Des Katers Kern (Pippa Bolles 6. Fall) - Auerbach & Keller

  • 432 Seiten



    Kurzbeschreibung


    Berge, Seen und schönster Sonnenschein - im österreichischen Plutzerkogel ist die Welt noch in Ordnung. Hier an der Genussakademie sollen gestresste Großstädter das Nichtstun lernen. In Entspannungskursen dürfen die Teilnehmer der Akademie Katzen durch Dauerstreicheln zum Schnurren bringen. Doch ausgerechnet in dieser malerischen Bilderbuchkulisse wird eine Leiche gefunden. Pippa Bolle mischt sich ein, tappt aber zunächst im Dunkeln. Alles wirkt so friedlich. Bis ein Kater Pippa Bolle auf eine heiße, aber nicht ungefährliche Spur bringt ...



    Über die Autorinnen


    Frau Auerbach lebt und arbeitet als freie Autorin im Rheingau. Sie liebt einsame Inseln aller Längen- und Breitengrade, auf denen und über die sie schreibt. Ihre lebenslange Passion gilt Shakespeare und einem guten Glas Single Malt Whisky.


    Frau Keller ist seit 2005 freie Schriftstellerin, nachdem sie u. a. als Köchin gearbeitet, Veranstaltungen organisiert, internationale Pressearbeit gemacht und Schauspieler betreut hat. Natürlich nacheinander. Nach vielen Jahren im Ruhrgebiet ist sie zu ihren familiären Wurzeln zurückgekehrt und lebt jetzt an der Nordseeküste.



    Meine Meinung


    Im idyllischen Plutzerkogel gibt es nicht nur leckeres Essen, feinen Schnaps und eine traumhafte Landschaft, sondern auch die Genussakademie Sinnenschmaus, die ihren Besuchen mit verschiedenen Kursen eine Auszeit vom Alltag bietet. Da kann gemalt und gewerkelt werden, es gibt Sport- und Flirtkurse und sogar die Möglichkeit ein eigenes Parfüm zu kreieren.


    Es könnte alles so traumhaft sein. Doch die Akademie wird erpresst. Die Leitung möchte die Polizei erst einmal nicht einschalten und engagiert deshalb Haushüterin Pippa Bolle, um dem Gauner auf die Schliche zu kommen. Man kennt sich aus einem der vorherigen Fälle. So tauchen noch ein paar Figuren aus den bisherigen Fällen auch in Österreich auf. Die meisten davon hatte ich schon wieder vergessen (im letzten Fall hatte ich sowieso ziemliche Probleme, die Figuren auseinanderzuhalten), aber das stört nicht weiter. Um Pippas Ermittlungen zu erleichtern, reist sie offiziell als Haushüterin an mit einem Ex-Kommissar als offiziellem Ehemann. Ihre Freundin Karin besucht ebenfalls die Akademie, offiziell kennen sich die beiden aber nicht.
    Zusammen mit dem Personal der Akademie und den Gästen und den sonstigen Einwohnern von Plutzerkogel muss man einen ganzen Haufen Figuren auseinanderhalten, doch dieses Mal fiel mir das erstaunlich leicht.


    Ich habe Pippas Ermittlungen genossen. Stückchen für Stückchen gibt es neue Hinweise und Irrwege und überraschende Wendungen bis zu einem schlüssigen Ende.


    Beim Lesen habe ich von einem Urlaub in der Steiermark geträumt und hätte am liebsten von all den Leckereien probiert, die da im Buch geschlemmt werden. Und so ein persönlicher Duft von Giorgio Gallastroni, das wäre schon was!


    Von mir gibt es 9 Punkte für Pippas 6. Fall.



    Die Reihenfolge der Pippa Bolle Krimis:


    1. Fall: Unter allen Beeten ist Ruh'
    2. Fall: Dinner for One, Murder for two
    3. Fall: Tote Fische beissen nicht
    4. Fall: Ins Gras gebissen
    5. Fall: Tote trinken keinen Whisky
    6. Fall: Des Katers Kern

  • Als Pippas Freundinnen Gertrude und Margrit sie bitten, im Fall eines erhaltenen Drohbriefes zu ermitteln, fällt ihr die Entscheidung nicht schwer. Schon wenige Tage später ist sie auf dem Weg in die pittoreske Landschaft der Weststeiermark. Es begleitet sie Kommissar a. D. Paul-Friedrich Seeger, der bereits im Schrebergarten die Verbrechen aufklärte. Diesmal gibt er sich als Pippas Ehemann aus. Mit dieser Tarnung wollen sie unter den Gästen der Akademie, die unter anderem Kurse wie Befreiendes Malen oder Therapeutisches Schreiben anbietet, ermitteln. Dabei kommen einige Dinge zum Vorschein, die nicht jeder gerne öffentlich macht.


    Das Autorenteam Auerbach und Keller lassen Pippa Bolle auch in ihrem sechsten Fall wie gewohnt agieren. Die Übersetzerin aus Berlin stolpert unbeabsichtigt in die Schlangengrube von Intrige, Betrug und Gier. Alles wird in der schönen Umgebung der Steiermark platziert, wo eigentlich derartige Vorfälle gar nicht hin passen. Dieser Aspekt verbunden mit den eher unauffälligen Charakteren ist die Stärke dieser seichten Krimis. Der einzige Profi ist der bereits pensionierte Kommissar und die an Verbrechen gewohnte Pippa an seiner Seite. Sie denken sich eine List aus, um den oder auch die Täter zu überführen. Je tiefer sie graben, desto mehr fördern sie zutage. Die Suche rückt allerdings so manches Mal in den Hintergrund, wenn es um die Beschreibungen der kulinarischen Köstlichkeiten geht. Als Leser erhält man so trotz Leiche ein Wohlgefühl.


    Wer die anderen fünf Bände der Serie gelesen hat, dem muss hier nichts mehr erklärt werden. Das Personenregister am Anfang wird dann nur noch gelesen, weil die Autorinnen auch hier ihren Humor mit einbringen und man bei den neu auftretenden Personen gleich weiß, mit wem man es zu tun hat. Die Figuren sind liebevoll ausgearbeitet und mit den üblichen Schrullen versehen. Diese lassen die entsprechenden Wendungen im Handlungsverlauf zu, sodass man auch als Kenner noch überrascht werden kann. Jeder Krimi kann durchaus auch einzeln gelesen werden, da die Orte ständig wechseln und nur eine Handvoll Bekannter erneut vorkommen. Notwendige Zusammenhänge werden stets erklärt, sodass man sich auch ohne Kenntnis der Vorgänger sofort zurechtfindet. Wie in jeder Serie ist es aber für die Entwicklung der Hauptpersonen schöner, wenn man sie chronologisch liest. Der Schreibstil ist humorvoll unterhaltend und mit knappen Worten beeindruckend bildhaft. Mit diesem Buch kann man sich auch außerhalb der Österreichischen Berge zurücklehnen und genießen.