Wildrosensommer - Gabriella Engelmann

  • Broschiert: 400 Seiten
    Verlag: Knaur (2. Mai 2016)
    Sprache: Deutsch
    ISBN-10: 3426518457
    ISBN-13: 978-3426518458


    Biografie (amazon.de)


    Gabriella Engelmann wurde in München geboren. Seit ihrem Umzug nach Hamburg fühlt sie sich im Norden pudelwohl und entdeckte dort auch ihre Freude am Schreiben. Nach Tätigkeiten als Buchhändlerin, Lektorin und Verlagsleiterin genießt sie die Freiheit des Autorendaseins von Romanen sowie Kinder - und Jugendbüchern.
    Besuchen Sie Gabriella Engelmann auf ihrer Website www.gabriella-engelmann.de, auf der Seite "Gabriella Engelmann - Autorin" auf Facebook. Oder folgen sie ihr auf Instagram unter: GabriellaEngelmann.


    Inhalt (amazon.de):


    Im Licht der glitzernden Nachmittagssonne sieht es beinahe aus wie ein Schlösschen. Ein verwunschenes Schlösschen mitten auf der Elbe. Tatsächlich aber ist es ein Hausboot, das der allein erziehenden Mutter Aurelia in einem Bildband ins Auge fällt. Nun lässt die Sehnsucht nach einem idyllischen Zuhause wie diesem sie nicht mehr los. Denn seit dem plötzlichen Verschwinden ihres Mannes Nic fühlt Aurelia sich einsam und entwurzelt. Als sich wenig später die Gelegenheit ergibt, dieses Hausboot zu kaufen, sieht sie darin einen Wink des Schicksals – und zieht schon wenige Wochen später mit ihren widerstrebenden Töchtern, Katze Momo ,und vielen Träumen im Gepäck von München vor die Tore Hamburgs. Für die gelernte Floristin sind die Vier- und Marschlande mit ihren Rosenhöfen, alten Bauernkaten, Deichen und zahllosen Gärten ein Paradies. Doch auch Rosen im Paradies haben ihre Dornen …


    Meine Meinung:


    Dieser Wohlfühl – Schmöker ist wunderbar zu lesen und bereitet einen für ein paar Stunden ein wundervolles Lesevergnügen! Schon jetzt kann ich eine absolute Leseempfehlung aussprechen!


    Wildrosensommer ist ein lebensbejahender Roman, der trotz manch trauriger Stellen und ernsten Themen es schafft, einen nicht deprimiert oder traurig zurückzulassen, sondern die schönen Momente im Leben hervorhebt.

    Aurelia lebt mit ihren beiden Töchtern Lousia und Molly und deren Katze Momo in München und arbeitet als Floristin und stellt nebenher Naturkosmetik her. Vor zwei Jahren erlitt die kleine Familie einen Schicksalsschlag. Auf der Suche nach dem Grund findet Aurelia ein Buch über Hausboote und wie durch einen Hauch Schicksal schlägt das Buch bei dem Hausboot Luna auf. Dieses Hausboot liegt in Hamburg und kurzer Hand (mehr oder weniger freiwillig) ist Aurelia mit ihrer besten Freundin und Chefin in Hamburg.


    Aurelia entscheidet sich nach mehreren Winken des Schicksals (für den einen oder anderen wird es vielleicht zu viel sein) dafür, dass Hausboot zu kaufen und mit ihren Töchtern einen Neubeginn in Hamburg zu starten.


    Die Geschichte um die kleine Familie entwickelt sich langsam, sehr schön und ist liebevoll gestaltet. Auch die einzelnen Charaktere in dem Buch sind herrlich lebendig beschrieben (vor allem habe ich Coco und Lola liebgewonnen) und wenn Aurelia durch die Rosenfelder auf dem Rosenhof streicht, hat man beim Lesen das Gefühl zwischen tausenden von gut duftenden Rosen zu stehen. Man lernt eine Menge über Aromatherapie und Duftöle und dieses Buch hat mich neugierig gemacht auf mehr. Da ich in der glücklichen Lage bin, in der Nähe von den Vier-und Marschlanden zu wohnen, werde ich mich demnächst mal auf die Socken dorthin machen und die gut recherchierten Ort besuchen.

    Was mir auch noch sehr gut gefallen hat, sind die Rezepte von Aurelia. Nicht nur Kuchen und andere leckere Sachen, sondern auch Badesalz und Duftöle.


    Wie ich oben bereits erwähnt habe, gebe ich für dieses liebevolle und lebensbejahende Buch eine klare Leseempfehlung.


    Dieses Buch bekommt von mir volle 10 Punkte.

  • Im Licht der glitzernden Nachmittagssonne sieht es beinahe aus wie ein Schlösschen. Ein verwunschenes Schlösschen mitten auf der Elbe. Tatsächlich aber ist es ein Hausboot, das der allein erziehenden Mutter Aurelia in einem Bildband ins Auge fällt. Nun lässt die Sehnsucht nach einem idyllischen Zuhause wie diesem sie nicht mehr los. Denn seit dem plötzlichen Verschwinden ihres Mannes Nic fühlt Aurelia sich einsam und entwurzelt. Als sich wenig später die Gelegenheit ergibt, dieses Hausboot zu kaufen, sieht sie darin einen Wink des Schicksals – und zieht schon wenige Wochen später mit ihren widerstrebenden Töchtern, Katze Molly und vielen Träumen im Gepäck von München vor die Tore Hamburgs. Für die gelernte Floristin sind die Vier- und Marschlande mit ihren Rosenhöfen, alten Bauernkaten, Deichen und zahllosen Gärten ein Paradies. Doch auch Rosen im Paradies haben ihre Dornen …
    (Text: (c) Droemer Knaur)


    Bücher dienen nicht nur der Unterhaltung. Sie bieten eine Heimat. Protagonisten, die wie Freunde wirken. Geschichten, die Geborgenheit geben. Die helfen, verstehen, heilen.


    Ohne es zu ahnen bin ich einem Buch begegnet, das sehr gut zu meiner Lebenssituation passt. Mit der Erwartung einfach nett unterhalten zu werden, griff ich zu "Wildrosensommer" und fand ein Buch, das ganz viel in mir auslöste. Nein, mein Mann ist nicht verschwunden, aber dieses Loch, das entsteht, wenn ein ganz wichtiger Mensch fehlt, das kenne ich leider viel zu gut.


    In Protagonistin Aurelia traf ich einen Menschen, der nicht nur das gleiche Gefühl durchmacht wie ich, sondern auch eine Art Seelenverwandte, jemanden, der mir aus der Seele spricht. Eine Frau mit bewundernswertem Charakter. Sie kämpft gegen den Schmerz, lässt sich vom Schicksal nicht unterbuttern und wagt den Schritt in eine neue Zukunft. Sie ist sehr sensibel für die Empfindungen ihrer Mitmenschen und brennt für den Zauber und die Möglichkeiten ihrer Lieblingsblume der Rose.


    Durch Aurelias Art bekommt "Wildrosensommer" eine leicht esoterische Note. Nicht im Sinne von esoterisch kitschig, sondern vielmehr in die Richtung offen zu sein für Emotionen und Nöte unserer Mitmenschen und den Zauber der Natur. Dies rundet den Roman, dessen Themen unter anderem Depression und Trauerbewältigung sind, sehr gut ab und macht ihn für mich zu einem kleinen Schatz in seinem Genre.


    Neben Aurelia mochte ich ganz besonders ihre Freundin Coco. Eine robuste ältere Dame, die viel Freude am Leben hat und sich nicht vom Alter unterkriegen lässt. Sie ist Aurelias Vorbild, ihre Stütze und ein Mensch, den man gerne im Bekanntenkreis hätte.


    In Gabriella Engelmanns Erzählton in "Wildrosensommer" (man sagte mir, der Roman unterscheidet sich von ihren anderen) schwingt anfangs eine leichte Melancholie mit. Geschuldet dem harten Schicksalsschlag, dem Aurelia ausgesetzt ist und der sie nicht zur Ruhe kommen lässt. Von Anfang an wird die Schreibe von Hoffnung begleitet, die sich mehr und mehr durchsetzt und den Roman letztendlich zu einer lebensbejahenden Geschichte werden lässt, die aufzeigt, dass es in jedem Dunkel einen Lichtblick gibt. Nicht auf der Trauer sitzen bleiben, lautet die Devise, sondern für das eigene Glück einstehen, notfalls kämpfen.


    Das Setting der Vierlande, einem Gebiet von Hamburg, hat mir so gut gefallen, dass ich nun gerne einmal dorthin reisen würde, obwohl mich die Gegend bisher gar nicht interessiert hat. Überhaupt ist der Roman unheimlich inspirierend. Urlaub auf dem Hausboot, Rosenlikör und Rosenmarmelade, all das geistert nach wie vor in meinem Kopf herum. Überlegungen wie man all das im Sommer umsetzen könnte, sind noch nicht abgeschlossen.


    "Wildrosensommer" stand schon eine ganze Weile in meinem Regal. Ich habe es genau zum richtigen Zeitpunkt herausgezogen. Es war, als hätte mich das Buch gefunden, als wäre ich mit solch einer wundervollen Geschichte, mit Protagonisten, die Mut machen und dem Leben ein "Ja" entgegen schleudern, beschenkt worden. "Wildrosensommer" ist für mich ein Herzensbuch, für das ich sehr dankbar bin.