Der geheime Name- Daniela Winterfeld

  • Inhalt (gem. amazon):


    Rumpelstilzchen wollte das Kind der Königin. Er bekam es nicht. Jahrhunderte später schließt ein anderes Wesen seiner Art einen neuen Pakt – und wird ebenfalls betrogen. Seitdem sucht es unablässig nach dem Kind … Seit sie denken kann, ist Fina mit ihrer Mutter auf der Flucht. Doch jetzt, mit 19, will sie endlich ein richtiges Zuhause finden und zieht zu ihrer Großmutter, die am Rand eines düsteren Moores lebt. Das Moor fasziniert Fina vom ersten Moment an – genau wie der geheimnisvolle Junge, der dort lebt. Weder Fina noch der Junge ahnen, dass sie beide nur Figuren in einem Spiel sind, das dem betrogenen Wesen endlich seinen Lohn bringen soll …


    Über die Autorin (gem. amazon):


    Daniela Winterfeld ist ein Pseudonym der Autorin "Daniela Ohms".
    Daniela Ohms/Winterfeld wurde 1978 in Rheda-Wiedenbrück in NRW geboren. Sie ist in Westfalen auf einem Bauernhof aufgewachsen, zwischen Natur und Tieren und in einem riesigen Haus, auf dessen Dachboden sich die Familiengeschichte von 500 Jahren finden ließ.
    So ist es kein Wunder, dass sie bereits in ihrer Jugend mit dem Schreiben begann. Später studierte sie Literaturwissenschaften mit den Nebenfächern Geschichte und Psychologie und wechselte dann zur Grundschulpädagogik. Zwischen Familie und Schreiben blieben beide Studiengänge unvollendet.
    Geschichte, Mythologie und die menschliche Psyche dienen ihr jedoch bis heute als liebste Inspiration für ihre Bücher.
    Inzwischen lebt die Autorin mit Mann und Kindern in Berlin.


    Meine Meinung :


    Im Prolog hatte die Autorin mich bereits am Haken. Der Roman spielt in der Lüneburger Heide, genauer am grundlosen Moor bei Ebbingen in Niedersachsen. Und die Atmosphäre eines Moores kommt wirklich gut rüber. Mir kam beim Lesen der Gedanke, dass das Buch irgendwie viel von der alten deutschen mystischen Atmosphäre transportiert, als es noch Hexen, Feen und Gnome in den Wäldern gab. Auch dass die Originalsprache Deutsch ist, merkt man. Der Roman würde in anderen Sprachen, speziell im Englischen, nicht funktionieren, ohne jede Menge sprachliche Spitzfindigkeiten zu zerstören.
    Es ist eine Märchenadaption, aber auch noch viel mehr als das. Was es jedenfalls nicht ist, ist ein leichter Jugendroman. Es ist düster, es ist stellenweise gruselig und beinhaltet sowohl physische wie auch psychische Gewalt- und die Autorin schreckt auch nicht vor detaillierten Darstellungen zurück. Allerdings wird sie zwar explizit, aber nie zu plump. Es ist auf jeden Fall ein Thriller mit Märchenelementen- nicht umgekehrt. Fantastisches wird nur sehr sparsam eingesetzt, sehr leise und stimmig und bildet den Rahmen der Geschichte- was mir sehr gefallen hat. Auch dass es ein Fantasybuch gibt, das mal ohne Vampire und Elfen auskommt. Alle Personen haben eine nachvollziehbare Motivation und alles ist folgerichtig und in sich (das heißt ihm Universum des Buches) logisch. Was ich sehr mochte war dass es zwar auch ein romantisches Element gibt, aber es folgerichtig bleibt. Es ist also nicht so, dass die Protagonisten sich erblicken und sofort aus unbekannten Gründen unsterblich ineinander verliebt sind. Die Charaktere bleiben absolut authentisch in ihrer Reaktion. Alles andere nervt mich sonst immer zu Tode und ich habe mich total gefreut, dass es hier anders war.


    Ich finde das Buch einfach absolut genial, ich kam stellenweise kaum zum atmen und habe nur unterbrochen um zu essen und (etwas) zu schlafen. Keine Ahnung, warum das Buch so lange auf meinem SUB warten musste. Es schießt auf jeden Fall in die Top Ten meiner Lieblingsbücher. Absolute Empfehlung von mir.