Benjamin von Stuckrad-Barre - Panikherz

  • Titel: Panikherz
    Autor: Benjamin von Stuckrad-Barre
    Verlag: Kiepenheuer und Witsch
    Erschienen: März 2016
    Seitenzahl: 576
    ISBN-10: 3462048856
    ISBN-13: 978-3462048858
    Preis: 22.99 EUR


    In diesem Buch erzählt Benjamin von Stuckrad-Barre seine eigene Geschichte. Und seine eigene Geschichte ist auch die Geschichte von 20 Jahren Popkultur.


    Von Stuckrad-Barre war anfangs ganz oben, so wie die von ihm verehrten Rockstars – aber dann stürzte er ab. Dem frühen Ruhm folgten Drogenabhängigkeit, Magersucht und Realitätsverlust. Und immer wieder kommt er auf sein Idol Udo Lindenberg zu sprechen – fast schon obsessiv.
    Und dann beginnt der Weg „zurück ins Leben“. Benjamin von Stuckrad-Barre auf einem gewaltigen Selbsfindungstrip. Und er beginnt alles aufzuschreiben – dieses Mal aber nüchtern und frei von Drogen.


    Er wollte das Rockstar-Leben, ein Leben an einem vermeintlichen Platz an der Sonne. Aber er lernt auch die Tiefen und Schattenseiten kennen und verliert sich immer mehr in ihnen.


    Ferdinand von Schirach bezeichnete Benjamin von Stuckrad-Barre als „einer der begabtesten Schriftsteller seiner Generation“ - und überzeichnet damit gewaltig. Stuckrad-Barre ist nichts weiter als ein durchschnittlicher Schreiberling, einer, der allenfalls einen Schatten wirft, wenn das Licht eines prominenten Menschen auf ihn strahlt.


    Auch in diesem Buch kreist er nur um sich selbst.


    Er ist dabei weder „klug, schnell, poetisch, komisch.....“ wir von Schirach meint. Nein. Benjamin von Stuckrad-Barre ist eher beliebig, wenig originell – ausschließlich auf sich selbst fixiert.


    Trotzdem ist dieses Buch hochinteressant. Ein Mensch bei der eigenen Nabelschau, sich dabei total überschätzend und kaum einmal den Blick über den Tellerrand wagend. Insofern ist das Buch durchaus lesenswert.


    Der Mann, der so unglaublich gern Verrisse schrieb, reagiert dabei sehr dünnhäutig wenn er selbst kritisiert wird.


    Ein Auszug aus Wikipedia:
    „Aufmerksamkeit fanden seine Klagen gegen das Internetportal Thema1 (2000) und das Satiremagazin TITANIC (2001). Das Internetportal hatte einen Toilettenwitz über Stuckrad-Barre verbreitet; die Zeitschrift Titanic hatte Werbung mit seinem Konterfei satirisch verfremdet. 2012 reagierte er auf einen Artikel des BERLINER KURIERS, in dem die als „lausig“ bezeichnete Qualität des von Stuckrad-Barre als Co-Autor mitverantworteten Drehbuchs zu Helmut Dietls Film ZETTL auf Spätfolgen von Stuckrad-Barres Kokaingebrauch („Hirnschäden“) zurückgeführt wurde, mit einer Abmahnung des Boulevardblattes.“


    Ein sehr lesenswertes Buch – allerdings mit der Einschränkung, dass man Benjamin von Stuckrad-Barre richtig einordnet – als einen mittelmässigen Schreiber, der genaugenommen nicht viel zu sagen hat – sich aber pausenlos selbst überschätzt. Vielleicht dazu einfach mal seine früheren Texte anschauen. 7 Eulenpunkte

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • Habe immer nur mal reingelesen in Stuckrad-Barres Bücher: in Buchhandlungen und Bibliotheken. Aber die Vielzahl von Stichproben ergibt ein relativ klares Bild: ein nicht sonderlich begabter Egomane ohne Themen, ohne Kenntnis von irgendwas oder irgendwem außer ihm selbst, so will es beinahe scheinen, aber Benjamin von Stuckrad-Barre ist auch ein geschäftstüchtiger Filou: Es gelingt ihm tatsächlich immer wieder, auch noch die eigenen Auftritte und Präsentationen seiner Bücher zu verwursten und zwischen zwei Buchdeckel zu pressen. Ich stieß gerade eben eher zufällig auf ein Youtube-Video mit ihm, in dem Dandy Benny Berlin als "Disneyland für Brückentagsdeutsche" bezeichnet, und die unverhohlene Verspottung der (angestellt) arbeitenden Menschen in dieser Aussage wird von denselben offenbar goutiert, die "Like"-Zahlen für die schwachsinnigen Kommentare unter dem Video (in dem er, positiv zu nennen, auch mal den einen oder anderen Lacher generiert) lassen keinen Zweifel zu. Offenbar verdienen viele es nicht anders, und so gesehen behält er am Ende doch noch recht ... :grin