Belsazars Ende, Leenders/Bay/Leenders

  • Doch, ich glaube, bei dieser Reihe bleibe ich am Ball! Dies war der zweite Band, nachdem mir schon "Königsschiessen" sehr gut gefallen hatte.


    Der Inhalt:


    Ein hochgelobter Klever Künstler wird in seiner Werkstatt erschlagen aufgefunden. Kommissar Toppe und sein Team müssen aufdröseln, was passiert ist und warum: Hat es etwas mit der Vorliebe des Opfers für Pornofotos von Minderjährigen zu tun? Oder ist der mysteriöse Jude, der vor Jahren bei einer Gedenkfeier anfing zu lachen, die heissere Spur? Und was hat der Penner mit all dem zu tun, der sich offensichtlich an der Salami im Kühlschrank gütlich getan hat?


    Die Autoren:


    Ein Autorentrio vom Niederrhein, das schon seit vielen Jahren zusammen Krimis schreibt. Eine Germanistin, ein Psychologe, ein Chirurg, alle ungefähr Jahrgang 1955.


    Meine Meinung:


    Ein sympathisches Team hat Toppe da zusammen, mit liebenswert-schrulligen Charakteren, die sich auch mal zoffen, letzten Endes aber alle ihren Teil zur Aufklärung des Falles beitragen. Viel trockener Humor blitzt da durch, nicht zuletzt in der Sprache, die die niederrheinische Mundart wunderschön abbildet. Dazu kommen noch Toppes private Probleme - Gattin Gabi, die findet, er arbeitet zu viel und vernachlässigt die Familie, Kollegin Astrid, die mit ihm ins Bett will... da flüchtet er sich tatsächlich am liebsten ins Büro und arbeitet an seinem Fall. Und das macht er gut - trotz seines Chefs Stanislaus Siegermüller (oder so ähnlich), genannt "Stasi", der nichts lieber tut als seinen Leuten Knüppel zwischen die Beine zu werfen, gelingt es ihm, die Fäden aufzudröseln.


    Wer vor allem Spannung will, der ist hier falsch. Wer einen gemütlichen Krimi mit "human touch" sucht, bei dem es was zum Mitkombinieren gibt, und für den der Niederrhein entweder Heimat oder exotisches Neuland ist - lesen!

    Surround yourself with human beings, my dear James. They are easier to fight for than principles. (Ian Fleming, Casino Royale)