Stefanie Sargnagel - Binge Living. Callcenter-Monologe

  • Titel: Binge Living. Callcenter Monologe
    Autorin: Stefanie Sargnagel
    Verlag: Redelsteiner dahimène edition
    Erschienen: November 2013
    Seitenzahl: 193
    ISBN-10: 395033596X
    ISBN-13: 978-3950335965
    Preis: 16.90 EUR


    Was soll man zu diesem Buch sagen?
    Durchgeknallt, skurril, mal tiefsinnig, mal prollig, manchmal auch einfach nur doof aber witzig, manchmal auch nachdenklich machend – in keinem Fall aber alltäglich oder normal – irgendwie einfach nur hammergeil.


    Es ist eine aberwitzig Mischung aus Dialogen einer „Callcenter-Sklavin“, aus Tagebucheintragungen und aus Facebook-Sequenzen – meistens aus dem Zusammenhang gerissen, keine durchgehende Handlung bzw. fällt es schwer überhaupt eine Handlung zu erkennen.


    Hier ein paar Beispiele:


    „21.5.2009 : Ich starte jetzt meine Schriftstellerkarriere. Indem ich das Worddokumente öffne.
    21.5.2009 : Ich beende meine Schriftstellerkarriere.


    10.10.2010: Wer torkelt zwei Minuten vor Schließung des Wahllokals mit glasigen Blick und nach Schankwein stinkend Richtung Urne? Ich, um die Grünen zu wählen.


    26.5.2012 : Ich schaue Songcontest mit meiner Mutter und ihren Blähungen.“


    Es gibt sogar schon Stimmen, die Stefanie Sargnagel als die „wichtigste österreichische Autorin des 21. Jahrhunderts“ sehen. Dieses Urteil mag wohl dann doch etwas verfrüht kommen. Denn wer weiß, was dieses Jahrhundert noch alles so bereit hält – zudem bin ich am Ende des Jahrhundert eh schon lange nicht mehr da und kann auf diese Äußerung dann sowieso nicht mehr konkret eingehen.


    Die Autorin:
    Stefanie Sargnagel, eigentlich Stefanie Sprengnagel, ist eine österreichische Autorin und Künstlerin.
    Geboren am 14. Januar 1986 (Alter 30), lebt in Wien.


    Ein lesenswertes Buch für diejenigen, die auch mal „etwas anderes“ lesen möchten, die nicht in festgefahren Lesegleisen rumlatschen, die auch neugierig auf andere Spielarten der Literatur sind. 7 Eulenpunkte für „das Andere“.

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • Übrigens hat Stefanie Sargnagel soeben den Publikumspreis des diesjährigen Ingeborg-Bachmann-Preises gewonnen, den einzigen Preis dieses Wettbewerbs also, der nicht von einer Jury, sondern eben vom Publikum vergeben wird. Mit einer Dotierung von 7.000 € sicher nicht zu verachten ... :grin


    Hier ein bisschen was zum diesjährigen Bachmann-Wettbewerb.