Die Wahrheit sagen von josef Formanek

  • Das Buch ist aufgeteilt in zwei Erzählstränge, die durch verschiedene Schriftarten gekennzeichnet sind.
    Der eine Erzählstrang erzählt von einem Journalisten, der auf einen alten Mann, Bernhard Mares, auf einer Müllhalde trifft. Nach anfänglichen Problemen entschließt er das Leben des Mannes aufzuschreiben. Der zweite Erzählstrang erzählt dann das Aufgeschriebene des Journalisten.


    Bernhard Mares wurde als Baby von seiner Mutter auf die Türschwelle einer Kirche gelegt, da sein Vater ihn nicht anerkennen lassen wollte und seine Mutter nicht heiraten wollte.
    So wuchs Bernhard in einem Waisenhaus auf. Mit einem Freund plante er nach Südamerika auszuwandern, doch dieser wurde von seiner Mutter abgeholt.
    So war Bernhard wieder alleine, als würde dies nicht reichen wurde er auch noch von einer Nonne missbraucht.
    Sein weiteres Leben führte ihn in die SS, zu den Kommunisten, den Russen und anderen. Während seines Lebens hat er viel Gewalt gesehen, aber auch viele Frauen gehabt.
    Dennoch verliebte er sich in eine Jüdin, doch das Leben trennte die beiden. Jedoch ist er noch im Alter in sie verliebt und sucht nach ihr. Auch der Journalist soll nach dieser suchen.


    Das Buch hat mir nur mittelmäßig gefallen. Es war ab und zu langatmig und einige Stellen empfand ich als sinnlos. Auch der Schreibstil war leider nicht meiner.
    Die russischen Sätze waren leider oft falsch und haben zum Teil keinen Sinn gemacht, ob dies an der Übersetzung lag oder auch im Original so ist, kann ich nicht beurteilen. Dies fand ich schade, da der Blick eines Russisch-Deutschen gereicht hätte die Fehler nicht zu machen.
    Die Geschichte enthielt mir zu oft Szenen, die mir persönlich als eklig und unpassend erschienen.
    So an sich ist die Idee des Buches jedoch gut. Es fehlen bloß einige Verbesserungen und Auslassungen.

  • Eines Tages entdeckt ein ehemaliger Journalist wie auf einer Müllkippe ein kleines Haus entsteht und allmählich der Müll abgetragen wird. Das macht ihn neugierig und er lernt daraufhin den alten Mann kennen. Er stellt sich als Bernhard Mares vor und von der Neugierde gepackt möchte der Journalist mehr von ihm erfahren. Mares schließt einen Pakt mit ihm, er erzählt ihm seine Lebensgeschichte und er soll dafür seine Liebe Sophie Rubinstein finden. Seine Mutter in Mexiko geboren, der Vater Aristorkrat, schickt seine Tochter nach Wien dort wird sie von einem Mann geschwängert und gebärt es in einer Straßenbahn. Doch sie kann das Kind nicht mit nach Hause nehmen und beschließt es gleich nach der Geburt wegzugeben. Sie legt es vor einer Kirche ab mit einem Zettel er heißt Bernhard Mares, der Pastor gibt den Jungen seiner Schwester Anna zum aufziehen. Doch auch dort hat er kein Glück den die eifersüchtige Freundin zeigt Anna an und das Kind kommt ins Waisenhaus und Anna nimmt sich vor Trauer das Leben.
    Bernhard wächst im Waisenhaus ohne große Liebe und Zuwendung auf und sehnt sich nach Anna, leider erfährt er erst später das diese tot ist. Mit 16 verlässt er das Heim und möchte Priester werden, doch das wird ihm verwehrt weil er ein uneheliches Kind ist und er beginnt deshalb eine Bäckerlehre. Später geht er zur SS weil er vom Soldatenleben fasziniert ist. In dieser Zeit erlebt er die Brutalität des Krieges und lernt seine Liebe Sophie Rubinstein im KZ Mauthausen kennen und hilft ihr zu flüchten. Doch seine einzige Liebe Sophie lässt ihn nicht mehr los. Wird der Journalist seine Sophie finden?


    Meine Meinung:
    Josef Formanek hat es in diesem Buch geschafft die Aufzeichnung das interessanten, kaputten, liebenswerten und traurigen Lebens des Bernhard Mares niederzuschreiben. Zum einen gar ich geschockt über manche Ereignisse, aber auch traurig das so einem kleinen Kind schon am Anfang des Lebens so viel Pech beschert. Die Brutalität die dabei teilweise zum tragen kommt ist manchesmal schockierend, aber ich denke zu Kriegszeiten war dies so. Schonungslos lässt er den Leser mitfühlen, leiden, aber auch ab und an freuen wie das Leben von Mares verläuft. Und so ist "Die Wahrheit sagen" ein sehr ergreifendes emotionales Buch das sicher den einen oder anderen schockieren wird, aber auf alle Fälle lesenswert ist. Durch die kurzen Kapitel, zwei verschiedenen Zeitformen die eine unterschiedliche Schrift haben, lässt es sich auch sehr gut lesen. Eine schonungslose Biografie in Kriegszeiten die es sich lohnt zu lesen und die ich auf alle Fälle empfehlen kann. Das Cover ist meiner Ansicht nach sehr gewohnheitsbedürftig und das Buch wäre mir sicher so nie im Buchhandel aufgefallen.Von mir 8 von 10 Eulen.

    "Lebe jeden Tag so, als ob du dein ganzes Leben lang nur für diesen einen Tag gelebt hättest."