James Carol - Prey - Deine Tage sind gezählt / Prey

  • Kurzbeschreibung (Quelle: Verlagsseite)
    »Wir lügen alle. Und am meisten belügen wir uns selbst.«
    Jefferson Winter, der Profiler mit dem unheimlichen Gespür dafür, wie Serienkiller ticken, hat gerade einen Job in New York zu Ende gebracht. Vor der Abreise nach Paris zu seinem nächsten Fall geht er in einem Diner etwas essen. Es ist zwei Uhr nachts, der einzige andere Gast ist eine platinblonde Frau mit Lederjacke. Als Winters Essen serviert wird, steht sie auf - und ersticht vor seinen Augen den Koch. Dann geht sie seelenruhig davon ... Eine Provokation, die Winter nicht ignorieren kann: Paris muss warten. Das Spiel ist eröffnet.


    Autor (Quelle: Verlagsseite)
    James Carol, geboren 1969 in Schottland, hat bereits als Gitarrist, Toningenieur, Journalist und Pferdetrainer gearbeitet. Jetzt widmet er sich ganz dem Schreiben von Spannungsliteratur. Er lebt mit seiner Familie in Hertfordshire/England.


    Allgemeines
    Titel der Originalausgabe: Prey, ins Deutsche übersetzt von Franka Reinhart
    Dritter Band der Reihe um Jefferson Winter
    Erschienen am 22.07.2016 im dtv-Verlag als Taschenbuch mit 368 Seiten
    Gliederung: 60 Kapitel – Epilog – Danksagung
    Erzählung in der dritten Person aus der Perspektive des Serienhelden Jefferson Winter
    Handlungsort und -zeit: New York und Hartwood, Gegenwart


    Zum Inhalt
    Jefferson Winter, der nach Ergreifung eines Serienkillers in New York eines neuen Falles wegen nach Paris reisen will, wird in einem Schnellrestaurant von einer jungen Frau angesprochen, die einiges über ihn zu wissen scheint, obwohl er sie nicht kennt. Völlig unvermittelt ersticht sie vor Winters Augen den Koch und entkommt. Allerdings hat sie eine sechs Jahre alte Zeitung auf dem Tisch zurückgelassen, auf deren Titelseite über den grausamen Doppelmord an einem jungen Ehepaar in Hartwood berichtet wird.
    Nachdem Winter, der zunächst für den Mord verhaftet worden ist, die Polizistin Mendoza von seiner Unschuld überzeugt hat, begibt sich diese zusammen mit ihm nach Hartwood, um sich über die Relevanz des alten, als abgeschlossen geltenden Mordfalls zu informieren. Trotz der Inkompetenz der Polizei in dem verschlafenen Provinznest können Winter und Mendoza schließlich den Bezug der mordenden Psychopathin zu Hartwood ermitteln. Doch damit ist es nicht getan, denn die Mörderin, die äußerst geschickt in verschiedenen Maskeraden auftritt, ist den beiden meist einen Schritt voraus und führt sie wie Marionetten.


    Beurteilung
    Der dritte Band der Reihe um Jefferson Winter, der sich als Sohn eines hingerichteten Serienkillers gut in die Psyche solcher Täter hineinversetzen kann, ist flüssig und anschaulich geschrieben und bietet spannende Unterhaltung ohne extreme Brutalität. Im Gegensatz zum ersten Band „Broken Dolls – Er tötet ihre Seelen“ wird die haushohe intellektuelle Überlegenheit des Protagonisten hier angenehmerweise nicht so sehr ausgespielt und Winter ist hier auf eine Verbrecherjagd konzentriert, statt – wie im ersten Band – noch nebenbei per Mail Verbrechen an anderen Orten aufzuklären.
    Im Hinblick auf die Ausarbeitung der Charaktere ist der vorliegende Kriminalroman realistischer. In Bezug auf Handlungsdetails bleibt die Glaubwürdigkeit allerdings stellenweise auf der Strecke. So bleibt es zum Beispiel ungeklärt, wovon die Täterin, die während ihrer jahrelangen Umtriebe offenbar keiner geregelten Arbeit nachgegangen ist, lebt. Auch andere Dinge, vor allem das kriminelle Vorgehen der Psychopathin betreffend, lassen Glaubwürdigkeit vermissen, darauf soll an dieser Stelle nicht näher eingegangen werden, um nicht zu spoilern.
    Der thematische Ansatz von Traumaverarbeitung und Manipulation ist interessant, hätte aber noch deutlicher herausgearbeitet werden können.
    Auch wenn es sich um den dritten Teil einer Reihe handelt, kann man diesen Roman als ersten lesen, da in jedem Buch ein neuer Fall abgehandelt wird und das Privatleben des Protagonisten keine bedeutende Rolle spielt, sodass dem Leser bei einem Einstieg mit diesem Krimi keine für das Verständnis wesentlichen Informationen fehlen.


    Fazit
    Ein Krimi, bei dem einige Fragen unbeantwortet bleiben, der aber leichte und flüssige Unterhaltung bietet, solange der Leser nicht alle Einzelheiten kritisch hinterfragt!
    6 Punkte

  • Ich höre es gerade und habe ständig das Gefühl, mir fehlt ein Buch davor. Den zweiten Band habe ich gelesen, der ist hier nicht rezensiert, aber in Prey gehen sie ständig auf den letzten gefassten Mörder ein, den er zusammen mit Mendoza gefasst hat - aber so, als ob der Leser wissen müsste, was passiert ist.


    Ansonsten gefällt mir die Serie aber recht gut - ist mal was anderes und auch dieser Fall ist recht spannend, auch wenn die Ermittler lange auf der Stelle treten und von den Provinzsheriffs behindert werden.


    LG
    Patty