She had no choice. There had never been one.* (Seite 117)
Meine gelesene Ausgabe:
195 Seiten, kartoniert
Mit einer Einführung von Jeanne Williams
Verlag: Bantam Domian Books, New York 1988
ISBN-10: 0-553-27209-8
ISBN-13: 978-0-553-27209-3
Dies ist Band 6 der 29-bändigen Spanish-Bit-Saga, von der nur die ersten 4 Bände auf Deutsch erschienen sind.
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Achtung: Inhaltsangabe wie Rezi verraten naturgemäß möglicherweise Inhalte der Vorgängerbände
Zum Inhalt (eigene Angabe)
Handlungszeitraum: 1583 / 1584
Eagle Woman, die Tochter von Eagle, der Hauptfigur des vorigen Bandes ist zur jungen Frau herangewachsen, die nicht ans Heiraten denkt, sondern in die Kriegergesellschaft Elk-Dog Society aufgenommen werden möchte. Wenn sie die Aufnahmebedingungen erfüllen kann, steht dem prinzipiell nichts im Wege. Long Walker sieht das gar nicht gerne, dachte er doch, daß sie eines Tages heiraten würden. Doch je mehr er gegen ihre Wünsche hat, desto mehr verfolgt sie ihr Ziel.
Aber eines Tages gerät die Entwicklung außer Kontrolle und plötzlich geht es um Leben oder Tod.
People (Volk) nennt sich die Gruppe der Hauptfiguren selbst.
Head Splitter (Schädelspalter) sind die Erzfeinde, mit denen es immer wieder zu Zusammenstößen kommt. Diese sind nach ihrer Hauptwaffe, die einen Schädel spalten kann, benannt.
Über den Autor
Don Coldsmith, geboren 1926, arbeitete bis 1988 in Kansas als Arzt. Mit seiner Frau Edna betrieb er zudem eine kleine Farm und Pferdezucht. Er schrieb insgesamt über 40 Bücher und starb am 25. Juni 2009.
Informationen im Internet (alles in englischer Sprache):
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Meine Meinung
Im nunmehr sechsten Band der Serie ist das Szepter endgültig auf die Enkelgeneration übergegangen. Zwar tauchen Heads-off, Owl oder auch Eagle noch als Nebenfiguren auf, aber von Coyote ist keine Rede mehr. 44 Jahre nach Beginn der Erzählung dürfte er nicht mehr unter den Lebenden weilen. Wer weiß, was er von den aktuellen Entwicklungen halten würde, denn in diesen über vier Jahrzehnten hat sich die Welt des Volkes sehr verändert. Die Einführung des Pferdes hat die Entwicklung in eine völlig neue Richtung geführt, und nur wenige sind noch am Leben, die sich an das Leben zuvor, ohne Pferde, als man noch alles zu Fuß erledigen mußte, erinnern können.
Schon der Name der Hauptfigur, Eagle Woman stellt eine Verbindung zum vorigen Buch her, in dem es um ihren Vater Eagle ging, der von seinen Abenteuern als bleibenden Schaden ein Hinken zurückbehalten hat. Die Head Splitters sollten sich eigentlich an ihn erinnern, denn er hatte ihnen eine heftige Niederlage bereitet, und es wäre wohl überhaupt besser für sie, wenn sie sich von der Familie des Heads off fernhalten würden, haben sie doch in Auseinandersetzungen bisher jedes Mal den Kürzeren gezogen. Sie sollten also eigentlich vor Eagle Woman, der Enkelin von Heads off, gewarnt sein. Aber wer nicht hören will, muß fühlen.
Was in gewisser Weise auch für Long Walker und Eagle Woman selbst gilt. Denn je mehr er versucht, Eagle Woman von ihren Plänen abzubringen, um so mehr verbeißt sie sich darein; es werden Entwicklungen in Gang gesetzt, die sich schließlich verselbständigen und zu einer Katastrophe auszuweiten drohen. Da Don Coldsmith die wesentlichen Entwicklungen immer aus Sicht beider Figuren beschreibt, möchte man als Leser manchmal schier verzweifeln, daß die beiden nicht sehen, wie leicht manches hätte vermieden werden können, hätten sie mehr Einfühlungsvermögen besessen - oder einfach miteinander geredet.
Eagle Woman ist eine Heroine, wie man sie heutzutage des Öfteren in Romanen antrifft, auch wenn sie nicht immer Männerkleidung trägt. Im Vorwort von Jeanne Williams wird jedoch deutlich, daß es historische Vorbilder für sie gibt. Zwar waren Kriegerinnen nicht die Regel, jedoch gab es deren im Laufe der Zeit so viele, daß die Figur Don Coldsmiths historisch gerechtfertigt ist. Immer wieder kam es vor, daß Frauen ihre Männer auf Jagd- und Kriegszügen begleiteten. Eine der bekanntesten „Kriegerfrauen“ ist die Apache Lozen, die Geronimo bei seinen Verhandlungen mit den Weißen begleitete und auch bei seiner Kapitulation dabei war.
Die Handlung entwickelt sich folgerichtig; es ist sicher von Vorteil, die Vorgängerbände zu kennen, jedoch gibt der Autor die notwendigen Informationen an geeigneter Stelle, so daß der Roman auch für sich verständlich ist. Die Denk- und Handlungsweise der Figuren ist nachvollziehbar, was auch auf die Head Splitter zutrifft, denn auch aus ihrer Sicht werden die Geschehnisse beschrieben; was nicht heißt, daß sie dadurch meine Sympathien gewonnen haben. Aber es war eine harte Welt, und jeder mußte sehen, wie er zurecht kam.
Andererseits lebten die Menschen - zwangsweise - im Einklang mit der Natur, was gewißlich nicht immer einfach war, aber zur Folge hatte, daß man die eigenen Lebensgrundlagen nicht zerstörte, sondern darauf achten mußte, diese zu erhalten. Wenn man dann des Abends am Feuer saß und sich Geschichten erzählte, mochte es sein, daß die Zufriedenheit eine größere war, als wir sie heute kennen.
Mein Fazit
Mit Eagle Woman nimmt endgültig die Enkelgeneration das Szepter in die Hand. Ihre Abenteuer sind nicht weniger gefährlich als vor Jahren die ihres Vaters, nur daß sie einen treuen Gefährten an ihrer Seite hat. Don Coldsmith erweckt aufs Neue eine untergegangene Welt zum Leben.
Sinngemäße Übersetzung (aus dem Zusammenhang):
* = Sie hatte keine Wahl. Sie hatte nie eine gehabt.
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ASIN/ISBN: 0553272098 |