Kurzbeschreibung (Quelle: Verlagsseite)
Nur wer ihre Sprache versteht, kann die Geheimnisse der Knochen lüften.
In "Die Sprache der Knochen" sieht sich die forensische Anthropologin Tempe Brennan vor einige Rätsel gestellt - darunter auch, was sie auf den Heiratsantrag von Detective Andrew Ryan antworten soll. Doch die Fragen zu ihrem Familienstand treten in den Hintergrund, als eine Hobbydetektivin behauptet, menschliche Überreste in Brennans Labor einer vermissten jungen Frau zuordnen zu können. Tempe beschließt, die Hinweise ernst zu nehmen und die Spur weiter zu verfolgen, die auf einen Mord hinzudeuten scheint. Doch kaum in die Ermittlungen eingestiegen, zieht es Brennan in die düstere Welt einer fanatischen religösen Gemeinschaft. Deren streng gehütete Geheimnisse muss Brennan schnellstens aufdecken, will sie weitere Todesfälle verhindern.
Autorin (Quelle: Verlagsseite)
Kathy Reichs, geboren in Chicago, lebt in Charlotte und Montreal. Sie ist Professorin für Soziologie und Anthropologie und unter anderem als forensische Anthropologin für gerichtsmedizinische Institute in Quebec und North Carolina tätig. Ihre Romane erreichen regelmäßig Spitzenplätze auf internationalen und deutschen Bestsellerlisten und wurden in 30 Sprachen übersetzt. Tempe Brennan ermittelt auch in der von Reichs mitkreierten und -produzierten Fernsehserie "Bones – Die Knochenjägerin".
Allgemeines
Titel der Originalausgabe: "Speaking in Bones", ins Deutsche übersetzt von Klaus Berr
18. Band der Reihe um die forensische Anthropologin Temp(eranc)e Brennan
erschienen am 11.01. 2016 im Karl Blessing Verlag als Hardcover mit 384 Seiten
37 Kapitel, Danksagung - Ich-Erzählung der Protagonistin Tempe Brennan
Handlungsorte und -zeit: Charlotte, Avery County (North Carolina), Gegenwart (2014)
Zum Inhalt
Tempe Brennan wird von den durch einen Heiratsantrag ihres Freundes Detective Andrew Ryan ausgelösten Zukunftsüberlegungen durch den Besuch einer eigenwilligen Dame abgelenkt. Hazel Strike ist im Forum "Websleuths.com" aktiv. In diesem Forum beschäftigen sich Laien mit Vermisstenfällen und versuchen, nicht identifizierten Mordopfern Namen vermisster Personen zuzuordnen.
Bei den rund um drei Aussichtsplattformen des Brown Mountain aufgefundenen Leichenteilen soll es sich Mrs Strike zufolge um Überreste der 2011 verschwundenen Cora Teague handeln. Tempe zieht alle Register ihrer beruflichen Fertigkeiten, doch es gelingt keine eindeutige Zuordnung der Leichenteile. Gemeinsam mit Deputy Zeb Ramsey beginnt sie im Umfeld von Cora Teagues Familie zu ermitteln, doch deren Familie, die der ominösen Religionsgemeinschaft der Jesus Lord Holiness Gemeinde angehört, streitet das Vorliegen eines Vermisstenfalls vehement ab. Vielmehr sei Cora mit ihrem Verehrer Mason Gulley durchgebrannt. Dessen Schwester Susan bezweifelt jedoch, dass ihr Bruder verschwunden ist, ohne ihr Bescheid zu geben. Somit haben Tempe und Zeb noch einen zweiten Vermisstenfall, bei dessen Untersuchung sie Ungeheuerliches aufdecken und sich selbst in Gefahr bringen...
Beurteilung
Tempes 18.Fall ist sehr spannend zu verfolgen. Auch in diesem Roman werden interessante Details aus dem Berufsleben anthropologischer Forensiker geschildert, jedoch nimmt die Beschreibung keinen so großen Raum ein, dass der Laie sie als ermüdend empfinden könnte. Die Protagonistin verlässt ihren eigentlichen Aufgabenbereich, um an der Seite eines Kriminalbeamten zu ermitteln.
Die Handlung ist logisch und glaubwürdig aufgebaut, der Eindruck von Authentizität wird durch Bezugnahmen auf reale Hintergründe untermauert. So werden z.B. die mysteriösen Lichtererscheinungen rund um den Brown Mountain erwähnt, auch die Schilderung einer fanatisch religiösen Gruppierung klingt leider glaubwürdig. Sogar das Forum "Websleuths" der selbsternannten Hobbykriminalisten im Netz existiert in der Realität.
Der Erzählstil ist anschaulich, flüssig und weist mit zunehmendem Handlungsverlauf eine steil ansteigende Spannungskurve auf. Neben dem eigentlichen Fall wird auch die private Lebensgeschichte der Hauptfigur (Familiäres und die Fernbeziehung zu Andrew Ryan) fortgesetzt, jedoch nicht so ausufernd, dass es der Spannung abträglich ist oder Neueinsteiger in die Reihe überfordert.
Die Charakterisierung der Romanfiguren ist gelungen, sie sind Menschen mit Stärken und Schwächen, vor allem Tempe ist keine strahlende Heldin, sondern verhält sich teilweise sehr unklug und leichtsinnig.
Aufgrund der Realitätsbezüge wäre ein Nachwort der Autorin noch eine Bereicherung gewesen.
Fazit
Ein glaubwürdiger, gut konstruierter Kriminalfall mit vielen Realitätsbezügen, den man auch ohne Vorkenntnisse der vorherigen Bände lesen kann. Sehr empfehlenswert!
9 Punkte