Elizabeth Camden: Die Grenzen der Wahrheit

  • 1897, Washington D.C.: Seit ihre Stimmbänder als Kind beschädigt wurden, fällt es der 27-jährigen Anna O´Brien schwer, mit anderen Menschen in Kontakt zu treten. Deshalb genießt sie ihre Arbeit als zurückgezogene Bibliothekarin. Eines Tages entdeckt sie bei einer Recherche Unstimmigkeiten in einem fünfzehn Jahre alten Bericht der Navy über einen Schiffsuntergang, bei dem auch Annas Vater starb. Sie setzt alles daran, um die Wahrheit herauszufinden. Bei ihrer Arbeit begegnet sie dem Kongressabgeordneten


    Luke Callahan. Er sucht Informationen, um seinem Konkurrenten Korruption nachzuweisen und seinen eigenen guten Ruf wiederherzustellen. Aus der Not heraus bittet Anna Luke um Hilfe, auch wenn sie seine blendende Selbstsicherheit sehr unsympathisch findet...



    Dies ist mein erstes Buch von Elizabeth Camden, von der bereits das Buch "Ein Schritt ins Ungewisse" 2016 auf Deutsch erschienen ist. Da historische Romane sehr unterschiedlich geschrieben sind, war ich gespannt was mich erwartet und schon nach den ersten Seiten positiv über den Schreibstil und die gut dargestellten Charaktere überrascht. Mir hat besonders die Bibliothek als Schauplatz gefallen, sicher ein Ort, an den sich jeder Bücherfreund gerne in Gedanken träumt.



    Die Handlungsstränge von Anna und Luke wechseln sich ab. Beide haben in ihrer Vergangenheit sehr unterschiedliche Erfahrungen gemacht, die sie bis heute prägen. Anna ist sich z.B. sicher, dass Luke nicht weiß, wie es ist gehänselt zu werden und gibt dem charismatischen Mann keine Chance. Durch viele Dialoge wirkt das Buch sehr lebendig und lässt sich fließend lesen. Historische Aspekte kommen nur am Rande vor. In den Anmerkungen am Ende des Romans erfährt der Leser ein wenig über den Spanisch-Amerikanischen Krieg, der während der Geschichte Thema ist.



    Fazit: Insgesamt ein unterhaltsamer historischer Liebesroman, der sich gut zum Entpannen und Abschaltet lesen lässt.