Francine Rivers: Saat des Segens

  • Tamar, Rahab, Ruth, Batseba und Maria, fünf Frauen aus der Bibel, die alle eine Gemeinsamkeit haben: Sie werden in der Ahnenreihe von Jesus im Matthäusevangelium erwähnt. Wirklich bekannt dürfte den meisten überwiegend Maria, die Mutter von Jesus sein. Umso spannender ist es, die Geschichten der anderen vier Frauen aus dem Alten Testament zu lesen, z.B. von Batseba, der Ehefrau von König David und Mutter von König Salomo, oder Tamar, die als junges Mädchen mit einem von Judas Söhnen verheiratet wird.
    Francine Rivers erzählt in dem Sammelband „Saat des Segens“ die fünf einzelnen Geschichten der Frauen. Die Bibelstellen, die die Geschichten der Frauen erzählen sind längst nicht so ausführlich wie die Romane. Francine Rivers hat ihre eigene Interpretation mit in die Romane einfließen lassen.
    Es hat Spaß gemacht, die Romane zu lesen. Sehr schade fand ich, dass die dazu passenden Bibelstellen (z.B. bei der Geschichte von Batseba) nicht immer mit angegeben waren. Vor allem für nicht so bibelfeste Leser könnte das von Nachteil sein und zu langer Suche führen.
    Für bibelfestere Leser haben die Romane z.T. den Nachteil, dass das Ende bereits bekannt ist und so die Spannung ein wenig fehlt. Trotzdem vertiefen die Geschichten die Bibelstellen. Sie zeigen, was es für die Frauen damals bedeutet haben muss, das Richtige zu tun und helfen, sich in die Gefühle der Frauen und in die damalige Kultur einzufühlen.
    Alle fünf Bücher sind bereits früher als einzelne Romane erschienen, inzwischen aber nur noch gebraucht zu kaufen. Die Geschichten aller fünf Frauen in einem Buch abzudrucken finde ich sehr praktisch (und preisgünstiger). Trotzdem habe ich nicht alle Geschichten direkt nacheinander gelesen, sondern immer mal eine Pause gemacht.
    Insgesamt ein tolles Buch mit fünf einzelnen Romanen, um Bibelgeschichten lebendig zu erleben und zu vertiefen.

  • Klingt wirklich interessant. Danke für das rezensieren. Das setze ich mal auf die Wunschliste.



    Die Geschichte von Thamar wurde auch schon von Thomas Mann erzählt. Teil von Joseph und seine Brüder, aber auch separat erschienen. Da würde ich gerne einmal vergleichen.

  • Saat des Segens – Francine Rivers


    Gebunden, 608 Seiten
    Verlag: Gerth Medien, 2017


    Kurzbeschreibung:
    Tamar, Rahab, Ruth, Batseba und Maria: fünf außergewöhnliche Frauen, die allesamt in der Ahnentafel Jesu im Evangelium des Matthäus erwähnt werden. Fünf bewegende Lebensgeschichten, die von Francine Rivers packend nacherzählt werden.


    Über die Autorin:
    Francine Rivers war bereits eine Bestsellerautorin, als sie sich dem christlichen Glauben ihrer Kindheit wieder zuwandte. Anschließend schrieb sie im Jahr 1986 ihr bekanntestes Buch, "Die Liebe ist stark", dem noch rund 20 weitere Romane folgten. Sie lebt mit ihrem Mann in Nordkalifornien.


    Mein Eindruck:
    Die ersten 4 Geschichten dieses Bandes habe ich jetzt gelesen und war ziemlich gefangen von der Dichte und Tiefe des Inhalts. Erzeugt wird das durch den Stil von Francine Rivers, die jeweils eine Frau in den Mittelpunkt der biblischen Geschichten stellt und den Leser stets nahe an den Figuren bleiben lässt. Durch diese Form entsteht ein tiefes Verständnis. Alle diese Frauen müssen stark sein und sich behaupten, da sie in schwierigen Situationen stecken. Sie haben es nie einfach.


    Besonders das erste Band Tamara und dem Umfeld von „Joseph und seine Brüder“ hat mich fasziniert. Aber auch Ruth, die nach dem Tod ihres Ehemannes ihre Schwiegermutter in deren alte Heimat begleitet und sich in einer neuen Umgebung zurechtfinden muss.


    Rahab spielt sich in Jericho ab. Auch diese Geschichte ist gut gemacht, hat mich aber nicht so stark gepackt.
    Dafür ist Batseba wieder eine sehr intensiv erzählte Geschichte im Umfeld von König David, die sogar einen größeren Zeitraum von mehreren Jahrzehnten umfasst.


    Verbunden sind die Geschichten durch die Ahnentafel Jesu, in der alle diese Frauen vorkommen.
    Deswegen macht dieser Sammelband viel Sinn, es wäre fast Schade, die Romane einzeln, in falscher Reihenfolge und ohne Verbindung zueinander zu lesen.
    Mir bleibt jetzt noch der letzte Roman „Maria“, mit dem der Band abschließt.