Henry James - Die Gesandten

  • Titel: Die Gesandten
    Autor: Henry James
    Übersetzt aus dem Englischen von: Michael Walter
    Verlag: Hanser
    Erschienen: September 2015
    Seitenzahl: 704
    ISBN-10: 3446249176
    ISBN-13: 978-3446249172
    Preis: 39.90 EUR


    Ich habe eine Lizenzausgabe der Büchergilde Gutenberg gelesen


    Das sagt der Klappentext:
    Chad Newsome soll nach Hause kommen. Doch als Lambert Strether ihn heimbringen will nach Massachusetts, ist Paris nicht der Sündenpfuhl, den die Amerikaner sich vorstellen, sondern die grandiose Stadt der Belle poque. Und die zauberhafte Madame de Vionnet, deren Händen er Chad entreißen soll, hat den Durchschnittsamerikaner Chad in einen kultivierten Europäer verwandelt. Strether sieht sich zwischen Tradition und Moderne, zwischen der Macht der Gefühle und der übernommenen Pflicht. Und er muss sich die Frage stellen, ob er Chad nicht ins Unglück stürzt, wenn er seinen Auftrag tatsächlich ausführt.


    Der Autor:
    Henry James (1843 - 1916), in New York City geborener Sohn aus wohlhabender Familie, genoss eine kosmopolitische Erziehung. Er studierte Jura in Harvard und ging 1875 als Korrespondent nach Paris, wo er Bekanntschaft mit Flaubert und Turgenev schloss. Später zog er nach England und wurde 1915 unter dem Eindruck des Weltkrieges britischer Staatsbürger. Er schrieb zwanzig Romane, Theaterstücke, Reiseberichte, Essays und über hundert Erzählungen, die ihm zu Lebzeiten Ruhm und Anerkennung eintrugen. Die Begegnung von Amerikanern mit Europa war Henry James' Lebensthema. Mit seiner scharfen Beobachtungsgabe und seinen kunstvollen Bewusstseinsschilderungen gilt er als Meister des psychologischen Romans.


    Meine Meinung:
    Henry James ist ohne Frage ein großartiger Erzähler und großer Stilist. Und dieses Können findet sich auch in diesem Roman, den Henry James selbst als seinen wichtigsten Roman bezeichnet hat. Große Erzählkunst wartet auf den Leser, wenn er diesen Roman zur Hand nimmt. Es ist einfach nur wohltuend diesen Roman zu lesen. Da wird auf schnelle Schnitte und irgendwelche Beliebigkeiten verzichtet; alles ist im Fluss, nichts wird überstürzt oder hastig abgehandelt. Alles in diesem Roman hat seinen Platz. Lose Erzählenden gibt es nicht, die erzählerischen Rädchen greifen perfekt ineinander. Ein sehr lesenswerter Roman, ein Klassiker, der aber auch heute nichts von seiner Faszination verloren hat. 8 Punkte.

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • Vielen Dank für diese interessante Rezi, Voltaire. Das klingt nach einem Roman, der mir gefallen könnte. :wave

    "Lieber losrennen und sich verirren. Lieber verglühen, lieber tausend Mal Angst haben, als sterben müssen nach einem aufgeräumten, lauwarmen Leben"

    Andreas Altmann