Conversion 1. Zwischen Tag und Nacht - C.M. Spoerri, Jasmin Romana Welsch

  • Details:
    Seitenzahl: 422 Seiten
    Verlag: Sternensand Verlag
    Erschienen: 28. August 2016


    Inhalt:
    Skya: »Ich bin Skya und lebe auf der Insel Diés. Mein Volk ist äußerst intelligent und wir beten die Göttin Solaris an, die uns tagsüber ihre Gabe leiht. Dann gibt es noch diese gehirnlosen Muskelpakete, die auf der Nachbarsinsel Nox leben und deren Kräfte von ihrem Gott Lunos nachts verstärkt werden …«
    Zero: »Was willst du damit sagen, Prinzessin?«
    Skya: »Unterbrich mich nicht. Ich versuche gerade, den Lesern zu erklären, wie unsere Welt funktioniert.«
    Zero: »Du meinst wohl eher: Unsere beiden Inseln.«
    Skya: »Dieser Besserwisser hier ist übrigens Zero, der selbstverliebte Anführer der Nox. Aber immerhin hilft er mir, meine Freundin Mona vor den Diés zu verstecken.«
    Zero: »Mhm. Aber nur, weil mein dämlicher Bruder sich mit deiner Freundin eingelassen und sie geschwängert hat!«
    Skya: »Wir müssen jetzt zusammenarbeiten und versuchen, die Schwangerschaft vor den Ältesten geheim zu halten. Ansonsten droht uns allen die Todesstrafe – wir dürfen untereinander keinen Kontakt haben. Und schon gar keine Kinder zeugen, weil Mona … sie wird bei der Geburt wahrscheinlich sterben …«


    Autorinnen:
    C. M. Spoerri wurde 1983 geboren und lebt mit ihrem Mann zusammen in der Schweiz. Ursprünglich aus der Klinischen Psychologie kommend, schreibt sie seit Frühling 2014 erfolgreich Fantasy-Jugendromane (Alia-Saga, Greifen-Saga) und hat im Herbst 2015 mit ihrem Mann zusammen den Sternensand-Verlag gegründet. Weitere Fantasy- und New Adult-Projekte sind dabei, Gestalt anzunehmen.


    Jasmin Romana Welsch wurde 1989 in Graz geboren und lebt auch heute noch mit ihrem Freund und ihrer Hündin Yuki in der Steiermark. Obwohl sie bereits im Teenageralter das Schreiben für sich entdeckte, begann sie ein Jura-Studium. Erst nach der Veröffentlichung ihres ersten Romans widmete sich die junge Autorin gänzlich der Schriftstellerei. Aus ihrer Feder stammen mehrere Jugendbücher, in denen sich fast immer humoristische, aber auch dramatische Akzente wiederfinden.


    Meine Meinung:
    Zwei mit der besten deutschsprachigen Autorinnen wollen zusammen ein Buch schreiben. Wie hoch meine Erwartungen dabei sind? Riesig. Aber konnten diese auch erfüllt werden? Tja, lasst euch überraschen. 😉


    Sprache:
    Ich muss ganz ehrlich sagen, dass ich mehr als gespannt darauf war, wie die zwei wundervollen, aber gleichzeitig doch sehr unterschiedlichen Schreibstile der Autorinnen zusammenpassen würden. Die Antwort?
    Ganz fantastisch!
    Die Erzählstile ergänzen sich so perfekt, wie ich es mir nicht einmal hätte erträumen können. Das Einzigartige der jeweiligen Autorin bleibt erhalten und passt sich doch gleichzeitig dem der anderen an. Wer die Romane von C.M. Spoerri und Jasmin Romana Welsch kennt, weiß genau was ich meine.
    Ich kam mir wirklich vor wie an Weihnachten und Geburtstag zusammen (ihr dürft euch jetzt streiten, wer welches Fest verkörpern möchte), weil man eben zwei großartige Sprachstile auf einmal erhält und es gar nicht so stark auffällt, dass es von unterschiedlichen Autoren geschrieben wurde. Denn alles liest sich absolut flüssig.


    Figuren:
    Zunächst zu Skya. Ich finde es großartig, dass sie so leicht aus der Haut fährt, das macht die Geschichte natürlich ziemlich interessant und unterhaltsam. Sie hat Feuer in sich, ist aber gleichzeitig unglaublich liebevoll und opfert sich für die Menschen auf, die sie liebt. Ohne zu zögern tut sie alles für ihre Freundin Mona und gibt dafür ihr eigenes Leben auf.
    Ich liebe Skya, denn sie ist jemand, den man sich als Freundin nur wünschen kann.


    Und Zero? Gott, ich liebe Zero einfach (das sollte er besser nicht hören bei seinem übersteigerten Selbstbewusstsein). Seine Art hat mich ständig zum Lachen gebracht und seinen narzisstische Ader ist einfach der Hammer. Ganz ehrlich, es war großartig seinen Gedanken zu lauschen – oder seinem Papagei. Herrlich!!!!
    Neben dem Gotteskomplex verfügt Zero aber auch über eine ganz andere Seite, die allerdings erst später im Buch zum Vorschein kommt…


    Beide Figuren sind dabei tiefgründig, greifbar und haben eine richtige und eigenständige Persönlichkeit. Das macht sie so real, so plastisch, dass man als Leser den Eindruck bekommt, von echten lebenden Menschen zu lesen. Man schließt sie dadurch richtig ins Herz und taucht noch mehr in die Geschichte ein.
    Wirklich mehr als gelungen!


    Handlung:
    Anfangs war die Handlung eher ruhig und auch wenn wichtige Dinge passieren, so geht das eher langsam vonstatten. Im Laufe der Geschichte steigert sich die Dynamik des Geschehens aber immer mehr und endet in einem richtig großen Knall. Und der hat es in sich! Es wurde so mitreißend gegen Ende, dass man das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen wollte. Ich wusste zeitweise wirklich nicht mehr, wie sich die Situation auflösen, wie das Buch enden würde.
    Diese Spannung liebe ich an einem Roman, denn ich möchte überrascht werden und das war hier definitiv der Fall.


    Ein kleiner Minuspunkt (eigentlich der einzige) ist für mich die Schnelligkeit, mit der von Liebe gesprochen wird. Der Übergang von „wir hassen uns“ zu „wir lieben uns“ war mir persönlich etwas zu fix und nicht ganz so nachvollziehbar. Dass körperliche Anziehung eine Rolle spielt, ist offensichtlich, aber dass es dann auf einmal so tiefreichende Gefühle sind, kam mir zu plötzlich.


    Aber ganz ehrlich, das tut der Geschichte keinen Abbruch. Die Welten von Nox und Diés sind so interessant, die Ideen der Autorinnen so fantastisch und die Wendungen der Handlung so spannend, dass man gar nicht anders kann, als das Buch großartig zu finden.


    Fazit:
    Unglaublich tolle Figuren, die mehr als unterhaltsam sind und dem Leser ans Herz wachsen, zusammen mit einer wirklich guten Grundidee – inklusive fantastischer Umsetzung – ergeben ein wundervolles Buch, das man auf jeden Fall lesen muss. Ich kann die Fortsetzung kaum noch erwarten, denn das Ende von Band 1 verspricht einen fulminanten zweiten Teil. 9 Punkte