'Und sie werden nicht vergessen sein' - Seiten 654 - Ende

  • Zitat

    Mir hat ja eine gewisse Testleserin an den Rand geschrieben: "Soll Eva doch Wally nehmen!", und eine Sekunde lang hab ich ernsthaft gedacht: Das schreib ich jetzt rein. (Nicht Carmen sagen, nee? Die arme ersaeuft sonst in meinem Kitschpott.)


    Wally ist ja immer noch Wally, sollte Wally nicht einen anderen Namen bekommen?


    Und übrigens finde ich das eine wirklich gut Lösung, aber leider sind Gefühle a nicht austauschbar und Wally hat es auch nicht verdient zweite Geige zu sein (auch wenn mir Wally im ganzen Buch nie so richtig ans Herz gewachsen ist)

    LG Inge


    Ryle hira - Life is what it is


    Words are, in my not-so-humble opinion, our most inexhaustible source of magic. Capable of both inflicting injury, and remedying it - Albus Dumbledore


  • Ich weiss, Inge ... ich hab ja auch zu Wally fuer alle Ewigkeit deine unbezahlbaren Kommentare.


    Ich habe den Vorschlag, Wally einen neuen Namen zu geben, schweren Herzens (fuer mich ist er halt Wally) an meine Lektorin weitergereicht, aber die meinte, sie kennt auch in D einen Wally, das geht schon in Ordnung und das lassen wir so. Ehrlich gesagt, war ich darüber froh. Manche Namen lassen sich ganz gut tauschen, aber andere verbinden sich so fest, dass sich das fuer mich immer falsch lesen würde. In diesem Buch trifft das auf praktisch alle Figuren zu. Ich hätte das machen können, klar, das Buch war ja fertig, aber ich hätte trotzdem weiter Wally zu Wally gesagt.
    Seb hab ich ihr auch zum Austauschen vorgeschlagen, wegen der Sepp-Gefahr. Das fand sie lustig und ganz ausgeschlossen, auf solche Idee könne auch nur ein Berliner kommen. Sie ist aus Bayern - da klingt Seb nicht wie Sepp. Frag mich nicht, wie die Bayern das machen!

  • Ich wäre auch furchtbar verwirrt gewesen ohne Wally ... auch wenn es für mich auch erst eine Frau war


    Und natürlich ist ein Seb kein Sepp !

    LG Inge


    Ryle hira - Life is what it is


    Words are, in my not-so-humble opinion, our most inexhaustible source of magic. Capable of both inflicting injury, and remedying it - Albus Dumbledore


  • Das mit der Frau merken wir natürlich überhaupt nicht - denn fuer uns hört sich das ja an wie "Wollie" (so ungefähr.)


    Mir ist es erst so richtig klargeworden, als ich erfahren habe, dass ein weibliches Nilpferd im Berliner Zoo so hiess ...


    Das haette zu Wally natürlich nicht so richtig gepasst.

  • Für mich ist das natürlich völlig in Ordnung, logan-lady. Ich freue mich sehr und bedanke mich ganz ganz herzlich fuer alles - besonders fuer deinen Besuch in Berlin und deine so schöne Rezension, über die ich mich heute in der Frühe schon gefreut habe. (Auch vielen Dank fürs Einstellen bei Amazon. Das hilft mir so sehr.)


    Wie schoen, dass du es gern gelesen hast.


    Ich hoffe, wir sehen uns bald einmal wieder!


    Hab ganz unvergessliche Ostern.
    Alles Liebe von Charlie

  • Zitat

    Original von Charlie


    Seb hab ich ihr auch zum Austauschen vorgeschlagen, wegen der Sepp-Gefahr. Das fand sie lustig und ganz ausgeschlossen, auf solche Idee könne auch nur ein Berliner kommen. Sie ist aus Bayern - da klingt Seb nicht wie Sepp. Frag mich nicht, wie die Bayern das machen!


    Bin zwar kein Bayer aber Seb wird einfach mit langem e gesprochen und Sepp mit kurzem. Da gabs für mich nie Zweifel. Und Wally, keine Ahnung hieß der nicht Walter??? für mich hat da gepasst. Da ich es immer auf englisch betone beim lesen kam mir nie ne abgekürzte Waltraud in den Sinn

  • Zitat

    Original von Charlie


    Damals in den Achztiger/Neunziger Jahren, als ich Jugendreisen nach Auschwitz begleitet habe, hatten wir häufig das Glück, von ehemaligen Häftlingen begleitet zu werden und vieles, was diese Menschen uns gesagt haben, bleibt mir fuer immer im Gedächtnis. Das zweifellos Eindrucksvollste war fuer mich, auf dem freien Feld, beim Lager Canada in Birkenau: "Hier liegen nicht nur Menschen und Träume, hier liegt unser Jahrhundert begraben."


    Unwiederbringlich verloren, so empfinde ich das auch.


    Und heute??? Was geht heute alles verloren?

  • Ja, Findus.
    Unwiederbringlich.
    "The Holocaust is not a redemptive story - and there is no but to follow", hat Rob Perks, der Curator des Oral History Departments der British Library zum Holocaust Gedenktag 2015 gesagt. Das ringt mir in den Ohren.
    Manchmal habe ich davon einen solchen Klumpen in der Kehle, dass ich mich (auch wenn mir klar ist, wie pervers das klingt) danach sehne, in Auschwitz zu sein, weil ich da weinen kann.

  • Charlie, unter welcher Rubrik würdest Du es einordnen, doch auch eher historisch, oder? Ich könnte ja JaneDoe mal bitten es zu verschieben. Mir gefällt es in der Kategorie nämlich überhaupt nicht, wird dem Buch nicht gerecht.

  • Historisch hätte ich genommen, da hätte ich es gewollt und da ist auch der Vorgänger. Belletristik wäre aber natürlich auch in Ordnung.
    Danke fuer Deine Muehe, Findus - aber es stirbt auch keiner, wenn es in diesem Forum falsch stehen bleibt, wirklich nicht.


    Hab fröhliche Ostern - auch wenn's leider schon wieder fast vorbei ist.
    Alles Liebe von Charlie

  • Zitat

    Original von Charlie
    Historisch hätte ich genommen, da hätte ich es gewollt und da ist auch der Vorgänger. Belletristik wäre aber natürlich auch in Ordnung.
    Danke fuer Deine Muehe, Findus - aber es stirbt auch keiner, wenn es in diesem Forum falsch stehen bleibt, wirklich nicht.


    Hab fröhliche Ostern - auch wenn's leider schon wieder fast vorbei ist.
    Alles Liebe von Charlie


    Erzähl mir von den weißen Blüten - Jan Winter



    Zitat

    Original von Charlie
    Vielen Dank, Findus und logan-lady. Ich freu mich.
    Die Muehe, das Buch aus der falschen Kategorie entfernen zu lassen, werde ich mir nicht mehr machen, denn wenn es jemandem Vergnügen bereitet, es da einzuordnen, dann sei's ihm gegönnt. Ich bitte allerdings herzlich um Verständnis dafür, dass dies daher mein einziger Beitrag in diesem Thread bleiben wird.
    Wir lesen uns anderswo!
    Alles Liebe von Charlie


    Wie ich bereits oben schrieb, hätte ich die Rubrik "Historische Romane" ebenfalls bevorzugt.
    Allerdings gab es diese Diskussion wohl schon einige Male (s. bitte link oben) und es hiess, den Verlagsangaben sei Folge zu leisten. :-(

    “Lieblose Kritik ist ein Schwert, das scheinbar den anderen, in Wirklichkeit aber den eigenen Herrn verstümmelt.”Christian Morgenstern (1871 – 1914)

  • Ich bedanke mich nochmal sehr herzlich bei dir, Findus.
    Ich wollte darum keinen Wind machen, Ararat&ich können uns wirklich mehr als glücklich schätzen, weil alle Welt so nett zu und ist und das die einzige verletzende Reaktion war, und wenn wir in der Welt keine größeren Probleme hätten als das und den Reis in China, könnten wir alle täglich Jubel-Parties feiern. Trotzdem kann ich in dem alles auf immer festnagelnden Internet nicht ganz daran vorbei, dass mir das wehtut, wenn auch bei diesem Buch nur ein bisschen. Danke, dass du dich darum gekümmert hast.


    Herzlich,
    Charlie

  • Mir hat das auch weh getan. Deshalb dachte ich, schreib einfach mal ob man das nicht tauschen kann.


    Und was wäre es, wenn uns weder der Reis was anginge oder wir andere Dinge einfach ignorieren würden?
    Es fängt doch immer im Kleinen an.


    Ach und danke für die schönen Postkarten und die Grüße im Buch. Hab mich wie Bolle gefreut.

  • Zitat

    Original von Findus
    Maikaefer, manchmal muss man einfach seinem Gefühl folgen


    :write Wie recht Du hast!
    Genau das hab ich damals bei harimaus Roman getan, habe genau wie Du heute eine entsprechende höfliche PN geschrieben und wurde dann von der Moderation ebenso höflich darüber aufgeklärt, dass man sich den Verlagsvorgaben zu beugen habe und deshalb keine Verschiebung von Chicklit in Belletristik vornähme.
    Darum habe ich es bei Deinem Buch, Charlie, erst gar nicht mehr versucht, sondern nur einen diesbezüglichen Hinweis gleich als ersten Satz unter "Meine Meinung" aufgenommen.
    Deshalb schmerzt mich auch die folgende Unterstellung hinsichtlich des empfundenen "Vergnügens" ehrlich gesagt ein wenig.


    Zitat:
    Original von Charlie
    Vielen Dank, Findus und logan-lady. Ich freu mich.
    Die Muehe, das Buch aus der falschen Kategorie entfernen zu lassen, werde ich mir nicht mehr machen, denn wenn es jemandem Vergnügen bereitet, es da einzuordnen, dann sei's ihm gegönnt. Ich bitte allerdings herzlich um Verständnis dafür, dass dies daher mein einziger Beitrag in diesem Thread bleiben wird.
    Wir lesen uns anderswo!
    Alles Liebe von Charlie


    Und noch weniger verstehe ich, dass der Hinweis des Verlages auf der Buchrückseite "Liebes- und Schicksalsroman" im Gegensatz zu meiner wie eben erwähnt extra mit einer Erklärung im ersten Satz erfolgten Einordnung nicht als verletzend empfunden und von der Autorin hingenommen wurde.
    Aber nun steht das Buch ja in der Rubrik, die wir offenbar alle 3 für die zutreffende halten. :-]
    :wave

    “Lieblose Kritik ist ein Schwert, das scheinbar den anderen, in Wirklichkeit aber den eigenen Herrn verstümmelt.”Christian Morgenstern (1871 – 1914)

  • Ich muss zugeben dass ich zum Ende hin nun doch klitzekleine Zweifel hatte ob Arman und Amarna das wieder hinbiegen können. Aber wenn nicht eine Liebe wie zwischen den Beiden solch eine Krise überstehen kann, wessen dann...
    Für mich war klar dass Arman und Eva nie und nimmer einer gemeinsame Zukunft haben könnten. Außer ihren tragischen Erlebnissen haben sie einfach nichts gemeinsam. Eva passt überhaupt nicht zu Arman, als sie so abfällig über Arman's schäbigen grünen Pullover dachte, dachte ich mir: "Du kennst ihn doch garnicht, wie kannst du glauben mit ihm ein gemeinsames Leben führen zu können?" Doch eigentlich weiß ich warum sie das konnte, sie will einen Teil ihres alten Lebens zurück. Arman versteht sie und hat sie wieder in einen Menschen "verwandelt".


    Hier hat auch Amarna einfach die Augen verschlossen und sich eingebildet Arman hätte sich in Eva verliebt. Ich hätte sie auch manchmal schütteln können, lieben sich beide so sehr, aber schaffen es nicht, es einander wissen zu lassen. Aber so ist es halt im echten Leben auch...
    Amarna wäre wohl mit Wally auch nicht glücklich geworden. Ich mag Wally und nehme ihm nicht übel dass er sich in Amarna verliebt hat.


    Endlich hat Arman einmal seine Stimme gehoben und ist aus sich herausgegangen. Finde es schön dass er aber trotzdem noch er selbst bleibt und sich im Nachhinein verpflichtet fühlt sich bei Amarna zu entschuldigen. Er bleibt sich selbst absolut treu

    Zitat

    "Schlag doch bitte endlich zurück" - "Das könnt ihr selbst tun, ich lasse mich von keinem von euch dazu zwingen. Ich tue nur, was ich will."


    Ich würde mir gerne eine Scheibe von ihm abschneiden. Ich neige eher dazu wie Amarna wütend und laut zu werden, obwohl man damit echt nichts erreicht.


    Ich hatte bis zum Schluss nicht geahnt dass Chaja eben nicht Eva's Chaja ist. Nachdem Eva den Brief gelesen hatte, wusste ich natürlich dass irgendwas im Busch ist. Meine Gedanken kreisten, ist Eva nicht Chaja's Mutter, Martin nicht ihr Vater,... habe alles wieder verworfen, hätte keinen Sinn ergeben. Habe auch überlesen, dass Eva blonde Haare hat, dachte sie ist schwarzhaarig. Charlie, ich finde du hast dies alles sehr gut versteckt, so dass man erst im Nachhinein alle Puzzles zusammenfügen konnte. Paul's komisches Verhalten als er das Kind zum Bahnhof brachte, Chaja die sich partout nicht an Eva erinnern will, ihre fehlende künstlerische Begabung, die unbeantworteten Briefe von Paul und Wilma, und und und...


    Ich hatte immer gehofft dass Eva zur Vernunft kommt und sie sieht dass Chaja bei Arman und Amarna am glücklichsten ist. Doch hätte sie auch die Kraft gehabt, so zu entscheiden, wenn es sich um ihre leibliche Tochter gehandelt hätte, wahrscheinlich nicht, doch dann wäre sowieso alles anders gekommen.
    Ich muss sagen ich hatte immer wenig Verständnis für Eva's Verhalten, aber ich habe nun sehr viel Mitlied mit ihr. Ihr einziger Anker, ihre Tochter Chaja, gibt es nicht mehr, umso stärker bewundere ich ihre Kraft, die sie nun am Schluss aufbringt um "Ja" zum Leben zu sagen.


    Amarnas Vater hielt ich für einen netten Menschen, doch warum benimmt er sich so vollkommen daneben wenn es um Arman geht. Das habe ich bis zum Schluss nicht verstanden. Wie kann er über Arman sagen, dass er nicht gedacht hat, dass er weinen kann??


    Eine letze Frage. Wer sind Hugh und Freddy? Ich konnte sie einfach nicht zuordnen.
    Edit: Habe es herausgefunden. Es sind die Söhne von Kathys Schwester Susan. ;-)

  • Keira, mit Amarnas Vater hatte ich auch Schwierigkeiten. Ich fand es unmöglich, was er zu Amarna über ihren Mann sagt und auch sein Verhalten Arman gegenüber ist echt daneben.


    Mag es Schuldbewusstsein sein, denn er hat ihn ja damals in diesem Heim gelassen oder Sorge Amarna gegenüber, er müsste ja sehen, dass es ihr gut geht. Also zählt das nicht.


    Eva hätte ja schon gleich sagen können, dass Chaja nicht ihre Tochter ist. Was tut sie dem Kind damit an es in so ein Gezerre reinzureißen. Das und die Entscheidung Amarnas waren es, was mich eben an den Augsburger, der ja von Brecht abgeleitet wurde vom "Kaukasischen Kreidekreis" erinnert hat.


    Ich glaube wenn es wirklich ihre Tochter gewesen wäre, hätte die auch nicht so abweisend reagiert. Auch wenn einige Jahre dazwischen liegen.


    Und dass Eva Arman will ist wieder einer ihrer Egotrips. Denn was er will oder nicht will interessiert sie ja garnicht.
    Es ist zwar weit hergeholt aber durch die gemeinsame Zeit in der Scheune ähnelt das doch auch ein bisschen dem Stockholm Syndrom, wenn auch in abgewandelter Form.