27. + 29.12.2017 Verfilmung von Tanja Kinkels "Die Puppenspieler" auf ARD

  • Ich vermute, Kinkel hat sicher gut an dem Verkauf der Rechte verdient. Hinzu kommt noch, dass "Die Puppenspieler" ihr seinerzeit am deutschsprachigen Buchmarkt den Durchbruch als Autorin gebracht haben, aber sicher nicht ihr bestes Werk sind. Das Buch ist außerdem vor über zwanzig Jahren erschienen, und damit sicher längst nicht mehr ein Verkaufsschlager. Hinzu kommt noch, dass der deutsche Buchmarkt heute sehr unübersichtlich ist und für den Erfolg dort, verschiedene Faktoren ausschlaggebend sind, wobei die tatsächliche Qualität eines Buches noch am unwichtigsten ist. Für eine Autorin oder einen Autor, selbst wenn sie sich, wie eben Kinkel schon mehr als zwanzig Jahre am Buchmarkt halten konnte, ist es daher nicht wirklich leicht, im "Oberwasser" zu bleiben.


    Aber nicht viele Bücher werden tatsächlich verfilmt, und es scheint außerdem, wenn berücksichtigt wird, dass auch hier gewöhnlich immer nur Bücher von bestimmten Autorinnen und Autoren (Rosamunde Pilcher, Charlotte Link, Iny Lorentz etc.), dass auch hier die "Positionen" besetzt sind. Ein verfilmtes Buch bedeutet vermutlich für den Autor oder die Autorin eine Möglichkeit, aus dem Buchmarkt "herauszufallen".


    Kinkel könnte sich daher vom Verkauf der Filmrechte für "Die Puppenspieler" Folgendes versprochen haben:

    1.) ein (wahrscheinlich auch sehr "saftiges") Honorar

    2.) "Aufstieg" auf dem Buchmarkt: Autorin, die auch verfilmt wird, und damit einen neuen zusätzlichen Popularitätsschub als Autorin

    3.) Die Chance, noch weitere Exemplare "Der Puppenspieler", die längst "veraltet" sind, verkaufen zu können (oder vielleicht eine Neuauflage des ohnehin schon älteren Romans)

    4.) Daneben könnte der Film auch ein Tor sein für weitere finanzielle Verwertung der "Puppenspieler": als Musical, Hörspiel, Theaterstück etc.

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    Die gefährlichsten Unwahrheiten sind Wahrheiten, mäßig entstellt. (Georg Christoph Lichtenberg)