Blake Crouch - Dark Matter - Der Zeitenläufer

  • Jason Dessen wird niedergeschlagen und erwacht in einer anderen Welt, in einer Parallelwelt, in der sein Leben komplett anders verlaufen ist. Auf der Suche nach seiner wahren Realität muss er sich die Frage stellen, was ihn im Leben glücklich macht. Ehefrau und Kind, berufliche Karriere?


    Während wir ihn auf seiner rasanten Reise durch diverse Parallelwelten begleiten, entfalten sich für die eigene Phantasie unendliche Möglichkeiten. Ja, hier schlägt sie geradezu Purzelbäume. Und das macht für mich einen sehr guten Science Fiction Roman aus. Der eigenen Phantasie freien Lauf lassen zu können.


    Ein spannendes Buch, streckenweise unheimlich, das zum Nachdenken über das eigene Leben anregt. Durch die sich entfaltende Liebesgeschichte verliert es ein wenig an Straffheit, der Schluss rundet die Geschichte angemessen ab und hat mir sehr gut gefallen.

  • Ist man eher glücklich mit dem, was man hat oder mit dem, was man nicht hat? Eure Eindrücke zeigen ja schon, um was es im Buch geht, die Ausgangsfrage fand ich dabei tatsächlich auch spannend und vor allem die Lösung für diese philosophischere Frage des Buchs gefiel mir gut. Ich bin eher jemand, der der Auffassung ist, dass man die Summe seiner Erfahrungen und Einflüsse ist, dass es also diverse "Weggabelungen" im Leben gibt, war erstmal als Konstrukt für mich sehr verständlich.


    Durch viele Leseeinflüsse von Hawking in Sachen Stringtheorie ist mir die Multiversumtheorie nicht ganz fremd. Auch Marvel bedient sich ja der Multiversumtheorie recht geschickt - Berührungspunkte hatte ich also. Die Art, wie das Buch beschreibt, was es mit all dem auf sich hat und Theoreme wie Schrödingers Katze genauso wie das Beispiel der Perspektive des Fischs in einem Teich aufnimmt, gefielen mir gut. Die komplexen Dinge sind ja immer dann von Genies erklärt worden, wenn sie einfach erklärt wurden.


    Mit Jason habe ich sofort mitfühlen können, ich mochte ihn sehr gerne. Auch Daniela gefiel mir gut. Schön war, dass die Multiversumtheorie auch die Nebenfiguren mit einbezog, bspw. Ryan.


    Es wurde zunehmend spannend aufgebaut, dann schließlich dachte ich am Ende, dass es zum Systemkollaps kommt. Die Auflösung war denkbar einfach und trotzdem genial.


    Dennoch hat mich das Ende nicht mehr so bewegen können wie die weiten Strecken des Buchs, das lag an der logischen Folge dessen, was in der Handlung passierte. Durch die Unfassbarkeit und zeitweise Unlösbarkeit konnte man allerdings auch authentisch mit Jason mitfühlen und das rechne ich dem Autor dabei hoch an.


    Eigentlich würde ich auf 8 Punkte abziehen, tue es aber daher nur auf 9 Punkte.