Der Tote im Strandkorb – Anna Johannsen

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    · Taschenbuch: 284 Seiten

    · Verlag: Edition M (24. Oktober 2017)

    · Sprache: Deutsch

    · ISBN-10: 1542047900

    · ISBN-13: 978-1542047906


    Zum Inhalt (Amazon):

    Der erste spannende Fall für die Inselkommissarin Lena Lorenzen.  

    Auf Amrum, der kleinen nordfriesischen Insel, wird der Leiter eines Kinderheims tot am Strand aufgefunden. Die örtliche Polizei geht von einer natürlichen Todesursache aus, bis das Landeskriminalamt die Obduktion des Leichnams veranlasst und Ermittlungen einleitet. Hauptkommissarin Lena Lorenzen wundert sich darüber, dass Kriminaldirektor Warnke ausgerechnet ihr diesen Fall überträgt. Wenige Monate zuvor hatte er sie noch wegen eigenmächtiger Ermittlungen aus einer Sonderkommission abgezogen und ihre Herunterstufung beantragt.

    Lena, die auf Amrum geboren und aufgewachsen ist, holt die Erinnerung ein: Sie hat die Insel vierzehn Jahre zuvor im Streit mit ihrem Vater verlassen. Während der Tage auf Amrum trifft sie ihre herzliche Tante Beke wieder und läuft schon am ersten Tag Erck über den Weg, ihrer einstigen großen Liebe.

    Der Fall erweist sich als kompliziert. Nicht nur die Personen aus dem unmittelbaren Umfeld des Toten geraten unter Verdacht, sondern es tauchen auch mysteriöse Kontakte auf. Erst nach und nach wird Lena klar, warum ihr Chef ausgerechnet sie nach Amrum geschickt hat.


    Zur Autorin (Amazon):

    Anna Johannsen lebt seit ihrer Kindheit in Nordfriesland. Sie liebt die Landschaft und Menschen der Region, besonders verbunden ist sie den nordfriesischen Inseln, auf denen die Krimireihe »Die Inselkommissarin« spielt.

    Mit »Der Tote im Strandkorb« liegt jetzt der erste Roman um die Hauptkommissarin Lena Lorenzen vor.


    Meine Meinung:

    Lena Lorenzen wird von ihrem Chef beauftragt einen verdächtigen Todesfall auf Amrum zu untersuchen, vorgeblich weil sie selbst von da stammt.

    Dort angekommen stellt sich schnell heraus, dass hinter dem Mord wohl mehr steckt als es zuerst erscheint. Zusammen mit ihrem Kollegen Grasmann ergeben sich für Lena plötzlich viel weiterreichende Ermittlungsansätze als zuerst vermutet.

    Anna Johannsen gelingt es mit diesem Buch sowohl das beschauliche Amrum in Szene zu setzen, als auch ein wirklich brisantes Thema aufzugreifen. Obwohl sich bald herauskristallisierte, was wohl der Hintergrund des Mordes war, blieb es doch bis zum Ende spannend, auch da bis zum Schluß nicht ganz klar war, ob es wohl gelingen würde, die Bösen dingfest zu machen.

    Lena Lorenzen war mir von Anfang an symphatisch, auch wenn sie manchmal doch sehr stachelig rüberkommt. Gut gefallen hat mir, daß zügig aufgeklärt wurde, wie es zu Lenas Flucht von Amrum in ihrer Jugend kam und woher ihre Bedenken kamen auf die Insel zurückzukehren. Auch daß ihr Privatleben eine Rolle gespielt hat, hat für mich das Buch rund gemacht. Besonders Tante Beke und Lenas Jugendfreund Erck haben es mir angetan.

    Das Buch ist der Auftakt zu einer Serie, die wohl weiterhin auf den Inseln rund um Amrum spielen wird. Da mir die Mischung aus beschaulicher Kulisse und spannendem Kriminalfall sehr gut gefallen hat, werde ich wohl auch die Folgebände gerne lesen.

    Von mir eine klare Leseempfehlung für Fans der Nordsee und guten Krimis.


    Herzlichen Dank an NetGalley und den Verlag für die Bereitstellung des Leseexemplars.


    Von mir 9 von 10 Punkte

  • Die Tote im Strandkorb - Anna Johannsen


    Mein Eindruck:

    Allzuviel habe ich nicht erwartet von einem Kriminalroman, der auf Armum handelt. Es fängt auch relativ harmlos an, mit der Hauptkommissarin Lena Lorenzen, die auf der Insel geboren und aufgewachsen ist und daher für eine Mordermittlung nach Amrum geschickt wird. Lena hat noch unbewältigtes aus der alten Heimat, das sie mit sich herumschleppt, eine Exfreund auf der Insel und einen Vater, von dem sie sich entfremdet hat.


    Mit der Zeit verdichtet sich die Ermittlung erheblich. Die Vorgehensweise von Lena und ihrem Kollegen Johann halte ich für glaubwürdig. Die Verhöre der Beteiligten stehen im Mittelpunkt. Worauf es hinausläuft ist eine Überraschung. Die Hintergründe enthüllen schlimmeres als nur ein Mord.


    Zwischendurch trifft Lena auch Erck wieder und sie merken, dass da noch Gefühle sind.


    Bei der Masse an schrägen Ermittlern in der Thriller- und Kriminalliteratur in letzter Zeit, wirkt eine sachliche, willensstarke Persönlichkeit wie Lena erfrischend. Sie ist selbstbewusst und fähig. Mit dem jungen Johann hat sie einen guten Assistenten.

  • Ausgelesen und für gut befunden.


    Ich bin zwar ein waschechter Norddeutscher, war aber noch nicht auf vielen unserer Inseln. Beschränkt sich tatsächlich auf Sylt, Fehmarn und Nordstrand (Das aber als kleines Kind. Ich erinnere mich nur vage daran.) Daher ist Amrum als Handlungsort durchaus interessant. Wie gut nun die Recherche ist, kann ich nicht beurteilen. Aber die Atmosphäre kommt durchaus stimmungsvoll rüber.


    Worauf die Handlung thematisch hinauslaufen würde, ahnte ich recht früh. Wenn bestimmte Einrichtungen in Krimis vorkommen, geht es meist in diese Richtung. Allerdings war das Ganze recht frisch umgesetzt. Wer den Mord begangen hat, war hingegen schwer vorherzusagen. Das Buch war recht dialoglastig. Action gab es wenig. Verhör folgte auf Verhör, aber keiner bot sich so recht als Täter/Täterin an. Viele mögliche Motive, aber kein klares. Erst spät kristallisierte sich langsam heraus, wer es war. Der ganz große Plottwist fehlte zwar, aber ein bisschen Action gab es doch noch.


    Das Privatleben der Ermittlerin war gut integriert. Nicht zu ausladend, aber doch so, dass man sie ein bisschen kennenlernt.


    Fazit: Guter Krimi, der schon Lust auf mehr macht.