Verlag: dtv
ISBN: 978-3-423-14326-4
Kurzbeschreibung:
Jack Londons stark autobiografischer Roman zeichnet den Weg des Autors in die Alkoholsucht nach. Als Ich-Erzähler beschreibt er darin seine ersten Begegnungen mit dem Alkohol, dessen Wirkung auf ihn, seine Abhängigkeit und die daraus resultierende Zerstörung. Das Werk, das bei Erscheinen im Jahr 1913 als Sensation galt, ist nicht nur eine Anklageschrift gegen den Dämon Alkohol, es ist auch das offene Geständnis eines Schriftstellers, der seiner Verzweiflung, seiner Wut und seiner Angst literarisch Ausdruck verleiht.
Über den Autor:
Jack London (eigentlich John Griffith Chaney) wurde am 12. Januar 1876 als uneheliches Kind in San Francisco geboren. Er wuchs in Armut auf und musste bereits früh zum Einkommen der Familie beitragen. Nach einer Zeit, in der er sich als Fabrikarbeiter, Robbenjäger und Landstreicher durchschlug, holte er das Abitur nach und begann 1896 ein Studium, das er jedoch schon nach einem Semester abbrach. Er ließ sich vom Goldrausch anstecken und schürfte in Alaska selbst nach dem Edelmetall. Zurück in Kalifornien stellten sich mit seinen Tiergeschichten und Erzählungen über das harte Leben einfacher Menschen der Arbeiterklasse erste literarische Erfolge ein. In kurzer Zeit wurde London sehr wohlhabend. Seine plötzliche Popularität überforderte ihn jedoch. Alkohol und ein extravaganter Lebensstil führten den Schriftsteller in den Ruin. Jack London starb am 22. November 1916 im Alter von nur 40 Jahren auf seiner Farm in Glen Ellen an Nierenversagen.
Mein Eindruck:
Als Bewunderer der Werke von Jack London wollte ich schon lange auch diesen autobiografischen Text lesen. Doch beim ersten Versuch vor ein paar Jahren brach ich ab. Jetzt habe ich es endlich geschafft und denke, dass das Buch auch in unsere Zeit noch passt.
Jack London hatte ein bewegtes Leben voller Abenteuer. Hier schreibt er viel davon, nennt die wichtigsten Stationen, aber der Schwerpunkt liegt immer auf den Aspekt seiner Alkoholanhängigkeit, deswegen kann man nicht von einer vollständigen sondern nur von einer aspektbezogenen Autobiografie sprechen.
Das ist okay, denn es gibt noch mehr Texte von Jack London, die mehr oder weniger autobiografisch sind.
Das erste Mal kostete Jack als 5jähriger aus dem Bierglas seines Vaters und es schmeckte ihm überhaupt nicht, genausowenig wie der Wein, den er als 7jähriger auf einem Familienfest trank. Davon wurde er krank.
Auch später mochte er den Geschmack nicht, doch da er noch als Jugendlicher zu See ging, konnte und wollte er sich nicht der Kameradschaft der Matrosen entziehen und das hieß mittrinken. Ein ganzer Kerl leert sein Glas heißt es unter den Männern.
Diesen Automatismus kann man gut nachvollziehen. Auch später war der König Alkohol sein ständiger Begleiter.
Schockierend die Passagen, wo er als jahrelanger Trinker so abhängig ist, dass er schon morgens Whisky trank und auf Reisen unbedingt Flaschen auf Vorrat mitnehmen musste, um nicht auf dem Trockenen zu sitzen.
Zum Zeitpunkt des Verfassens meinte Jack London sein Trinkproblem in den Griff zu haben, doch er starb mit nur 40 Jahren relativ jung. Es ist wahrscheinlich, dass der Alkoholmissbrauch seinen Teil dazu beitrug.
Mich beeindruckte wie bei vielen Büchern von Jack London sein lebendiger Schreibstil. Überraschenderweise sprach er sich im Buch für die Prohibition aus, da er erkannte, dass der Alkohol das Leben der Männer zerstören konnte. Andererseits löste er sich auch nicht vollständig von der Auffassung, dass das gemeinsame Trinken ein erhebendes Ritual unter harten Männern ist.
Auch in seinen Romanen, z.B. Lockruf des Goldes, konnte ich diesen Widerspruch schon wahrnehmen.
Davon abgesehen ist Jack Londons Ehrlichkeit beim Schreiben bewundernswert!
Es gibt auch ein Hörbuch dazu, doch ich empfehle, die Buchfassung, da man manche Passagen erst einmal sacken lassen muss und daher den Roman nicht in einem kontinuierlichen Tempo lesen sollte.
ASIN/ISBN: 3423143266 |