laila hat ihren Mann Vladek umgebracht und sitzt deshalb im Gefängnis. In Rückblicken erfährt man bruchstückweise wie Laila Vladek kennen gelernt hat und die Geschichte ihrer Ehe. So wurde die gemeinsame Tochter Louise wie eine Gefangene in Ketten gehalten, weil sie anscheinend seit Geburt behindert war und wo sich Sohn Peter aufhält ist derzeit nicht bekannt.


    Patrik Hedström muß sich um die Aufklärung des Todes von Victoria kümmern. Sie wurde schon seit längerem vermisst, weil sie vom Reitstall nicht zu Hause gekommen war. Jetzt wurde sie von einem Auto angefahren. Allerdings war sie schon vor dem Unfall misshandelt worden, ihr fehlen beide Augen, die Zunge, die Ohren wurden durchstochen und in ihrem Blut wurde Ketamin festgestellt. Außerdem werden noch weitere vier Mädchen vermisst.


    Besagter Reitstall gehört Marta, ihr Mann Jonas hat eine Tierarztpraxis. Ausgerechnet dort wurde eingebrochen und Ketamin entwendet. Seine Eltern leben in der Nähe und führen eine problematische Ehe. Einar wurden beide Beine amputiert und ist seither ein Pflegefall, der seine Frau Helga von früh bis spät wahrlich schikaniert.


    Ein Durchbruch gelingt erst, als sich die zuständigen Polizeibeamten zusammensetzen, in deren Bezirk ein Mädchen verschwunden ist.




    Die ganze Story wird in sehr kurzen Kapiteln erzählt, die immer mit einem Cliffhanger enden. Das hört sich zwar spannend an, ist mit der Zeit allerdings nervig, weil kein richtiger Lesefluß zustande kommt.


    Es handelt sich mittlerweile um den 9. Fall von Erica Falck und Patrik Hedström und für mich ist eindeutig „die Luft raus“. In den ersten Bänden war die Zusammenarbeit noch neu, erfrischend und interessant. Das Privatleben der Ermittler, samt Schwester Anna ist m. E. auch erzählt und dreht sich nur noch im Kreis. Außerdem mischt sich Erica derart in die polizeiliche Ermittlungen ein, daß es einfach nur unrealistisch ist, vor allem auch deshalb, weil sie vor den Ermittlern die klügeren und richtigen Schlüsse zieht. Chef Mellberg besticht durch Einbildung, aber nicht durch fachliche Kompetenz.


    Meine Meinung zu diesem Buch ist fast identisch mit der zum letzten Fall. Es gibt etliche Handlungsstränge, die zusammenlaufen und erst im letzten Drittel kristallisiert sich heraus, wie es tatsächlich war. Dann auf den letzten Seiten nochmals eine Wendung und Überraschung, aber diese konnte meine Meinung zum Buch aber auch nicht mehr zum Positiven wenden.


    Alles in allem sollte die Autorin langsam ernsthaft ihr Konzept überdenken. Nur so als Anmerkung von mir - Es ist zwar nett in die Vergangenheit abzudriften, aber nicht bei jedem Buch. Vom nächsten Buch werde ich erst mal Abstand nehmen!