Originaltitel: Nothing Short of Dying (2016)
Piper-Verlag 2017, 319 Seiten
Über den Inhalt:
Kurz nachdem Clyde Barr aus dem Gefängnis entlassen worden ist, bekommt er einen Anruf von seiner Schwester Jen. Sie bittet ihn um Hilfe, sie aus den Klauen eines Drogenbosses zu retten. Er weiß weder wo sie ist, noch wie viel Zeit er hat, da der Anruf plötzlich unterbrochen wird. Clyde kehrt zurück in seine Heimat Colorado. Dort beginnt eine Jagd gegen die Zeit und ein Kampf gegen einen der mächtigsten Verbrecher in diesem Teil der USA. Und nur die Bardame Allie und ein paar alte Freunde stehen Clyde Barr zur Seite, der auch noch mit ein paar Feinden aus seiner Vergangenheit abzurechnen hat ...
Über den Autor:
Erik Storey hat bereits als Rancharbeiter, Wildnis- und Hundeschlittenführer, Jäger, Barkeeper und Schlosser gearbeitet. Aufgewachsen in den einsamen Weiten von Wyoming und Colorados Hochebenen, hat Erik es schon als Kind geliebt, die Abenteuergeschichten von Jack London, Louis L'Amour, Ramond Chandler und H. Rider Haggard zu lesen. Heute lebt er mit seiner Familie im westlichen Colorado, "Karges Land" ist sein erster Roman.
Meine Meinung:
Clyde Barr ist ein ganz harter Bursche. Nach vielen Jahren als Söldner hat er 3 Jahre in Mexiko im Gefängnis gesessen. Kaum entlassen, erhält er einen Anruf seiner Schwester Jen, in dem sie ihn um Hilfe bittet und danach nicht mehr an ihr Handy geht. Klar, dass er sich sofort auf die Suche nach ihr macht, um sie aus den Händen eines Drogenbarons zu befreien.
Clyde ist in der Wildnis zu Hause, als Naturbursche reitet er wie der Teufel und er schießt auch schon mal einen Hirsch. Schlägereien und Waffen gibt es auf nahezu jeder Buchseite, eben alles, was ein harter Junge so zum Leben braucht. Ach ja und Frauen, Frauen dürfen natürlich nicht fehlen. Denn damit man merkt, dass Clyde auch anders kann als nur prügeln und töten, stellt der Autor ihm eine Frau an die Seite: Barkeeperin Alice, die ihn auf seiner Suche nach Jen begleitet. Für mich die Sympathieträgerin des Buches.
In Rückblicken erfährt man im Laufe der Geschichte, man ahnt es natürlich längst: Clyde hatte eine harte Kindheit mit häuslicher Gewalt, Alkohol und wechselnden Liebhabern seiner Mutter.
Erik Storey lässt seinen Protagonisten als Ich-Erzähler auftreten. Für mich der Grund, warum dem Buch die Spannung fehlt. Die Sprache ist sehr einfach, die Story wirkt arg konstruiert. Es gibt jede Menge brutale Szenen und gewaltvolle Action. Zwischendurch ein paar Landschaftsbeschreibungen, aber dann wird wieder geprügelt, geschossen und getötet, alles ohne dass es Konsequenzen für die Hauptfigur hätte. Zwischendurch gibt es ein paar Momente, in denen es menschelt, aber auch die Nummer harte Schale, weicher Kern will nicht so richtig funktionieren.
Wer sehr amerikanische, sehr brutale Männergeschichten mag, kann das Buch lesen. Für mich war es nichts.