'Geigen der Hoffnung' - Seiten 052 - 121

  • Ich bin ganz froh, dass auf einen Teil im Lager immer ein Teil bei Amnon folgt. Das liefert eine Verschaufpause.
    Erstaunlich der Widerwille bei Amnon, sich mit der Geschichte der bei ihm gelagerten Geige zu beschäftigen. Aber als er erstmal damit anfängt, bedauert er ja auch, sich nicht früher darum gekümmert zu haben. Ein Glück, dass er doch noch damit angefangen hat. So sind die Geigen ja auch eine Erinnerung an die, die sie einst gespielt haben.


    Die Episode im Lager, zeigt wieder einmal wie absurd die Nazis doch teilweise waren. An einem Tag erfreuen sie sich noch am Trompetenspiel von Kirilenko, am nächsten Tag erschiessen sie ihn. Ist über ihn bekannt, warum er in den Bunker musste?


    Ich kann Mareks Verzweiflung ein wenig verstehen. Er darf im Orchester spielen und hat damit eine Chance aufs Überleben, die anderen müssen schuften bis sie umfallen. Dass er da teilweise bös angeschaut wird verwundert ja nicht. Auch hier wieder die Schuld desjengen, der versucht zu überleben und damit vermeintlich Schuld auf sich lädt.

  • Mir ging es da genau wie dir, streifi! Einerseits wollte ich oft sehr gern wissen, wie es in der Szene denn gerade weiter geht, auf der anderen Seite gewähren die in der Gegenwart spielenden Szenen der Leserschaft einen Moment Pause, um Distanz als Schutz aufzubauen :knuddel1 :anbet :write
    :wave

    “Lieblose Kritik ist ein Schwert, das scheinbar den anderen, in Wirklichkeit aber den eigenen Herrn verstümmelt.”Christian Morgenstern (1871 – 1914)

  • Zitat

    Original von streifi
    Die Episode im Lager, zeigt wieder einmal wie absurd die Nazis doch teilweise waren. An einem Tag erfreuen sie sich noch am Trompetenspiel von Kirilenko, am nächsten Tag erschiessen sie ihn. Ist über ihn bekannt, warum er in den Bunker musste?


    Kirilenko befand sich seit 1943 in Dachau, und ab Frühjahr 1944 saß er im Bunker in Sonderhaft und durfte, bis auf das beschriebene letzte Konzert, nicht mehr spielen. Der Grund dafür, und auch für seine Erschießung zusammen mit 90 sowjetischen Offizieren am 4. September 1944: Man warf ihm vor, zur geheimen "Bruderschaft der russischen Kriegsgefangenen" zu gehören, die im Widerstand gegen die Nazis eine wichtige Rolle spielte.