Das Jesus-Experiment - Bernd Roßbach

  • Tom Jennings ist Gehirnforscher und macht aus Erinnerungen Bilder. Diese Erinnerungen werden vererbt und können durch Nachkommen ans Tageslicht gebracht werden. So gelingt es ihm etwa, Jack the Ripper zu demaskieren. Plötzlich findet Jenning einen direkten Nachfahren von Pontius Pilatus. Das Mädchen ist zwar Autistin, trotzdem will Jennings alles über Jesus herausfinden. Allerdings klagt ihn ein Kollege, der behauptet diese Technologie erfunden zu habe. Und plötzlich wimmelt es in Jennings Umfeld nur so vor Morden.

    Das Buch interessierte mich im Vorfeld sehr, da ich sowohl Wissenschafts-Thriller als auch Religions-Thriller liebe. Das Genre wird hier vom Verlag/Autor als Mystery-Thriller angegeben, dem ich mich nicht 100%ig anschließen kann.

    Das Cover des Buches ist, obwohl es nicht sehr farbenfroh ist, trotzdem sehr ausdrucksstark. Es passt perfekt zum vorliegendem Buch und gefällt mir ausgezeichnet.

    Der Schreibstil des Autors ist sehr gut, die Protagonisten und Orte werden sehr gut dargestellt. Die Spannung ist das ganze Buch über auf hohem Niveau ohne jemals nachzulassen.

    Der Plot, die Geschichte sind sehr gut durchdacht und auch perfekt recherchiert - im Anhang befinden sich Links bzw. Büchertipps zu den Themen.

    Leider fehlte dem Buch ein aufmerksames Lektorat bzw. Korrektorat. Diverse Tippfehler und fehlende Worte sind immer wieder zu finden; auffällig hier vor allem Nazaret statt Nazareth, und mehrmals sogar Aspis statt Apsis. Zudem sind auch Logikfehler vertreten: In den Katakomben werden zuerst eine Laterne und dann diverse Kerzen angezündet, als eine Kerze gelöscht wird ist es stockdunkel. Einen Puls fühlt man am Hals, aber nicht unter dem Ohr. Giulia wird zum Schluß reanimiert, eine Seite später wird mit der Reanimation begonnen.

    Ein Lektorat wurde in diesem Buch angegeben, meiner Meinung nach ist dieser nicht für den Job geeignet, Schade um das Buch, denn dem Lektorat/Korrekturat würde ich gerade mal einen Stern geben.

    Das Buch an sich allerdings hätte sich 5 Sterne verdient.

    Fazit: Spannender, gut recherchierter Wissenschafts-Religions-Thriller, der noch dringend ein Lektorat/Korrekturat benötigt um 5 Sterne zu bekommen. 4,5 Sterne für den Autor und die Handlung.

  • Jesus live?


    Man stelle sich das vor: Tom Jennings hat als Hirnforscher eine Methode gefunden, Erinnerungen sichtbar zu machen. Und zwar nicht nur die eigenen, auch die Erinnerungen der Vorfahren. - Ein toller Stoff für ein Buch!


    Doch auch in diesem Buch von Bernd Roßbach kommt es wieder zu sehr vielen Handlungssträngen, einerseits will ihm ein Kollege das Patent streitig machen und er bekommt keine Mittel mehr für die Forschung. Hilfe naht durch die TV-Serie Recall-Live, er schwimmt auf einer Erfolgswelle und auch schnell im Geld, damit kann er weiterforschen. Doch der TV-Macher verlangt von ihm eine weitere aufsehenerregende Erfindung.


    Jennings entlarvt den Mörder Jack the Ripper und bekommt durch die Autistin Giulia Zugang zu den Erinnerungen von Pontius Pilatus. Das passt natürlich der Kirche nicht, wer weiß wie es zu Jesu Zeiten wirklich war.


    Die CIA ist an Jennings interessiert, ebenso wie Europol, denn Leichen säumen seinen Weg, um es mal platt auszudrücken. Es geht um Entführung und Gedankenmanipulation - kann man manipulierte Gedanken auch vererben?


    Und was von all dem hat eigentlich tatsächlich die Kirche zu verantworten? Die Handlung findet in Paris, Amsterdam, London, Rom und Verona statt, ich hoffe, ich habe alle aufgezählt.


    Das Thema an sich ist ein Traum, der sich wie so vieles zum Alptraum entwickeln kann.


    Bernd Roßbach hat alles gut recherchiert und das Buch ist flüssig und sehr spannend geschrieben. Allerdings hätte man aus diesem Buch auch mindestens zwei machen können. Es sind doch recht viele Handlungsstränge.


    Das Buch erschien im FeuerWerke Verlag unter der ISBN-Nr. 978-3945362334 am 16.01.2018


    Bernd Roßbach wuchs in Sankt Augustin im Rheinland auf. Er ist seit über 25 Jahren in der Sicherheitsindustrie tätig und hat diverse Fachliteratur veröffentlicht. Inspiriert durch zahlreiche USA-Aufenthalte widmet er sich halbdokumentarischen Plots mit gut recherchiertem Hintergrund. Bisher erschienen sind: „Schattenwelten – Mit den Werkzeugen des Teufels“, „Höllenfeuer – Leben und Sterben in Juárez“ und „Collapse“. Mit „Das Jesus-Experiment“ legt Bernd Roßbach nun einen Mystery-Thriller vor. Der Roman mit akribisch recherchiertem Hintergrund zur Hirnforschung ist 2018 im Feuerwerke Verlag erschienen.


    Ich vergebe nur 3 Sterne, weil es doch zu viele Handlungsstränge gibt - und die Überraschung, die Europol gegen Ende aus dem Hut zaubert, zu weit hergeholt erscheint.