Alexandra Fischer-Hunold: 66 Bücher, von denen alle sagen, dass du sie gelesen haben musst [ab 14]

  • Alexandra Fischer-Hunold: 66 Bücher, von denen alle sagen, dass du sie gelesen haben musst
    Verlag: FISCHER Kinder- und Jugendtaschenbuch 2017. 336 Seiten
    ISBN-10: 3733502795
    ISBN-13: 978-3733502799. 12,99€
    Vom Verlag empfohlenes Alter: Ab 14 Jahren


    Verlagstext
    Ein Lehrer/Dozent: »Die Werke von Thomas Mann haben Sie ja sicher alle gelesen.«
    Ich sage: »Oh ja, natürlich, schon zweimal!«
    Ich denke: »Oh mein Gott nein, ich weiß nicht mal im Entferntesten worum es geht!«
    Der Ausweg aus dieser Misere: Ein Buch, in dem 66 Bücher zusammengefasst werden! Klingt unmöglich? Ist es aber nicht. Wieso hat der junge Werther noch mal gelitten? Und warum sind die Buddenbrooks pleite gegangen? Diese und noch viel mehr Fragen beantwortet die Literaturwissenschaftlerin Alexandra Fischer-Hunold gleichermaßen amüsant wie fundiert. Ob Abenteuer, Unterhaltung, Drama, Krimi oder Fantasy – endlich kannst du mitreden, wenn es um Romane geht, von denen alle behaupten, dass du sie kennen musst. Alexandra Fischer-Hunold hat Germanistik und Anglistik studiert, sie weiß also wovon sie spricht. Die Texte sind absolut hieb- und stichfest, dabei aber kurzweilig und lustig. Das unterhält und macht Lust auf mehr!


    Folgende Bücher kennst du dann, obwohl du sie nicht wirklich ganz gelesen hast:
    »Zwei Fremde im Zug« von Patricia Highsmith
    »Brennerova« von Wolf Haas
    »Ein Skandal in Böhmen« von Sir Arthur Conan Doyle
    »Der Name der Rose« von Umberto Eco
    »Rebecca« von Daphne du Maurier
    »Das Parfum« von Patrick Süskind
    »Alibi« von Agatha Christie
    »Das Fass Amontillado« von Edgar Allan Poe
    »Der Richter und sein Henker« von Friedrich Dürrenmatt
    »Fliehe weit und schnell« von Fred Vargas
    »Brennen muss Salem« von Stephen King
    »Wiedersehen mit Brideshead« von Evelyn Waugh
    »Gute Geister« von Kathryn Stockett
    »Sunset« von Klaus Modick
    »Der Herr der Ringe« von J. R. R. Tolkien
    »Ein fliehendes Pferd« von Martin Walser
    »Schloss Gripsholm« von Kurt Tucholsky
    »Effi Briest« von Theodor Fontane
    »Vom Geist der Gesetze« von Georg M. Oswald
    »Unterleuten« von Juli Zeh
    »Mephisto« von Klaus Mann
    »Am kürzeren Ende der Sonnenallee« von Thomas Brussig
    »Professor Unrat« von Heinrich Mann
    »Große Erwartungen« von Charles Dickens
    »Frühstück bei Tiffany« von Truman Capote
    »Was vom Tage übrigblieb« von Kazuo Ishiguro
    »Der Graf von Monte Christo« von Alexandre Dumas dem Älteren
    »Frankenstein« von Mary Shelley
    »Die Schatzinsel« von Robert Louis Stevenson
    »Reise um die Erde in 80 Tagen« von Jules Verne
    »Robinson Crusoe« von Daniel Defoe
    »Dracula« von Bram Stoker
    »Der Seewolf« von Jack London
    »Small World« von Martin Suter
    »Buddenbrooks« von Thomas Mann
    »Die Verwandlung« von Franz Kafka
    »Homo faber« von Max Frisch
    »Die Geschwister Oppermann« von Lion Feuchtwanger
    »Monsieur Ibrahim und die Blumen des Koran« von Eric-Emmanuel Schmitt
    »Jenseits von Eden« von John Steinbeck
    »Im Westen nichts Neues« von Erich Maria Remarque
    »Der menschliche Makel« von Philip Roth
    »Schachnovelle« von Stefan Zweig
    »Die verlorene Ehre der Katharina Blum« von Heinrich Böll
    »Das siebte Kreuz« von Anna Seghers
    »Der Vorleser« von Bernhard Schlink
    »Vom Winde verweht« von Margaret Mitchell
    »Schweigeminute« von Siegfried Lenz
    »Anna Karenina« von Lew Tolstoi
    »Gut gegen Nordwind« von Daniel Glattauer
    »Die Kameliendame« von Alexandre Dumas dem Jüngeren
    »Alberta empfängt einen Liebhaber« von Birgit Vanderbeke
    »Lolita« von Vladimir Nabokov
    »Die unerträgliche Leichtigkeit des Seins« von Milan Kundera
    »Jane Eyre« von Charlotte Brontë
    »Verstand und Gefühl« von Jane Austen
    »Die Leiden des jungen Werther« von Johann Wolfgang von Goethe
    »Der Fänger im Roggen« von J. D. Salinger
    »Das Bildnis des Dorian Gray« von Oscar Wilde
    »Wer die Nachtigall stört« von Harper Lee
    »Zimmer mit Aussicht« von E. M. Forster
    »Der große Gatsby« von F. Scott Fitzgerald
    »Per Anhalter durch die Galaxis« von Douglas Adams
    »Paris, ein Fest fürs Leben« von Ernest Hemingway
    »Fegefeuer der Eitelkeiten« von Tom Wolfe
    »Das war ich nicht« von Kristof Magnusson


    Die Autorin
    Alexandra Fischer-Hunold absolvierte erst eine Banklehre, bevor sie Anglistik und Germanistik studierte. Danach arbeitete sie im Lektorat eines Reiseführerverlages, um dann endlich das zu machen, was sie schon immer wollte: Kinder- und Jugendbücher schreiben.


    Inhalt
    Bei der Auswahl der Klassenlektüre ist heute die Meinung der Schüler gefragt. Aber wie soll man abstimmen, wenn man die vorgeschlagenen Autoren und ihre Texte noch nicht kennt? Mancher Deutschlehrer veranstaltet zur Meinungsfindung eine Schülerbefragung, die die Neigung der Klasse zu Liebe und Schmerz oder Mord und Totschlag auslotet. Überwiegen Mord und Totschlag, liest die Mehrheit der Klasse vermutlich ohne Murren Schillers Räuber. Alexandra Fischer-Hunold legt einen Lektüre-Kanon in 66 Büchern vor für Leser ab 14. Ihre Literaturauswahl richtet sich an Titeln aus, die als Klassenlektüre auf dem Plan stehen oder deren Kenntnis den Deutsch- und Englischunterricht zumindest erleichtern.


    Das Layout des Buches richtet sich an die Generation, die mit Gregs Tagebuch aufgewachsen ist. Der breite Rand liefert Raum für Kritzeleien und fordert mit vorhandenen Illustrationen zum Verschönern des Buches auf. Die optisch knackige Gestaltung demonstriert, dass Lesen keine Plage sein muss, wenn bereits mit Gliederung, Spaltendruck und Zwischenüberschriften die Augenbewegung über die Seite erleichtert wird. Ähnlich wie beim blauen Elefanten kann sich auch ein unbeliebtes Thema durchsetzen, wenn die Beschäftigung damit nicht in Arbeit ausartet. Selbst Schüler, die nicht gerade Fans des Deutschunterrichts sind, werden sich der Wirkung des Buches schwer entziehen können. Etwas blättern, die Eltern befragen wie sie eigentlich Kafka fanden, und sich irgendwo festlesen. Auf jeden Fall fördert das Buch generationenübergreifende Familiengespräche über traumatische oder begeisternde Schullektüren. „Zeig mal. Ist da auch Effi Briest drin? Oh wie toll. Ich hasse Effi Briest …“ Ob Jugendliche Jugendslang lesen wollen, darüber kann man allerdings streiten.


    Fazit
    Nachdem die Entscheidung zwischen Liebe contra Mord und Totschlag im Deutschunterricht meines Nachwuchses so erfolgreich einschlug, fand ich die inhaltliche Gliederung der Buchtitel in Kapitel mit nicht mehr als 10 Einträgen hier sehr ansprechend. Gefallen hat mir auch die Zusammenfassung in möglichst einem Satz, warum ein Buchtitel gelesen werden sollte.

    9 von 10 Punkten